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An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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zog den Kopf von Elizabeths Pferd nach unten und rief etwas in einer Sprache, die sie nicht verstand. Es kam ihr in den Sinn, daß Kadarin diesen Hinterhalt vorbereitet haben mochte. Er hatte so am ü siert gewirkt.
Aber warum sollte er so etwas tun? Und wie h ä tte er vorhersagen k ö nnen, daß dieser Geisterwind auftreten w ü rde? Andernfalls h ä tten sie keinen Grund gehabt, der Ruine in die N ä he zu kommen. Ein Verrat w ü rde seine Stellung bei den Terranern ersch ü ttern, doch vielleicht interessierte ihn das nicht. Vielleicht hatte er die ganze Zeit etwas in dieser Art vorgehabt. Sie stellten f ü r . f ü r so gut wie jeden ein L ö segeld in der H ö he eines Verm ö gens dar.
Bis zu diesem Augenblick hatte Elizabeth jedoch nie gedacht, Kadarin habe etwas Schlimmeres gegen sie im Sinn als ein bißchen Neckerei. Und noch nie hatte sie sich in ihrer Intuition ü ber jemanden so vollst ä ndig geirrt.
Der Mann, der ihren Z ü gel gepackt hielt, wiederholte in scharf fragendem Ton etwas, worin mehrmals das Wort Comyn vorkam. Das war das einzige Wort, das sie erkannte, das Wort f ü r die herrschende Kaste Darkovers. Ansonsten verstand sie ü berhaupt nichts. Der R ä uber benutzte keine der darkovanischen Sprachen, die sie gelernt hatte.
Aber David antwortete dem Mann in derselben Sprache, deshalb mußte David ihn verstehen. Liz, anscheinend halten sie uns f ü r Verwandte Aldarans — und der Mann ist kein großer Bewunderer von Kermiac. Sie wollen wissen, was wir ohne Eskorte hier tun. Was? Elizabeth war sprachlos. Hatte Kadarin von diesen Leuten nichts gewußt? War dies nichts als ein gr ä ßlicher, monstr ö ser Zufall?
David gab eine knappe Antwort. Der Mann radebrechte etwas. David h ö rte stirnrunzelnd zu. Ich sagte ihm, wir seien nur G ä ste von Lord Aldaran, und nun beschuldigt er uns, Verwandte von Lorill Hastur zu sein und f ü r die Hasturs zu spionieren.
Als Lorills Name fiel, verzog der Mann, der Elizabeths Z ü gel hielt, w ü tend das Gesicht, wiederholte Hastur und sch ü ttelte die Faust. Elizabeth wich vor ihm zur ü ck, denn er war ein großer Mann mit Kleidung, die etwas sauberer und weniger zerlumpt war als die der anderen, und dem grimmigen und wilden Aussehen eines Falken. Man konnte ihm zutrauen, daß er mit dem riesigen Messer an seiner Seite viel Schaden anrichtete. Und was noch schlimmer war, die Art, wie er dreinblickte, ließ darauf schließen, daß ihm so etwas auch noch Spaß machen w ü rde.
O Gott, David — und das gef ä llt ihm ebensowenig! Die Furcht ließ Elizabeths Herz schneller schlagen. Sag ihm . sag ihm, wir kennen ü berhaupt keine Hasturs! Sag ihm, wir haben nur ein Obdach vor dem Wind gesucht! ü berrede ihn, daß er uns gehen l ä ßt! Ich will es versuchen , versprach David. Aber ich glaube nicht, daß irgend etwas, das ich ihm sage, besonderen Eindruck auf ihn machen wird.
Ein neuer Schwall der harzigen Luft traf Elizabeth, so daß sich alles um sie drehte. Sie schloß die Augen. Und als der Schwindel nachließ, befand sie sich pl ö tzlich innerhalb von Davids Geist. Es war ganz wie . wie in jener Nacht, als ihr Kind gezeugt worden war.
Sie bekam jedoch keine Gelegenheit, dar ü ber nachzudenken. Sie konzentrierte sich auf Davids Fragen und die Antwort des R ä ubers. Was habt ihr mit uns vor? fragte David. Wir kamen her, weil wir Schutz vor dem Wind suchten. Wir wollten nicht in euer Lager eindringen, und wenn ihr es w ü nscht, gehen wir wieder. Das glaube ich nicht , erwiderte der Mann kurz. Ganz gleich, wer ihr seid, ihr seid reich, ihr mit euren Pferden und feinen Kleidern und Packtaschen. Wir wollen L ö segeld f ü r euch, bevor wir euch gehen lassen.
David sch ü ttelte stumm den Kopf. Elizabeth nahm seinen Gedanken wahr, daß sie irgendwie in die darkovanische Politik verwickelt worden seien.
Aber nein, dachte sie und zitterte so vor Angst, daß sie auch dann nicht h ä tte sprechen k ö nnen, wenn sie es gewollt h ä tte. Das hatte nichts mit Politik zu tun — es war Habgier Diese M ä nner waren nichts anderes als R ä uber. Sie wollten Geld. Und wenn sie es bekamen, gab es keine Garantie, daß sie sie und David freilassen w ü rden.
David blieb jedoch bei seiner Annahme. Ich bitte Euch um Verzeihung, Sir, aber Ihr versteht nicht. Wir sind keine Verb ü ndeten Aldarans und haben auch keine Beziehung zu den Hasturs. Meine Frau und ich haben keinen Streit mit Euch oder Euren Leuten.
Der Mann lachte hart auf. Das mag wahr sein oder auch nicht,

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