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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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Höhe.
    „Die legendäre Druidasphalanx, hmm?“, nachdenklich stützte sich Borgo auf den Knauf seines Sattels, „haben sich die Masch i nen der Technokraten schon gerührt?“
    „Nein! Sie stehen still. Aber die Tore, Herr. Sie sind geöffnet. Denkt ihr nicht, die Gelegenheit für einen Angriff wäre günstig?“, sprach der Späher, der hinter ihm auf seinem unruhigen Pferd saß.
    „Sehr unklug, Soldat! Ihre Bogenschützen sind zahlreich und unsere Reihen wären zu sehr gelichtet, bis wir sie erreichen kön n ten. Wir warten auf das Zeichen der Technokraten. Was auch immer sie vorhaben!“
    „Der Trupp wird angeführt von Zacharias selbst, Herr!“
    „Ah!“, Borgos Augen begannen zu leuchten und seine stählerne Faust schlug hart auf seinen Oberschenkel, „mein alter Feind!“
    „Dennoch werden wir verharren!“, knurrte er, wendete sein Ross und verschwand im Nebel.
     
    „Seid wachsam und haltet eure Stellung, egal was passiert!“, rief Zacharias seinen Leuten zu, die auf sein Zeichen gleichzeitig ihre großflächigen Schilde nach außen richteten und so einen weitreichenden, lückenlosen Verteidigungsring um die Flüchtli n ge bildeten.
    Die kräftigen Krieger blickten konzentriert durch die schmalen Schlitze ihrer heruntergeklappten Helmvisiere, die ehernen W i derhaken an den Stiefeln tief in die trockene Erde gebohrt, um dem unvermeintlichen Zusammenprall bei einer unerwarteten Offensive entgegenzuwirken.
    Ihre überlangen, rasiermesserscharfen Speere ragten einheitlich aus dem unüberwindbaren Pulk hervor und waren, mit ihren stahlverstärkten Enden ebenfalls fest im Boden verankert.
    Wieder erklangen die furchterregenden Fanfaren über die gerod e te, tief verhangene Ebene und ließen die Menschen noch angs t voller durch das verheißungsvolle Tor strömen. Die Soldaten zogen den Schutzkreis langsam enger und ließen bei ihrem Rüc k zug ein Meer an verwaisten, notdürftigen Baracken, flatternden Zelten und einfachen Verkaufsständen zurück.
    Fast unmerklich fing die Erde an zu vibrieren und die verrotteten Holzlatten, aus denen die einfachen Behausungen zusammeng e nagelt waren, knarrten unter der stärker werdenden Bewegung des Untergrunds.    
    „Sie kommen!“, war der erste Gedanke des Feldherrn, als die Er-schütterungen zunahmen, vereinzelte Unterkünfte dem anschwe l lenden Beben nachgaben und mit dem Wehklagen eines gefällten Baumes einstürzten.
    „Schließt die Tore!“, schrie er aus vollem Leibe, obwohl noch nicht alle die Portale passiert hatten und nun panisch um ihr Leben rannten. Die tonnenschweren Flügel begannen sich zu schließen.
    „Alle bleiben auf ihren Posten!“, befahl Zacharias, packte das Nimbronhorn an seiner Seite und gab ein weithin vernehmbares Signal für die ausgedehnten Reihen der Bogenschützen und die erfahrenen Bediener der turmhohen Weitwurfkatapulte, die auf massiven Flößen im Festungsgraben schwammen und sofort da-mit begannen, zentnerschwere hohle Steingeschosse, gefüllt mit siedendem Öl, auf die breiten Löffel zu hieven, immer darauf bedacht, die Zielanweisungen des auf den Mauern befindlichen Richtungsweisers zu beachten.
    Furchtlos blieben die Druidaskrieger außerhalb der Festung in Reih und Glied, gewillt, den Flecken unfruchtbarer Einöde, auf dem sie standen, mit ihrem Leben zu verteidigen.
    Doch als aus dem weißen Nichts die Höllenmaschinen der Tec h nokraten brachen, wichen selbst einige der tapferen Männer unbewusst ein paar Schritte zurück, nahmen aber sogleich umso trotziger ihre Positionen wieder ein.
    Die ovalen Gefährte, mit ihren glatten, geheimnisvoll spiegelnden Oberflächen schoben sich unaufhaltsam hintereinander ihrem Ziel entgegen. Weder die präzisen Einschläge hunderter Pfeile, noch die tödlich zerberstenden Geschosse der Schleudern, die ihr Ziel nicht verfehlten, konnten ihren energischen Vortrieb ve r langsamen, geschweige denn stoppen.
    Den wehrhaften Mauern schon nahe, verringerten zwei der M a schinen ihre Geschwindigkeit und fielen zurück, unterdessen die vorderste ungebremst auf das geschlossene Portal zusteuerte.
    Die schweren Dornenräder des Ungetüms zermalmten unaufhal t sam die hölzernen Baracken.
    Nichts hatten die tapferen Soldaten dem brachialen Vortrieb des Angreifers entgegenzusetzen und blieben so, auf Geheiß Zach a rias, in sicherer Entfernung.
    Kurz vor der unausweichlichen Konfrontation vor den Toren, erstarben die hämmernden Motoren des Dampf speienden Monstrums und es kam nur

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