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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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nächsten Moment lachten sie so sehr, dass Saffy sich aufs Bett setzen musste.
    »Hör auf«, keuchte Jill, »bitte, hör auf! Das Bett wackelt, meine Wunde!«
    Der Vorhang bewegte sich. Saffy sprang hin und zog ihn zur Seite. Neben der Scheuerleiste hockte Kevin Costner mit dem Tablettenröhrchen zwischen den Pfoten. Es war zum Glück noch verschlossen. Er sah zu ihr hoch und begann zu schnurren.
    Conor war etwas zu früh da, setzte sich in einen Coffeeshop in der South William Street und bestellte einen Kaffee. Es war der heißeste Tag des Jahres und viel zu warm, um Kaffee zu trinken, aber er wollte jetzt einfach noch nicht in die feuchte, fensterlose Billardhalle hinabsteigen.
    Es war der erste Tag der Sommerferien, und er hätte erleichtert sein müssen. Die letzten paar Wochen in der Schule waren die Hölle gewesen. Die Schüler hatten Teile seines Buches (die schmutzigen natürlich) kopiert und verteilt. Nicht mal die Kleinsten nahmen ihn noch ernst.
    » Oh, Dan «, stöhnten sie, wenn er etwas an die Tafel schrieb. » Oh, Susan. «
    Leider war es noch lange nicht vorbei. Morgen begannen die Nachhilfekurse, in denen auch einige seiner Schüler waren. Die Demütigungen würden ein ganz neues Level erreichen, aber da musste er einfach durch. Er hatte keine Wahl.
    Langsam dachte er, dass die Sache mit dem Buch vielleicht wirklich ein Fehler war, und wenn er den Vertrag noch nicht unterschrieben und sich verpflichtet hätte, demnächst den letzten Teil abzuliefern, hätte er wohl aufgegeben. Es hatte schon für so viele Probleme zwischen ihm und Jess gesorgt, und jetzt musste er es auch noch zu Ende schreiben. Bei seinem jetzigen Tempo würde er nie bis Mitte August fertig. Er hatte zu Hause nicht mehr daran gearbeitet, da Jess ihn ja gebeten hatte, das nicht zu tun. Er hatte sich nach einem Büro umgesehen, das er mieten könnte, aber hatte noch nichts halbwegs Bezahlbares gefunden.
    In der Zwischenzeit saß er täglich mehrere Stunden in der Bibliothek, aber es brachte nichts. Er war es gewöhnt, vor allem frühmorgens oder spätnachts am Buch zu arbeiten, da hatte er immer die besten Ideen. Es war fast nicht auszuhalten, nachts wach zu liegen und so viele Ideen zu haben, und zu wissen, dass er sie bis zum nächsten Morgen alle wieder vergessen haben würde.
    Jede zweite Nacht, wenn er nicht schlafen konnte, schlich er sich aus dem Haus und fuhr mit dem Fahrrad die menschenleere Rock Road nach Sandycove. Er machte sich ein paar Notizen und schwamm dann zwanzig Minuten in dem schwarzen, kalten Wasser. Wenn er wieder herauskam, fühlte er sich taub. Taub zu sein, war eines der angenehmsten Gefühle in letzter Zeit.
    »Hallo!«
    Er hielt sich die Hand über die Augen. Es war ein Mädchen mit einem sehr kurzen, schwarz-weißen Kleid und einer riesigen Sonnenbrille. Einen Moment lang dachte er, es wäre eine seiner Schülerinnen, doch dann sah er, dass ihr dunkler Pony passend zu ihrem Outfit weiß gefärbt war.
    »Du bist doch der Freund von Greg Gleeson, oder? Aber du hast Sport getrieben. Du siehst anders aus.«
    Es war Tanya. Scheiße!
    »Und, wie war deine Hochzeit?«, fragte sie sarkastisch. »Hat’s dir Spaß gemacht, meine ganze Familie anzulügen? Meine Oma war voll am Boden zerstört. Sie fand dich voll nett.«
    »Das tut mir wirklich leid.«
    Tanya streckte die Hand aus, die Innenfläche in seine Richtung, den Zeigefinger erhoben. Es war diese »Don’t mess with me«-Geste, die man immer bei Oprah und Jerry Springer sah und die alle Mädchen an seiner Schule benutzten.
    »Ob mir das vielleicht mal voll egal ist? Hm? Echt, ist mir das mal voll egal?«
    »Ähm … es ist dir also voll egal, ja?« Conor sah die Straße auf und ab. Wenn Greg jetzt auftauchte, würde es aber abgehen.
    Tanya lächelte bitter. »Ja«, sagte sie. »Ist es. Um ehrlich zu sein, hast du mir einen Riesengefallen getan. Und wenn du ihn siehst, kannst du deinem kleinen Freund Greg Gleeson sagen, dass er mir auch voll egal ist.«
    »Geht klar«, sagte Conor. »Richte ich ihm aus.« Er musste sie schleunigst loswerden. Greg war schon eine halbe Stunde zu spät. Er konnte jeden Moment hier auftauchen.
    »Na dann, man sieht sich …«
    »Bestimmt.« Tanya schnaubte und warf ihm einen verächtlichen Blick zu. »Mich wirst du voll sehen. Wenn du Zeitung liest, wirst du sogar eine ganze Menge von mir sehen.«
    In der Billardhalle war es wahnsinnig heiß. Die Queues waren ganz glitschig, es war, als würden sie unter Wasser spielen. Nach

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