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An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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die Netze hatten sich zur ü ckgezogen. Sie waren unten angekommen, wenn auch nicht ganz heil. Ihr kam die alte Redensart in den Sinn, daß jede Landung, nach der man davongehen kann, eine gute Landung ist.
Ist jemand verletzt? rief MacAran, und ein Durcheinander von Stimmen mit Nein und Nur blaue Flecken und Beulen antwortete ihm. MacAran l ö ste mit sichtbar zitternden H ä nden seine Sicherheitsgurte und stand auf. Melden! befahl er. Ich m ö chte jeden einzelnen Namen h ö ren!
Ysaye holte krampfhaft Atem und antwortete als erste — dann hustete Evans und nannte seinen Namen, gefolgt von ü brigen, Commander Britton als letztem. Nachdem er sich vergewissert hatte, daß seine Schutzbefohlenen weder tot noch schwer verletzt waren, drehte sich MacAran um und kletterte zur T ü r, die er mit Gewalt aufreißen mußte. Die anderen befreiten sich und dr ä ngten ihm nach, alle darauf bedacht, aus einem Fahrzeug hinauszugelangen, das ihnen weder Sicherheit noch Schutz mehr bot.
Geht es Ihnen wirklich allen gut? Oder ist irgendwer verletzt? fragte Dr. Lakshman. Die Arzttasche, nach der sie automatisch gegriffen hatte, an die Brust gedr ü ckt, sp ä hte sie durch den fallenden Schnee. Ein Chor zitteriger Verneinungen antwortete ihr. MacAran b ü ckte sich und sah unter die F ä hre. Wir m ö gen ja alle in passablem Zustand sein, aber das Fahrgestell ist es nicht , gab er bekannt. Von den L ö chern in der H ü lle wollen wir gar nicht erst reden. Kopfsch ü ttelnd betrachtete er die F ä hre. Ich h ä tte nie gedacht, daß ich derjenige sein w ü rde, der die Sicherheitsvorrichtungen f ü r einen Absturz im Ernstfall testet .
Sie haben Ihre Sache gut gemacht, mein Sohn. Commander Britton legte MacAran v ä terlich die Hand auf die Schulter. Ich glaube nicht, daß irgend jemand unter solchen Bedingungen eine bessere Landung zustande gebracht h ä tte.
MacAran richtete sich auf, holte tief Atem und besann sich auf seine Autorit ä t. Nun, die Vorschriften im Falle einer Notlandung besagen, daß Sie alle Ihr Gep ä ck holen, w ä hrend ich die ü berlebensausr ü stung losbreche. Also klettern Sie einer nach dem anderen hinein und holen Sie, was Sie k ö nnen. Lassen Sie sich Zeit. Wir werden in n ä chster Zeit nirgendwohin gehen, soviel steht fest. Dr. Lakshman warf einen grimmigen Blick auf den Schnee, der ungehindert durch das wirbelte, was von der Kabine der F ä hre ü briggeblieben war. Wir m ü ssen irgendwohin gehen , stellte sie fest. In diesem Wetter werden wir nicht lange am Leben bleiben, wenn wir kein besseres Obdach finden. Ysaye erschauerte, und das nicht nur vor K ä lte. Neue ä ngste befielen sie. Aus der einen Gefahr in die n ä chste. Hatten sie alle diesen langen Weg nur zur ü ckgelegt, um hier zu erfrieren?

VIII
    Nein!
Leonie fuhr aus tiefem Schlaf hoch, saß kerzengerade da und
starrte in die Dunkelheit.
Sie war gefallen, aus großer und schrecklicher H ö he . Sie war
mit schwindelerregender Geschwindigkeit unten gelandet . Immer noch zitterte sie vor Angst, und der Kopf dr ö hnte ihr von
dem Aufschlag.
Nur daß es gar keinen Aufschlag gegeben hatte. Sie war hier,
sicher in ihrem Bett, in ihrem Zimmer im Turm.
Sie f ü hrte die eiskalte Hand an die Schl ä fe und blinzelte. Ein
Traum — oder nicht?
Ein Traum vom Fallen . einer, der sie zittern ließ, als habe sie
es wirklich erlebt.
Langsam k ä mpfte sie sich in die Realit ä t zur ü ck, und ihr Verstand
begann wieder zu arbeiten. Ihr ganzes Leben lang hatte sie geh ö rt,
wenn man vom Fallen tr ä umte und weiterschlief und im Traum unten aufschlug, erwachte man nicht mehr, sondern starb im Schlaf.
Offenbar war sie nicht tot, und doch war sie entschieden mit etwas
Hartem zusammengetroffen.
Immer noch hatte sie das Gef ü hl einer echten Kollision. Sie hatte auch geh ö rt, daß ein Telepath mit gen ü gender Willenskraft f ä hig
sei, eine Illusion in Realit ä t zu verwandeln. Was der Behauptung,
man k ö nne an einem getr ä umten Sturz sterben, eine gewisse Wahrscheinlichkeit verlieh.
Leonie erschauerte. Der Kopf tat ihr weh. War es ein Traum gewesen, oder hatte ihr ein Erdbeben im Schlaf die Illusion vermittelt
zu fallen und so den Alptraum ausgel ö st?
Nein, es konnte kein Erdbeben gewesen sein. Den Gedanken verwarf Leonie, kaum daß er aufgetaucht war. Im Turm rings um sie war
es ganz still. Reflexartig, ohne dar ü ber nachzudenken, ü berpr ü fte
ihr Geist die Turmbewohner. Fiora schlief ruhig, und die kleinen
M ä dchen

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