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An den Feuern von Hastur - 9

An den Feuern von Hastur - 9

Titel: An den Feuern von Hastur - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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und dies war im Grunde nichts als eine private
Diskussion ü ber Moralbegriffe gewesen. Sie h ä tte nicht darauf bauen
d ü rfen, daß Kadarin sie unterst ü tzte, vor allem dann nicht, wenn
er bereits zugestimmt hatte, Evans’ Gesch ä ftspartner bei diesem
Unternehmen zu werden.
Elizabeth machte sich auf die Suche nach David. Sie war doch
sehr unruhig geworden.
    XVI
    Leonie kam von der Relais-Kammer herunter, und aus dem kleinen Zimmer am Fuß der Treppe rief Fiora leise nach ihr. Leonie war noch nie in diesem Raum gewesen. Er war gem ü tlich, gut gesch ü tzt durch dicke Steinw ä nde, von einer kleinen Feuerstelle beleuchtet und erw ä rmt. Ein Fenster hatte er nicht, aber schließlich brauchte Fiora auch keins. Hier befand sie sich buchst ä blich im Herzen des Dalereuth-Turms.
    Leonie , sagte Fiora bei ihrem Eintreten, was w ü rdest du denken, wenn ich sagte, du sollest uns hier in Dalereuth verlassen? Sie wies dabei auf eine Bank, die, mit einem dicken Schaffell bedeckt, ein weicher Sitz war, und Leonie nahm Platz. Viele M ö glichkeiten sch ö ssen ihr durch den Kopf, doch einige davon waren unwahrscheinlich. Sie glaubte nicht, daß sie Fioras Unwillen hervorgerufen hatte — sie wurde nicht hinausgeworfen. Auch war nicht anzunehmen, daß Fiora etwas ü ber ihren Kontakt mit dem Geist der Sternenfrau wußte, und falls doch, kannte sie die Einzelheiten nicht. Weiter hatte Fiora bestimmt keine Ahnung, welchen Anteil Leonie daran hatte, daß ihr Zwillingsbruder nach Aldaran gesandt worden war. Und man konnte sich kaum vorstellen, daß Fiora erst jetzt, nach so langer Zeit, Anstoß an Leonies Behauptung nahm, die Fremden stammten von außerhalb ihrer Welt.
    Deshalb brauchte Leonie nicht zu f ü rchten, sie stecke pers ö nlich in Schwierigkeiten. Wenigstens vorl ä ufig noch nicht.
Die erste Frage, die ihr in den Sinn kam, war: Wohin wurde sie geschickt?
Arilinn hat nach dir verlangt , beantwortete Fiora den Gedanken, bevor er ausgesprochen worden war. Du weißt doch, ich hatte dir erz ä hlt, daß Geschwister nicht in demselben Turm sein d ü rfen. Nun haben bestimmte Ereignisse das beschleunigt, was wir sowieso h ä tten tun m ü ssen. Dein Bruder kommt zur Ausbildung hierher, und du mußt an einen anderen Ort gehen. Die Bewahrerin von Arilinn hat deine Fortschritte verfolgt und w ü rde dich sehr gern unter ihre Fittiche nehmen. Bei mir hast du die Anfangsgr ü nde gelernt, und du hast dich dabei ausgezeichnet. Jetzt bist du soweit, daß du dein Studium in der dazu notwendigen Isolation fortsetzen kannst.
Leonie blinzelte ü berrascht. Es ü berraschte sie nicht nur, wohin man sie sandte, sondern auch, warum. Sie h ä tte nie gedacht, daß die Bewahrerin des ber ü hmtesten Turms in den Dom ä nen ihre Fortschritte ü berwachen w ü rde. Schließlich hatte Fiora immer wieder erkl ä rt, sie sei nichts als eine Anf ä ngerin. Das hat die Bewahrerin von Arilinn zu Euch gesagt, und sie hat von mir gesprochen? Ja , antwortete Fiora schlicht. Sie zeigt großes Interesse an dir, seit ich das Intensiv-Programm mit dir durchf ü hre. Sie hat mich beraten, als ich sie fragte, was ich mit dir anfangen solle. Sie empfahl, es dir so schwer wie m ö glich zu machen. Entweder w ü rdest du unter der Anstrengung zusammenbrechen — oder dich zu einer wahrhaft bemerkenswerten Bewahrerin entwickeln. Du bist schließlich sehr sp ä t zur Ausbildung hergekommen, und es gab einige Zweifel, ob du es so weit bringen w ü rdest. Aber du hast dich hervorragend gehalten, und jetzt m ö chte sie dich in Arilinn haben.
Leonie dachte sorgf ä ltig ü ber alles nach, was daraus folgte, aber nicht ausgesprochen worden war. Die besten Bewahrerinnen werden in Arilinn ausgebildet, nicht wahr?
Das stimmt , nickte Fiora. Ich war f ü nf Jahre dort, bis ich in Dalereuth gebraucht wurde. Nur die allerbesten gehen zur Ausbildung nach Arilinn.
Und nur die besten bleiben als Bewahrerinnen dort, dachte Leonie, behielt es aber f ü r sich. Sie wußte, was Marelie von Arilinn im Sinn hatte, auch wenn sie es Leonie nie enth ü llen w ü rde. Marelie beabsichtigte, sich in Leonie eine Nachfolgerin f ü r sich selbst heranzuziehen. Die Bewahrerin des Arilinn-Turms, der Gipfel des Ehrgeizes f ü r jede Bewahrerin. Und ehrgeizig war Leonie unbedingt. Macht, die der Macht jedes Comyn-Lords gleichkam, und ein Sitz im Rat kraft eigenen Rechts w ü rden ihr zufallen, wenn sie sich bew ä hrte. Und wenn ich lieber hierbleiben m ö chte? fragte Leonie. Wenn

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