An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)
Donnern, aus dem finsteren Gebilde zuckte, direkt in die Belag e rungsmaschine einschlug und sie mit ungezügelter Naturgewalt zerbersten ließ.
Die Mauern Elderwalls erzitterten unter der Gewalt der Explos i on, gefolgt von mehreren, konzentrischen Druckwellen, die u n aufhaltsam über den geschundenen, sich aufbäumenden Erdb o den fegten und in ihrem beinahe apokalyptischen Zerstörungsre i gen Hunderte der umstehenden Krieger marionettengleich durch die Luft schleuderten und ihre sich hilflos windenden Kö r per durch die Wucht des unvermeintlichen Aufpralls zerschme t terten.
Die zerborstenen Überreste der hölzernen Baracken, von der urgewaltigen Kraft des Zyklopen mitgerissen, verwandelten sich in todbringende Geschosse.
Als der staubige Schleier sich legte, erhob sich Zacharias mit den anderen Unversehrten aus dem Meer der Wehklagenden und erkannte mit Entsetzten das ganze Ausmaß der Verwüstung.
Dort wo einst zwei mächtige Pforten Elderwall vor Eindringli n gen beschützt hatten, klaffte eine breite Lücke zwischen den bröckelnden Mauern. Mit gnadenloser Präzision hatten die Tec h nokraten die einzige Schwachstelle der Festung ausgenutzt und dem lauernden Feind im Nebel einen entscheidenden Vorteil ve r schafft. Der Weg über die alte Brücke war jetzt frei und nur noch das Tor des inneren Verteidigungsringes versperrte den gierigen Schergen Muriels den Zugang zum Herzen der Stadt.
Kaum hatten die Verteidiger den Ernst der Lage erkannt, setzte sich eines der zwei verbliebenen Monstren in Gang, donnerte unaufhaltsam über die Ebene und steuerte geradewegs auf die Kluft zu, die der Vorgänger in den Wall gesprengt hatte.
„Wir müssen die Brücke zerstören!“, befahl Zacharias seinen verbliebenen Soldaten.
Mit grimmigen, verschmutzten Gesichtern, die demolierten, aber immer noch intakten Schilde erhoben, bildeten sie augenblicklich eine neue Phalanx und stürmten los. Wildes Kriegsgeschrei ertö n te über das Schlachtfeld, als sechshundert Mann den Weg des gefährlichen Gefährts kreuzten, ein kleiner Teil sich ihm, unter der Führung ihres unnachgiebigen Feldherrn kämpferisch entg e genstellte, während der andere den Rückzug antrat, um den alten, steinernen Überweg zum Einstürzen zu bringen.
„Versucht mit allen Mitteln es aufzuhalten. Bis zum letzten Atemzug!“, keuchte Zacharias, die langen, strähnigen Haare wild im Gesicht und den entschlossen Blick dem nahekommenden Unheil zugewandt.
Zentnerschwere Bruchteile der Mauer, die überall verstreut waren und einige bedauernswerte Seelen unter sich begraben hatten, wurden mit vereinten Kräften über den zerklüfteten Boden g e wuchtet, um eine Barriere zu schaffen, die den wildschnaubenden Widersacher auf seiner selbstmörderischen Fahrt bremsen sollte, doch als die stachelbewährten Stahlräder auf die provisorische Mauer trafen, die Höllenmaschine aufheulte und die ehernen Dornen begannen, das massive Gestein kraftvoll zu Staub zu zerreiben, ahnte Zacharia, dass die Zeit nicht ausreichen würde.
„Sie wird jeden Moment durchbrechen!“, brüllte er gegen den Trommelfell zerreißenden Lärm seinen unnachgiebigen Männern zu, die sich beharrlich gegen das scharfkantige Gestein stemmten und mit den Widerhaken ihrer Stiefel den Boden wie Eggen durchpflügten.
Mit einem lauten Knirschen zerstob die Wehr und nicht wenige der Tapferen wurden hilflos durch die Luft geschleudert, als das Untier hindurchbrach und sich brutal durch ihre Reihen fräste. Zacharias konnte nur mit einem beherzten Sprung den tödlichen Walzen entkommen, schlug hart auf die Erde und blieb beno m men liegen.
Als zwei Druidas ihm zu Hilfe eilten und seine Sinne, benebelt vom Schmerz etlicher Wunden, zurückkehrten, hatte die Masch i ne bereits den Durchbruch erreicht und grub sich, unter ständ i gem, aber wirkungslosem Bogen und Katapultbeschuss des ve r bliebenen Heeres, durch ein entsetzliches Chaos aus menschl i chen Überresten und haushohen Trümmerteilen unerbittlich der Brücke entgegen, während unter derselben eine ganze Legion be-gonnen hatte, mit Hämmern und Äxten verzweifelt auf die m e terdicken Stützen einzuschlagen. Das uralte Bauwerk trotzte selbst dem schweren Beschuss mehrerer, auf dem Wasser befin d licher, Katapulte.
Das wütende Ungetüm stob wütend aus den Ruinen der einge- s türzten Mauer, erhob sich an einem größeren Bruchstück der zerstörten Befestigung jaulend zum Himmel. Die todbringenden Stachelräder rotierten pfeifend
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