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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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jeden Moment kommen könnte. »Ich weiß nicht.«
    Ihre Mutter stand auf und wrang ihr Haar aus. »Tu nichts, was ich nicht auch tun würde!« Sie zog sich den Infusionsschlauch aus dem Arm, nahm die Sauerstoffmaske ab und sprang ins Wasser.
    Saffy erwachte mit einem Ruck. Ihre Mutter saß im Bett und sah sie an.
    »Wer kümmert sich denn um mich, wenn ich mal nicht mehr bin?«, fragte sie. Dann schüttelte sie frustriert den Kopf.
    Saffy nahm ihre Hand. »Schon okay, ich weiß, was du meinst. Du wolltest sagen, wer kümmert sich denn um mich, wenn du mal nicht mehr bist.« Vieles von dem, was ihre Mutter sagte, kam noch verdreht heraus, aber es fiel ihr mittlerweile selbst auf, und die Schwestern hatten gesagt, das sei ein gutes Zeichen.
    »Du hast bestimmt über eine Abtreibung nachgedacht«, sagte Saffy leise. »Du hast dir bestimmt manchmal gewünscht, ich wäre nie auf die Welt gekommen.«
    Ihre Mutter runzelte die Stirn. »Sie wollten dich dazu bringen, mich wegzumachen, aber du hast mich behalten.«
    Sie schüttelte wieder den Kopf, als ob sie die Wörter aufschütteln wollte, damit sie in der richtigen Reihenfolge herauskamen.
    »Ich bin das Beste, was dir je passiert ist, Sadbh.«
    »Ja, das bist du, Mum. Reg dich nicht auf. Schlaf doch noch ein bisschen.«
    Jill ließ sich erschöpft zurücksinken. Saffy sah ihr eine Weile beim Schlafen zu. Dann fielen ihr die Fotos ein. Sie holte das Bild von ihrem Vater aus der Handtasche, das Jill ihr geschenkt hatte, und ein zweites, das sie vom Kaminsims im Zimmer ihrer Mutter genommen hatte. Es war ein Foto von Jill und Saffy in einer Strandbar am letzten Urlaubstag auf Teneriffa.
    Im Hintergrund war das Meer zu sehen. Ihre Mutter trug einen pinkfarbenen Bikini und ein Lächeln in der passenden Lippenstiftfarbe und hatte den Arm um Saffys Hüfte gelegt. Saffy trug weiße Jeans und ein langärmeliges, blaues Oberteil, und sie lächelte nicht, sah aber auch nicht unfreundlich aus. Genau betrachtet lehnte sie sich ein wenig an ihre Mutter, sodass sich ihre Köpfe fast berührten. Es war ein schönes Foto. Wenn Jill wieder gesund war, würde sie es sich ausborgen und einen Abzug machen lassen.
    Sie stellte die beiden Fotos auf das Fensterbrett, nah beieinander, sodass sie fast zusammen auf einem Bild waren. Ihr Vater, Mitte vierzig und gut aussehend, mit einer Zigarette im Mund. Ihre Mutter, gebräunt und wunderschön und seltsamerweise genauso alt wie er. Und zwischen ihnen Saffy, ein bisschen unbeholfen, aber viel hübscher, als sie es damals empfunden hatte. Sie waren eine Familie. Sie waren immer eine Familie gewesen, auch wenn sie es nicht gewusst hatte.
    Erst viel später, als Saffy vor dem Automaten stand und nach Kleingeld für den Parkschein suchte, ging ihr auf, was ihre Mutter gemeint hatte.
    Sie hatte gesagt: »Ich bin das Beste, das dir je passiert ist.« Aber sie hatte eigentlich sagen wollen: » Du bist das Beste, was mir je passiert ist.«
    Simon grinste Saffy an, als sie an seinem Büro vorbeiging. »Falsche Zeit, falscher Ort«, sagte er. »Die Kostümbesprechung ist im Four Seasons und hat vor zehn Minuten angefangen.«
    Sie hatte nicht gewusst, dass es überhaupt eine Besprechung gab. Sie war nur kurz in der Agentur vorbeigekommen, um ihren Laptop zu holen, weil sie ihn für den White-Feather-Dreh brauchte. Sie musste unbedingt dabei sein, das hatte Marsh sehr deutlich gemacht.
    »Was für eine Kostümbesprechung?«
    »Ich weiß, dass du keine Briefings mehr schreibst, aber ich wusste nicht, dass du auch aufgehört hast, sie zu lesen. Der Kostümbauer ist heute Morgen aus London mit den Flügeln eingeflogen. Haha.«
    »Scheiße!« Saffy rannte zum Empfang. »Ciara«, sagte sie, »rufst du mir ein Taxi? Nein, vergiss es. Ich such mir selbst eins auf der Straße.«
    »Was zum Teufel machst du denn hier?« Marsh beugte sich über das Geländer der Galerie. »Dermot hat angerufen. Er hat ein Problem mit den Flügeln.«
    »Ich bin schon unterwegs«, sagte Saffy. »Ich muss eigentlich zurück ins Krankenhaus, aber ich kann für eine halbe Stunde bei ihm vorbeischauen.«
    Marsh verschränkte die Arme. In ihrem khakifarbenen Kleid sah sie furchterregend militärisch aus, als würde sie nur noch darauf warten, dass ihr jemand endlich ein Gewehr reichte, damit sie etwas erschießen konnte. »Ach ja? Die Mühe kannst du dir sparen, du hast ja offensichtlich Besseres zu tun. Simon soll hinfahren. Aber falls du noch eine Minute hast, würde ich dich gern kurz in

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