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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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dem Gesicht und ließ den Kopf in den Nacken fallen. „Wo ist Ka r ben?“
    „Er ist geflohen und hat sich mit seinem Gefolge in der Obe r stadt verschanzt. Niemand kann ihn erreichen, die emporsteige n den Plattformen wurden sabotiert!“
    Abermals erschallte das übermächtige Heulen aus der Ferne.
    „Nun gut! Dann soll er dort oben mit seinen Anhängern verro t ten!“
    Mit festem Blick wandte er sich unmittelbar an einen der B e fehlshabenden. „Lasst die Überlebenden aus den Kerkern frei und sorgt mit euren Männern für Ruhe in der Stadt. Zweitausend Mann zum Schutz des Südtors, der Rest zum belagerten Nordtor. Sendet sogleich Boten, die Karbens Enthebung und meine neuen Befehle an alle Truppen weitergeben. Wir haben keine Zeit zu verlieren, sonst werden unschuldige Menschen vor unseren Po r talen sterben. Gebt mir ein Pferd und ein Schwert!“
    Zacharias humpelte entschlossen durch die Reihen seiner Sold a ten, die respektvoll ihre Häupter neigten und verließ schwermütig den Ort des Kummers. Ungeachtet seiner kaum verheilten Ve r letzungen schwang er sich ächzend auf einen der Hengste, von denen gut ein Dutzend außerhalb der Arena an einfachen Pfä h len festgebunden waren. Das Tier witterte das nahende Unheil und scharrte unruhig mit den Hufen über die Pflastersteine. Mit e i nem kräftigen Ruck an den Zügeln wendete er das wütend schnaubende Ross und jagte daraufhin im schnellen Galopp die Straße hinunter, Richtung Norden. 
     
    Viele der Bogenschützen und Späher, die auf dem äußeren Verteidigungsring im nördlichen Teil Elderwalls Stellung bezogen hatten, zuckten unwillkürlich zusammen, bei dem durchdringe n den Signal, das aus der Nebelwand dröhnte und dem geheimni s vollen, allgegenwärtige Summen, das den Boden unter ihren Fü-ßen erzittern ließ.
    Umso erleichterter waren die meisten von ihnen, als ihr totge-glaubter Primus unerwartet die vielen Stufen des äußeren Schutz-walls erklomm, um seinen Leuten beizustehen.
    „Konntet ihr etwas erkennen?“, Zacharias stemmte keuchend eine Hand auf sein Knie und hielt sich mit der anderen die ve r letzte Seite.
    „Nein, Sire. Alles spielt sich da draußen im Nebel ab!“
    Nachdenklich stützte sich Zacharias auf die Zinnen und schwei f te konzentriert über die dunstige Ebene jenseits der Mauern.
    „Was habt ihr vor, Borgo?“, sinnierte er leise, bevor er sich wi e der besann. 
    „Lasst tausend der erfahrensten Kämpfer vor den Stadttoren antreten. Wir gewähren allen Flüchtlingen Asyl, bevor der Sturm losbricht!“
    „Aber Herr! Die geöffneten Pforten werden für den Feind eine willkommene Einladung sein!“, zweifelte der Kommandeur.
    „Wollt ihr verantwortlich sein für den Tod Unschuldiger, So l dat?“, Zacharias blickte dem nervösen Mann lange in die Augen, „ich selbst werde die Eskorte zum Schutze Elderwalls anführen!“
    „Verzeiht mir meinen Unglauben. Eure Befehle werden umg e hend ausgeführt!“, der Soldat schlug sich mit der Faust auf die Brust und neigte sein Haupt.
    Wenig später wartete ein Trupp schwer gepanzerter Druidaskri e ger in Reih und Glied auf der Brücke vor dem gewaltigen Nor d tor, mit ihrem zu allem entschlossen Anführer an der Spitze.
    Als Zacharias die Hand erhob, setzte sich der uralte Mechani s mus mit ohrenbetäubendem Protest in Gang, senkte knarrend die riesigen Gewichte auf beiden Seiten der zweiflügligen Pforte und löste die massiven Sperrbolzen schlagartig aus ihren eingefetteten Halterungen, die alsdann behäbig knurrend zur Seite glitten.
    Eine Flutwelle von Verzweifelten strömte durch den ersten schmalen Spalt, als die schweren Flügel sich öffneten und die ehernen Rollen an der Unterseite über tiefe Rinnen im Steinb o den schabten. Die Menschen rannten um ihr Leben und nahmen nur wenig Notiz von den grimmigen Mienen der Waffenträger in ihren Rüstungen, die auf beiden Seiten des Übergangs in langen Schlangen in die entgegengesetzte Richtung zogen, um sich a u ßerhalb des schützenden Festungsgürtels hinter der großen Zahl, der um Einlass flehenden Flüchtlinge, zu einem strategischen Verteidigungsring zusammenzuziehen. Schweigsam richteten sie ihre ungeteilte Aufmerksamkeit auf den mystischen Schleier, der den lauernden Feind verbarg.
     
    Mit regem Interesse verfolgte ein einsamer Reiter, dessen Umrisse im dichten Nebel nur zu erahnen waren, den Au f marsch der Beschützer. Zwei lange, gewundene Hörner ragten an der Vorderseite seines Helms majestätisch in die

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