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An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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behaupten konnte, daß es das Zimmer richtig erw ä rmte. Nach langem Z ö gern, w ä hrend die Frau ermutigende Laute von sich gab, zogen die drei Terranerinnen ihre nassen Uniformen aus und legten die Eingeborenenkost ü me an. Entweder das, oder sie w ü rden sich erk ä lten. Ysaye war froh ü ber die langen, schweren R ö cke und Unterr ö cke, obwohl sie sich ein bißchen dumm vorkam, als die Dienerin ihr zeigen mußte, wie man sie anzog. Es gab ganze Schichten von inneren R ö cken und Unterjacken aus Flanell, verdeckt von Blusen und ä ußeren R ö cken aus Wolle in verschiedenen Karomustern. Gew ö hnt an Jacke und Hose ihrer Uniform, fragte sich Ysaye, wie sie sich so angezogen noch bewegen sollte.
Nun, wenigstens hatten sie es jetzt warm, und sie wußte, daß die Frauen auf Terra solche R ö cke jahrhundertelang getragen hatten. Und seltsam, wenn sie Elizabeth betrachtete, meinte sie, ein Portr ä t aus einer alten Biographie sei zum Leben erwacht. Elizabeth sah aus, als f ü hle sie sich in diesem Kost ü m ganz zu Hause. Trotzdem kam es Ysaye ein bißchen komisch vor, daß sich die Kleidung nach dem Geschlecht des Tr ä gers richtete statt nach dem, was der Tr ä ger in dieser Kleidung zu tun beabsichtigte. Wahrscheinlich fanden die Eingeborenen es richtig so.
Die Dienerin gab ihnen eine parf ü mierte Lotion und zeigte ihnen, daß sie sich die H ä nde, die F ü ße und das Gesicht damit einreiben sollten. Aurora goß sich etwas auf die H ä nde und untersuchte das Mittel genau. Es wird ein Mittel gegen aufgesprungene Haut oder Erfrierungen sein. Ich wette, man benutzt es hier viel. Vermutlich ist es auch gut f ü r Brandwunden. Sie sah zu der offenen Feuerstelle am Ende des Raums hin. Und Brandwunden muß es hier h ä ufig geben.
Die Frau, die sie nach oben gebracht hatte, kam zur ü ck und winkte ihnen, ihr die Treppe hinunter zu folgen. Sie kamen in einen noch gr ö ßeren Raum, wo Tische mit kalten Fleischscheiben, einer Art Brot, dick und schwer, und Kr ü gen mit einem heißen Getr ä nk gedeckt waren. Gruppen von Eingeborenen aßen an den Tischen und bedachten die Eintretenden mit neugierigen Blicken.
Vertragen wir dieses Zeug? fragte Ysaye zweifelnd. Aurora zuckte die Achseln. Die Vorr ä te in der Schutzh ü tte haben uns nicht geschadet. Das hier sind die gleichen Lebensmittel, nur frisch — frisches Fleisch anstelle von getrocknetem, frisch gebackenes Brot anstelle von Reisebrot. Ich weiß nicht, was das Getr ä nk ist, aber falls es nicht alkoholisch ist und keine allergischen Reaktionen ausl ö st, seid ihr nicht in Gefahr.
Ysaye setzte sich mit den anderen an einen langen Holztisch und probierte vorsichtig das Getr ä nk. Sie nahm ein bißchen auf die Zunge und wartete auf das warnende Prickeln, das ihr zeigte, daß sie allergisch dagegen war. Nach einer Minute hatte ihr K ö rper noch nicht reagiert, und sie versuchte ein paar Schlucke, jetzt ü berzeugt, daß es sie nicht l ä hmte und umbrachte, bevor Hilfe sie erreichen konnte. Allerdings w ü rde ihr vielleicht nach einer Weile davon schlecht werden.
Wie sich herausstellte, war das Getr ä nk heißer Schokolade sehr ahnlich, nur etwas bitterer, als Ysaye es gew ö hnt war. Es gab auch ein Getr ä nk, bei dem es sich offenbar um Bier handelte, aber Ysaye entschied nach einem vorsichtigen Schluck, daß es ihr noch weniger schmeckte als terranisches Bier, und das war ihrer Meinung nach allein zum Haarewaschen geeignet. Die Becher waren groß und auf einer Seite mit eingeritzten Gesichtern verziert. Entweder, dachte Ysaye, sollten die Gesichter von den Trinkern wegzeigen, oder . Aurora, rechts von ihr, war es auch aufgefallen. Sieh dich mal
    Die Leute hier sind fast alle am Tisch um, Ysaye , fl ü sterte sie. Linksh ä nder.
Du hast recht , erwiderte Ysaye.
sichtig mit ihrem Ellenbogen sein — es wird uns keine Pluspunkte
eintragen, wenn sie ihn ihrem Nachbarn in die Rippen st ö ßt. Ich w ü nschte, wir k ö nnten mit ihnen reden , sagte Aurora. Ich
w ü rde zu gern N ä heres ü ber ihre medizinische Versorgung wissen. Ysaye betrachtete mißtrauisch das dicke Sandwich, das sie sich
zurechtgemacht hatte, und hoffte, daß dessen Bestandteile so harmlos waren, wie sie aussahen. Von gr ö ßerem Nutzen w ä re es uns,
wenn wir dem Schiff eine Botschaft schicken k ö nnten. Sie sah mehrmals von einem der Eingeborenen zum anderen. Sie sehen aus, als
k ö nnten sie terranischer Abstammung sein, aber offenbar sprechen
sie kein Standard.
Es

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