Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
Erfahrungen, die sie auf dem Boden der neuen Welt sammelten, mußten ihre Freunde ver ä ndern, und vielleicht sogar sie, Ysaye, wenn sie viel Zeit auf der Planetenoberfl ä che verbrachte. Dieser Form von Determinismus konnte keiner ganz entrinnen.
Und gleichzeitig w ü rde ihre Anwesenheit den Planeten und seine Bewohner ver ä ndern, sie w ü rden etwas von ihrer Menschlichkeit herbringen, ganz gleich, wie sie sich bem ü hten, das, was sie vorfanden, nicht zu beeinflussen. Menschen waren eben so, das war Teil ihres Erbes. Menschen modelten ihre Umgebung um, auch wenn sie versuchten, es nicht zu tun. Seit einiger Zeit kursierte das Schlagwort Biologie ist nicht gleich Schicksal . Ysayes Standard-Antwort darauf war: Zeigen Sie mir einen vegetarischen L ö wen. Jeder, der ernsthaft bestritt, daß Menschen zun ä chst einmal eine Ansammlung biologischer Impulse waren, ging von einer falschen Voraussetzung aus. Nat ü rlich waren sie mehr als das, aber das war die Basis. Ysaye hatte sich so erfolgreich mit philosophischen ü berlegungen beruhigt, daß es sie vollst ä ndig ü berraschte, als MacAran auf die n ä chste Welle von Turbulenzen stieß.
Von neuem traf sie eine Windscherung — so hatte der Pilot das vorhin genannt —, und das kleine Schiff fiel wie ein Stein, um dann wild zu kippen. Ysaye fing Elizabeths Blick ein. Der Mund ihrer Freundin hatte sich zu einer Grimasse verzogen, ihr Gesicht war blaß, und ihre H ä nde umklammerten krampfhaft die Armlehnen des Sitzes. Ysaye befahl sich streng Ruhe zu bewahren. Bestimmt w ü rde das nicht auf dem ganzen Weg nach unten so weitergehen. Dies war nicht Elizabeths erster Planet. Sie und David hatten schon vier andere besucht. Doch das waren Felsbrocken mit wenig oder keiner Atmosph ä re gewesen. Deshalb nahm Ysaye an, daß auch Elizabeth an diese Art von Landung nicht gew ö hnt war. Es w ä re unvern ü nftig, nur aufgrund von Elizabeths Reaktion in Panik zu geraten, denn Elizabeth war auf dieser Strecke der Reise ebenso ein Neuling wie sie selbst.
Es wird noch schlimmer werden, bevor es besser wird , warnte MacAran sie grimmig. Der Wind weht von der Eiskappe herunter, und es stellt sich ihm nichts in den Weg. Wenn er dann auf diese Berge trifft, bekommen wir all diese Wirbel, Querstr ö mungen und Windscherungen. Wieder bockte und fiel die F ä hre, und er wurde gegen die Gurte geschleudert. Er grunzte. Vielleicht h ä tten wir versuchen sollen, in der W ü ste n ö rdlich von hier zu landen. Unsere Kameras sind so gut, daß wir jeder Zivilisation aus dem Weg h ä tten gehen k ö nnen.
Warum also haben wir es nicht getan? fragte Evans. Ysaye h ä tte ihn am liebsten erw ü rgt. Da k ä mpften sie darum, nicht abzust ü rzen — und dieser Idiot wollte einen Streit vom Zaun brechen!
Der Satelliten-Bericht hat dieses Gebiet einwandfrei als erstklassigen Landeort ausgewiesen , gab MacAran zur ü ck. Das Plateau, das wir anpeilen, hat vom Raum aus gewiß sehr viel besser ausgesehen als von hier Diesmal war es eine Rolle nach rechts, die ihn unterbrach, und er strengte sich an, die F ä hre wieder auf Kurs zu bekommen. Als er von neuem zu sprechen begann, hatte Ysaye das Gef ü hl, daß er nur noch herausplapperte, was ihm gerade in den Sinn kam. Wollte er seine Passagiere damit beruhigen und ihnen Mut einfl ö ßen? Wenn ja, dachte sie, macht mir das keinen Mut! Es wundert mich gar nicht, daß wir keine Spuren von irgendwelcher Luftfahrt sehen. Wer hier versuchen w ü rde, ein primitives Atmosph ä re-Flugzeug zu bauen . Er brach ab und k ä mpfte mit den Kontrollen. Nein, wenn das Klima ü berall so ist, kann die Luftfahrt keine Wissenschaft sein, die die Leute hier sehr fr ü h entwickelt haben. Vielleicht auf den Ebenen im S ü den, aber hier in den Bergen keinesfalls.
Aber landen k ö nnen wir hier , sagte Commander Britton. Ysaye klang es wie eine Frage, obwohl er die Stimme nicht hob. Ob der Commander dem Piloten gleich befehlen w ü rde, abzubrechen und zum Schiff zur ü ckzukehren?
Ich tue mein Bestes , versicherte MacAran. Allerdings hat dieser Ort einen neuen Tiefpunkt f ü r Flugbedingungen gesetzt. Das h ö rte sich f ü r Ysaye gar nicht gut an. Ich werde froh sein, wenn wir auf den Boden kommen , brummte der Commander vor sich hin.
Falls wir auf den Boden kommen, dachte Ysaye. Pl ö tzlich erkannte sie, daß ihre ä ngste nicht grundlos waren und auch keine ü berreaktion darstellten. MacAran pr ü fte alle M ö glichkeiten, sie aus Lebensgefahr zu

Weitere Kostenlose Bücher