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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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panisch. »Nein! Bitte nicht! Bitte!«
    Der Mann hustete. »Ich weiß genau, was du willst. Ich werd’s dir besorgen.« Er hustete noch einmal. »Sorry.«
    Liam hätte am liebsten geschrien, aber dann hätten die beiden ja gewusst, dass er hier war. Er stopfte sich die Faust in den Mund.
    »Vor dem Spiegel«, sagte die Frau. Jetzt klang sie fast ein bisschen genervt. »Nein, nicht da. Hier! Vor dem Waschbecken! Los, sag’s schon!«
    »Äh … ich reiß dir die Bluse vom Leib«, sagte der Mann erschöpft.
    »Nein! Nein!« Die Frau klang jetzt wirklich genervt. »Du kannst sie doch nicht wirklich aufreißen, du Idiot! Die ist von Donna Karan!«
    Liam rutschte mit seinem Hausschuh von der Toilette ab und fiel geräuschvoll hinunter. Dann wurde die Tür zu seiner Kabine von einem Mann aufgerissen. Er war alt und seine Hose schlackerte ihm um die Knöchel. Er trug Boxershorts mit Bart Simpson darauf. Hinter ihm beugte sich eine alte Frau mit hochgeschobenem Rock über das Waschbecken und sah ihn über die Schulter an.
    »Wer zum Teufel ist das denn?«
    Saffy war gerade dabei, den verschlafenen und schlecht gelaunten Ben Rosen von ihrem Plan zu überzeugen, als sie die Schreie hörte. »Liam!« Sie ließ das Telefon fallen und rannte den Flur entlang. »Liam!«
    Er raste auf sie zu und stieß mit ihren Beinen zusammen.
    »Da ist ein Mann. Er b… b… bringt gerade eine Frau um, auf der T… T… Toilette.«
    »Liam! Geh in mein Büro!«, sagte Saffy. »Schließ die Tür ab! Nimm mein Handy. Ruf deinen Dad an. Lass niemanden rein außer deinem Vater, klar?«
    In einer Ecke der Damentoilette stand Mike und zog sich die Hose hoch. Marsh stand neben dem Waschbecken. Ihr Lippenstift war verschmiert und ihre Bluse falsch geknöpft. Sie war ganz blass vor Wut.
    »Saffy!«, zischte sie. »Kannst du mir vielleicht erklären, warum hier so ein kleiner Mistkerl heimlich in meinem Büro herumschleicht?«
    Saffy verstand nicht, was vor sich ging. Aber dann dämmerte es ihr. Der heiße Typ, mit dem Marsh angegeben hatte, der, der sofort sprang, wenn ihr danach war, das war nicht Simon. Es war Mike . Der mittelalte, verheiratete Mike mit den Cartoon-Socken.
    »Marsh und Mike so zu sehen, hat ihm wahrscheinlich innerhalb von Sekunden für immer sein Liebesleben versaut.« Saffy vergrub das Gesicht in den Händen.
    Nachdem sie mit Liam nach Hause gekommen war, hatten sie eine lange Runde Cluedo gespielt, aber sie konnte die ganze Zeit an nichts anderes denken als an Marsh auf dem Klo mit dem Mediaplanner .
    »Ach komm.« Joe zog ihr die Hände vom Gesicht. »So schlimm ist es doch nicht. Er hat wahrscheinlich nicht einmal gemerkt, was sie da getan haben. Und selbst wenn, bis morgen hat er das vergessen.«
    »Meinst du?«
    »Klar.« Er räumte die Figuren zurück in den Karton und klappte das Spielbrett zusammen.
    Saffy hielt sich die Augen zu. »Ich befürchte fast, ich werde auch nie wieder ein normales Sexleben haben. Wenn ich mir doch nur die Gedanken mit Seife auswaschen könnte.«
    »Ich mag deine Gedanken schmutzig«, lachte Joe. »Aber ich glaube, da kommt noch was auf dich zu, nach dem, was da heute passiert ist.«
    »Was meinst du?«
    »Na ja, ich hab sie ja nur das eine Mal getroffen«, sagte Joe, »bei der Ballonfahrt für euren Kunden, aber deine Chefin ist echt hart. Was du gesehen hast, gibt dir eine gewisse Macht über sie. Damit hat sie garantiert ein Problem.«
    Saffy hatte Joe neue Stiefel von Caterpillar gekauft, ein Fotobuch mit Luftaufnahmen der Erde, ein Kochbuch von Nigel Slater und einen Kuchen von Marks & Spencer’s. Liam hatte ihm einen Schlüsselanhänger in Form eines silbernen Baums und einen Kaffeebecher gekauft, auf dem stand: Alter ist nicht wichtig. Außer man ist ein Käse.
    »Das ist doch viel zu viel«, sagte Joe, nachdem sie das Geburtstagsabendbrot aus verbrannten Würstchen und Crispy Eggs vom Einweggrill gegessen hatten. Aber er lächelte von einem Ohr zum anderen, zog seine alten Stiefel aus und die neuen an, befestigte den Schlüsselanhänger an seinem Hosenbund und goss sich Cola in den neuen Becher. Dann fing es an zu regnen, und sie zogen sich ins Zelt zurück und sahen zu, wie der immer stärker werdende Regen ihr Lagerfeuer löschte.
    »Ich glaube, das war der perfekteste Geburtstag, den ich jemals hatte«, sagte Joe.
    »Außer die Geburtstage mit Mom, in Chicago.« Liam sah ihn ängstlich an.
    Joe nahm sich etwas Kuchenguss von seinem Teller. »Weißt du was? Die waren auch

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