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An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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war, stellte sich auf dieser
Welt als sehr real heraus. Wenn ich . wenn ich sie gehen lasse, emotional gehen lasse, wird sie dann aufh ö ren, mich in meinen Tr ä umen
heimzusuchen?
Leonies Antwort kam z ö gernd. Ich weiß es nicht, Ysaye. Ihr m ö gt
so fest aneinander gebunden sein, daß sie dich nicht verlassen wird,
bis du dich ihr anschließt.
Kein ermutigender Gedanke, aber — auf seine eigene Weise — ein
tr ö stlicher. Ysaye hatte das Kind gewollt, und obwohl es v ö llig sinnlos zu sein schien und sie es nicht begreifen konnte, wollte sie es
immer noch.
Ihre Mutter h ä tte sie getadelt f ü r das, was passiert war — ihre
Mutter w ü rde sich von ihr lossagen, sollte sie es je herausfinden.
Ysaye verstand immer noch nicht, warum sie sich so benommen
hatte. Es ergab keinen Sinn. Es war, als habe etwas in ihr alles
bis auf ihre niedrigsten Instinkte abgeschaltet und gleichzeitig diese
Instinkte entflammt.
Aber das erkl ä rte diese Situation immer noch nicht ganz. Es blieb
die ungel ö ste Frage, wie sie so berauscht hatte werden k ö nnen —
und warum Elizabeth ebenso berauscht gewesen war, obwohl es bei
ihr kein alptraumhaftes Ende gegeben hatte. Ryan Evans spielte
eine Rolle dabei, und keine geringe. Ysaye war ü berzeugt, daß er
Elizabeth irgendwie unter Drogen gesetzt hatte, und vielleicht hatte
er auch ihr von dem Zeug gegeben. Wenn sich das beweisen ließ,
mochte sie einen Grund f ü r das alles erkennen, einen anderen Grund
als den, daß sie v ö llig den Verstand verloren hatte. Sie w ü nschte, es
gebe einen Weg, Evans f ü r all den Schmerz, den er verursacht hatte,
bezahlen zu lassen — vorzugsweise mit seiner eigenen Haut. Vielleicht w ü rde sie nachts wieder schlafen k ö nnen, wenn sie einen
Grund, eine Ursache, entdeckte und dazu jemanden, den sie daf ü r
anklagen konnte.
Vielleicht w ü rde ihre Tochter dann aufh ö ren zu weinen.
    Ein paar Tage sp ä ter war sie auf dem Weg nach unten zu einer der niedrigeren Ebenen des Schiffes, als sie einen ihr wohlbekannten R ü cken sah.
    Kadarin! rief sie ü berrascht, denn diese schlaksige Gestalt konnte niemand anders sein. Was tut Ihr auf dem Schiff? Sie freute sich, daß sie f ä hig war ihn auf casta anzusprechen. Zumindest darin trugen die unter dem Kortikator verbrachten Stunden Fr ü chte. Wenn sie mit ihm reden konnte, ohne daß ihr Geist gezwungen war seinen Geist zu ber ü hren, wurde ihre Einstellung zu ihm m ö glicherweise ein bißchen freundlicher.
    Kadarin blieb stehen, drehte sich um, sah, wer ihn in seiner eigenen Sprache angerufen hatte, und l ä chelte. Dann erlosch sein L ä cheln so schnell, wie es gekommen war. Er beugte den Kopf vor ihr. S’dia shaya, domna. Er hielt inne. Es hat mir leid getan, von Eurem Kind zu h ö ren , fuhr er leise fort. Kinder sind uns kostbar Sehr kostbar.
    Ich danke Euch , murmelte Ysaye automatisch, doch dann fragte sie erschrocken: Wo haben Sie von meinem Kind geh ö rt? Das setzte Kadarin in Verlegenheit, aber Ysaye erriet es, bevor er etwas sagen konnte. Die einzigen Personen, die außer den Medizinern und den Lomes Bescheid wußten, waren die Eingeborenen. Und ein Eingeborener im besonderen. Sagen Sie nichts. Lorill hat die Neuigkeit in ganz Caer Donn verbreitet. Sie seufzte. Und damit ist mein guter Ruf hin.
    Durchaus nicht, domna , protestierte Kadarin. Er hat es nur Kermiac und Felicia erz ä hlt, weil sie sich Ihrer Krankheit wegen Sorgen machten und keiner der Terranan uns Auskunft dar ü ber geben wollte. Felicia erz ä hlte es mir und bat mich außerdem, Sie ihrer Teilnahme zu versichern. Das ist alles. Er sch ü ttelte den Kopf. Und Sie m ü ssen wissen, bei uns ist es keine Schande, ein Kind zu bekommen, solange der Vater bekannt ist. Man ver ü belt es einer Frau nur, wenn sie nicht sagen kann, wer ihr Kind gezeugt hat, oder wenn der Mann die Vaterschaft ableugnet.
    Ysaye biß sich auf die Zunge, damit ihr keine Bitterkeit entschl ü pfte, aber eine ä tzende Bemerkung konnte sie nicht zur ü ckhalten: Und ich bin sicher, Lorill denkt, jede Frau betrachtet es als Ehre, ihm ein Kind zu geb ä ren. Deshalb sollte ich gl ü cklich dar ü ber sein, wenn er es den Leuten erz ä hlt.
    Jede Frau auf Darkover , erkl ä rte Kadarin ruhig, w ü rde sich geehrt f ü hlen, wenn sie ein Hastur-Kind bek ä me. Und Mutter und Kind w ü rden f ü r den Rest ihres Lebens umsorgt und privilegiert sein. Sie h ä tten von Lorill alles verlangen k ö nnen, was in seiner Macht stand, Ihnen zu

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