An und für dich
Lachen zu bringen.
Er klopfte auf die Akte und lächelte. »Wir fangen mit einer Chemotherapie an, und in sechs oder sieben Wochen geht es dann mit der Bestrahlung weiter.«
»Werden mir die Haare ausfallen?« Jill saß auf demselben Stuhl wie vor ein paar Wochen. Sie trug auch denselben cremefarbenen Hosenanzug, war jedoch zu schwach auf den Beinen für High Heels gewesen, deshalb hatte sie Turnschuhe an. Sie sah aus wie ein anderer Mensch. Die Operation hatte sie verändert. Saffy fand, dass sie zum ersten Mal so alt aussah, wie sie wirklich war.
»Falls Ihnen die Haare ausgehen, wachsen sie auf jeden Fall nach«, sagte Mr. Kenny. »Sie werden aber eine Menge liebevoller Pflege brauchen. Und keine Arbeit. Keine schweren Sachen heben. Ihre Narbe heilt gut, aber wir dürfen keine Infektion der Lymphknoten riskieren. Ich würde vorschlagen, dass sich Ihre Tochter um alles kümmert. Dazu ist sie doch da, oder?«
Saffy nickte. Genau.
18
Conor las den Brief ein zweites Mal, faltete ihn wieder zusammen und steckte ihn in die Tasche. Dann nahm er ihn heraus, faltete ihn auseinander und las ihn noch einmal.
Douglas, Kemp & Troy
Literaturagentu r
11 Winnet Stree t
London W 1 D
Lieber Conor,
vielen Dank, dass Sie Juniper die Fortsetzung von ›Alles auf eine Karte‹ geschickt haben. Ich hätte noch ein paar kleine Anmerkungen dazu, aber nach dem, was ich bis jetzt gelesen habe, würde ich Sie gern als Agentin vertreten. Ich habe diesem Brief unseren üblichen Klientenvertrags in zweifacher Ausführung beigefügt. Bitte lesen Sie ihn sorgfältig durch, und wenn Sie mit allem einverstanden sind, schicken Sie mir ein Exemplar davon unterzeichnet zurück.
Normalerweise würde ich Sie jetzt zu einem persönlichen Gespräch nach London oder Dublin bitten, es hat sich jedoch eine Möglichkeit aufgetan, die uns beide etwas unter Zeitdruck bringen dürfte.
Ich habe einen Verleger für den Roman im Kopf, dem ich das komplette Manuskript jedoch bis Ende August präsentieren müsste. Bis jetzt haben Sie uns etwa zwei Drittel Ihres Buchs geschickt, und wenn ich Sie richtig verstanden habe, planen Sie noch etwa 100 Seiten mehr. Wären Sie in der Lage, das Manuskript bis Ende Juli fertigzustellen?
Wir könnten uns dann Mitte August zusammensetzen und die lektorierte Fassung durchgehen, dem Buch den letzten Schliff geben und es Ende August beim Verlag einreichen.
Wir von Douglas, Kemp & Troy fügen Sie sehr gern zur Liste unserer Autoren hinzu und freuen uns schon auf die Zusammenarbeit.
Mit den besten Grüßen
Becky Kemp
Literaturagentin
PS : Viele Grüße auch an Brendan, der auf jeden Fall ein Dankeschön – wenn nicht sogar eine Widmung – dafür verdient, dass er uns auf das Buch aufmerksam gemacht hat!
TON :
Musik läuft während des gesamten Spots. Indie-Version von »Heaven Must be Missing an Angel«.
BILD :
Eine Straße voller Menschen in einer Großstadt, schwarz-weiß. Ein männlicher Engel ist auf die Erde gefallen. Er liegt mitten auf der Straße, seine Flügel unter sich. Eine ältere Dame macht einen Schritt über ihn hinweg. Der Schuh eines Mannes in Großaufnahme tritt direkt neben seinem Kopf auf. Es wird klar, dass er für sie unsichtbar ist. Nur wir können ihn sehen.
Der Engel rappelt sich auf. Er trägt nichts außer einem Tuch um die Hüften. Die Kamera fährt an seinem Körper entlang, zeigt seine muskulösen Schenkel, seinen Lendenschurz und seine durchtrainierten Bauchmuskeln. Sie verweilt längere Zeit auf seinem attraktiven Gesicht.
Schnitt. Der Engel geht an einer Bushaltestelle vorbei. Eine schöne, aber traurige junge Frau steht in der Schlange. Er stellt sich hinter sie und legt seine Flügel um sie. Sie kann ihn nicht sehen, aber es scheint, als spürte sie die Geborgenheit dieser Engelsumarmung. Sie seufzt glücklich.
Schnitt. Der Engel geht an einer Reihe Einfa milienhäuser entlang. Es regnet. Im ersten Stock steht eine attraktive Frau am Fenster; sie weint. Wie von Zauberhand erscheint der Engel hinter ihr. Als er sie umarmt, hört der Regen auf, und die Sonne kommt heraus. Als der Engel verschwindet, lächelt die Frau.
Es folgt eine Reihe von Aufnahmen des Engels, wie er traurig aussehende Frauen in verschiedensten Situationen tröstet. Eine Chirurgin in einem OP-Saal. Ein Mädchen, das sich mit seinem Freund streitet. Ein Model auf dem Laufsteg. Die Umarmung macht sie alle wieder froh.
Am Ende geht er an einem menschenleeren Strand entlang auf einen Heißluftballon
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