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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ella Griffin
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Junggesellinnenabschied. Ich war noch im Halbschlaf. Scheiße. Meinst du …?« Sie sah Jess unglücklich an.
    Jess rechnete kurz nach. »Du bist höchstwahrscheinlich im vierten Monat.«
    »Ich bin schwanger?«
    Jill öffnete die Augen und lächelte sie an. »Glückwunsch.«
32
    »Mit dem Empfängniszeitpunkt liegen Sie genau richtig.« Die Ärztin zog sich die Latexhandschuhe aus und setzte sich wieder an ihren Schreibtisch. »Sie sind etwa in der dreizehnten Woche.«
    Dann war es Gregs Kind. Die Ärztin konnte nichts dafür, trotzdem hasste Saffy sie deswegen. Sie hasste ihren makellos weißen Kittel und ihren blonden Pferdeschwanz und ihre gebräunten Beine und ihre perfekten kleinen Füße in den cremefarbenen Riemchensandalen.
    Saffy schwang die Beine von der Liege. Sie trug nur eine Schuhnummer größer, passte aber nur noch in Flipflops. Sie zog sich wieder an.
    »Im Rotunda-Krankenhaus haben sie einen tollen neuen Gynäkologen, er ist gerade aus den USA wiedergekommen. Ich kann Sie dahin überweisen, Sie könnten aber natürlich auch ins Holles-Streets-Krankenhaus.«
    »Das ist nicht nötig.«
    Die Ärztin sah sie nicht an. »Aha. Sie möchten also nicht im Krankenhaus entbinden?«
    »Nein, möchte ich nicht.« Saffy bekam den Reißverschluss an ihrem Rock nicht zu. Im Krankenhaus hatte sie die ganze Zeit weite Jogginghosen angehabt. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass ihr nichts mehr richtig passte.
    Sie zog sich das T-Shirt über den offenen Reißverschluss und suchte nach ihrer Handtasche. »Ich versteh schon, Sie dürfen nicht über so etwas reden, das ist okay. Ich habe nur einen Test gemacht und wollte ganz sichergehen.«
    Die Ärztin drehte sich zu ihr um und sah sie freundlich an. Saffy fühlte sich gleich noch schlechter. »Was für Möglichkeiten hätten Sie denn? Was ist mit dem Vater des Kindes?«
    »Wir sind nicht mehr zusammen.«
    »Und es allein durchziehen, mit seiner Unterstützung?«
    »Nein danke«, fauchte Saffy. »Meine Mutter war alleinerziehend. Das ist echt kein Spaziergang.«
    »Ja, das weiß ich.« Die Ärztin lächelte. »Aber es hat auch seine schönen Seiten.«
    Saffy folgte ihrem Blick zu ein paar Fotos, die an der Pinnwand über dem Schreibtisch hingen. Ein blondes Mädchen, das vier Kerzen auf einem Geburtstagskuchen auspustete. Schlafend mit einem Teddy im Arm. In einem verschneiten Garten.
    »Wie Sie sehen, ist da kein Vater dabei. Ich weiß also, wie Sie sich fühlen. Falls Sie sich für das Kind entscheiden, wissen Sie ja, wo Sie mich finden. Ach ja, und machen Sie sich keine Sorgen, weil Sie jetzt die ganze Welt hassen. Hat mit den Hormonen zu tun.«
    Saffy hatte eigentlich vorgehabt, die Sache in dem kleinen Pub gegenüber vom Krankenhaus mit Greg zu besprechen, aber Len war noch nicht da, und sie wollte Jill nicht allein lassen. Also erzählte sie es ihm in dem winzigen Krankenzimmer. Sie saßen sich an Jills Bett gegenüber, und ihre Mutter schlief zwischen ihnen wie ein kleines Mäuerchen.
    Saffy schloss die Augen, damit sie nicht zusehen musste, wie sich Gregs Mund öffnete und irgendetwas Taktloses von sich gab. Sie redete nicht lange drum herum.
    »Ich bin schwanger, Greg. Es ist am Abend nach dem Junggesellinnenabschied passiert. Es ist dein Kind. Du musst aber nichts damit zu tun haben, okay? Ich kümmer mich drum.«
    Er antwortete nicht, und als sie die Augen öffnete, hatte er wieder diesen Jesusblick. »Du schaffst das, Süße.«
    Es klang, als würde er ihr sagen, sie könne bestimmt eine Lampe anschließen oder eine Druckerpatrone wechseln.
    »Gibst du mir die Erlaubnis für eine Abtreibung, Greg? Ich brauche nämlich kein …«
    »Nein, tue ich nicht. Ich rede doch nicht von einer Abtreibung. Ich meine, du schaffst es, das Kind zu kriegen. Du bist bereit dazu. Du weißt es nur noch nicht.«
    »Ich will kein Kind, Greg. Du weißt doch, dass ich nie Kinder wollte.«
    Das stimmte nicht ganz. Für den Bruchteil einer Sekunde, als sie gedacht hatte, dass es vielleicht von Joe wäre, bevor ihr einfiel, dass das nicht sein konnte, hatte sich die fest verschlossene Tür in ihrem Herzen kurz geöffnet. Dann war sie jedoch wieder zugefallen.
    »Komm schon, Saff. Ein Drittel der Strecke ist doch schon geschafft. Das Schlimmste hast du bestimmt hinter dir. Von der Geburt jetzt mal abgesehen natürlich. Aber dafür gibt es genügend Medikamente.«
    Mein Gott, war der naiv. »Ein Kind nimmt einen doch nicht nur neun Monate in Anspruch, Greg. Ein Kind braucht achtzehn

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