Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
Vom Netzwerk:
bewahren!“ Er ging weiter und reichte dem irritierten Familienvater versöh n lich die Hand, der zitternd am Rande der Tiefe stand.
    „Komm herunter. Deine Familie braucht dich, Schmied!“
    Gewillt die Hand seines Gönners zu greifen, beugte sich der Mann nach vorne, als sich ein Teil des Mauerwerks löste und er mit rudernden Armen nach hinten kippte.
    Zacharias versuchte ihn zu erreichen, griff aber ins Leere und konnte nur noch über den Rand der Brüstung in das entsetzte Antlitz des Fallenden blicken, der rücklings in das schmutzige Wasser des Grabens stürzte. Die geschockte Ehefrau schrie auf und wollte ihrem Mann zu Hilfe eilen, wurde aber von den W a chen zurückgehalten.
    „Gebt mir sofort ein Seil!“, befahl Zacharias und entledigte sich geschickt seiner schweren Rüstung.
    Wolf stand in der sprachlosen Menge und verfolgte das Gesch e hen mit versteinerter Miene, während Natas ihn vor Au f regung fast erwürgte. Trotz seiner offensichtlichen und den Umständen entsprechenden Zurückhaltung, war er fasziniert von dem selbs t losen Handeln des berühmten Feldherrn.
    Mit geübten Handgriffen ließen drei Wachen einen Strick in die Tiefe, an dem sich der Retter sogleich hinunterhangelte, um den hilflos dahintreibenden Mann aus dem Fluss zu h o len. Fast hatte er ihn erreicht, als ein Kind aus der Reihe der Schaulustigen au f schrie.
    „Was ist das?“, erschrak der kleine Junge und deutete aufg e regt auf die Wasseroberfläche hinter dem Ertrinkenden.
    Ein ungläubiges Murmeln breitete sich aus, als Hunderte Auge n paare neugierig den künstlichen Kanal absuchten und einen la n gen Schatten entdeckten, der sich pfeilschnell unter der Oberfl ä che seiner Beute näherte.
    „Kommt schnell nach oben, Sire! Sie ist auf dem Weg!“, ri e fen die besorgten Soldaten ihrem Oberbefehlshaber zu, der den e r schöpften Schmied fast erreicht hatte und helfend seine Hand nach ihm ausstreckte.
    „Achtet nicht auf das Blöken der Schafe und seht mich an!“  Seine Stimme war ruhig und konzentriert., während er an dem langen Seil knapp über die Wasseroberfläche schwang.
    Der vermeintliche Selbstmörder stemmte sich mit letzter Kraft aus dem trüben Nass, streckte sich dem rettenden Halt entgegen, verpasste ihn um Haaresbreite und stürzte erschöpft in die au f gewühlten Fluten zurück. Seine Kräfte schwanden und er hatte Mühe den Kopf über Wa s ser zu halten, so dass Zacharias sich noch weiter nach unten beugte und verzweifelt mehr Seil forde r te. Mit einem tosenden Donner teilten sich die Wellen und ein gewaltiger, weit aufgerissener Schlund stieg aus den Tiefen e m por.
    „Snaati!“, flüsterte Zacharias mit verbissenem Respekt, als das Maul sich schloss und beide Männer zu verschlingen drohte. Er sprang mit einem kraftvollen Satz an dem Tau empor, schwang sich mit den Füßen voran an einen der massiven Brückenstreben, stieß sich ab und erreichte so den nächstg e legen Vorsprung, auf dem er sich festhielt und atemlos an die brüchigen Steine presste.
    Der todgeweihte Schmied verschwand mit einem stummen Schrei in der zuschnappenden Höllenpforte, während die Me n schen auf der Brücke geschockt in die schwarzen Augen der riesigen Schlange starrten, die sie argwöhnisch zu be o bachten schien, als sie langsam wieder in dem trüben Gewä s ser versank.
    Die Wogen glätteten sich und Zacharias kletterte mühsam an den hölzernen Streben der antiken Brücke empor. In seinen Augen spiegelte sich Wut und Verzweiflung, als er völlig durchnässt den sicheren Überweg erreichte.
    „Dieses verdammte Biest!“, zischte er frustriert und wischte sich die feuchten Haarsträhnen aus dem Gesicht, dann wan d te er sich der schluchzenden Frau zu.
    „Du und deine Kinder stehen nun unter meinem persönl i chen Schutz!“ Er lächelte die verängstigten Kleinen an und strich ihnen sanft über das Haar, dann drehte er sich mit ernstem Gesicht s ausdruck um und trat vor den Zahltisch. „Diese Familie gehört zu mir, Eintreiber!“ Er griff in seine Taschen und warf ihm ve r ächtlich mehrere Si l berstücke entgegen.
    „Ich tue nur meine Pflicht, Sire!“, verteidigte sich dieser und sammelte eilig die Münzen auf, die klirrend auf dem Boden g e rollt waren.
    „Sicherlich!“, erwiderte Zacharias sarkastisch. Mit seinen Schüt z lingen verließ er den Platz in Richtung des Haupttores, während die umstehenden Soldaten begannen, wieder Ordnung in die Re i hen der Bittsteller zu bringen.
    „Vor den Tischen

Weitere Kostenlose Bücher