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Analog 01

Analog 01

Titel: Analog 01
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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Sagen, Poesie und Musik, er hat etwas von einem Barden an sich … Ricia vermißt ihn. Wann wird er von seinem letzten Kampf zurückkommen?“
    „N’Kuma und ich haben die Piraten vernichtend geschlagen und vor zwei Tagen bei Haverness angelegt. Nachdem wir die Segel eingeholt hatten, wollte er Bela und Karina aufsuchen, um mit ihnen eine Weile weiterzuziehen. So verabschiedeten wir uns.“ Scobie und Harding hatten vor kurzer Zeit ein paar Stunden für sich in Anspruch genommen, um dieses Abenteuer beenden zu können. Der Rest der Gruppe war eine Zeitlang mit beruflichen Dingen beschäftigt.
    Brobergs Augen weiteten sich. „Von Haverness zu den In seln? Aber ich bin doch in der Burg von Devaranda – eingesperrt.“
    „Das hoffte ich auch.“
    „Ich brenne darauf, deine Geschichte zu hören.“
    „Nach Einbruch der Dunkelheit ziehe ich weiter. Der Mond scheint hell. Ich habe für ein paar Goldstücke zwei frische Pfer de gekauft.“ Unter den trommelnden Hufen wirbelt weißer Staub auf. Funken sprühen, wenn die Eisen gegen Kieselsteine stoßen. Kendrick ruft wutentbrannt: „Du bist doch nicht mit … wie ist sein Name? … Joran dem Roten zusammen? Ich verabscheue ihn.“
    „Ich habe ihn schon vor einem Monat fortgeschickt. Er glaubte, Macht über mich zu haben, nur weil er das Bett mit mir teilte. Aber es war nur ein Zeitvertreib. Ich stehe allein auf dem Gerfalkenturm und schaue über mondbeschienene Felder nach Süden. Ich frage mich, wie weit fort du wohl bist. Die Straße unter mir fließt wie ein grauer Fluß in meine Richtung. Galoppiert dort nicht ein Reiter, weit, sehr weit entfernt?“
    Nach den vielen Monaten des Spiels war keine Kulisse mehr notwendig. Fahnen flattern im Nachtwind vor den Sternen. „Ich komme. Mein Horn meldet mich den Torwächtern.“
    „Wie sehr ich mich nach diesem Klang gesehnt habe …“
    In derselben Nacht noch wurden Kendrick und Ricia zu Geliebten. Scobie und Broberg ließen die Details dieser Nacht aus, auch berührten sie sich nicht gegenseitig. Nur ihre Augen begegneten sich flüchtig. Als sie sich schließlich eine gute Nacht wünschten, geschah dies sehr förmlich. Ihre Geschichte handel te ja doch nur von zwei erdachten Gestalten in einer Welt, die niemals existierte.
     
    Die unteren Hänge des Gletschers erhoben sich in einzelnen Stufen, von denen jede tief ausgehöhlt war. Die Menschen gingen an deren Rand entlang und bewunderten die extravaganten Formationen unter sich. Sie versuchten das, was sie sahen, zu benennen: Frostgarten, Geisterbrücke, Thron der Schneeköni gin, während Kendrick die Stadt betritt, wo Ricia ihn im Tanzsaal erwartet. Der Geist von Alvarlan trägt ihnen gegenseitig ihre Worte zu, und es ist, als weile sie bereits an der Seite ihres Ritters. Aber sie verhielten sich weiter vorsichtig, brachten sich nicht mutwillig in Gefahr und beobachteten aufmerksam jede Veränderung des Untergrundes, auf dem sie sich bewegten, sowohl was Aussehen als auch Beschaffenheit betraf.
    Über den höchsten Absatz erhob sich eine Klippe, die zu steil war, um bezwungen werden zu können – die Festungsmauer . Von der Umlaufbahn aus hatte die Mannschaft jedoch in dieser Gegend einen Einschnitt entdecken können, der zweifellos von einem kleinen Meteoriten herbeigeführt worden war – während des Krieges zwischen den Göttern und Zauberern. Steine prasselten vom Himmel und richteten eine so verheerende Verwüstung an, daß sich niemand mehr an das Wiederaufrichten heranwagte. Es war ein angsteinflößender Aufstieg zwischen zwei schroff aufstrebenden Wänden, die in blauem Licht schimmerten und durch deren schmalen Spalt die Sterne doppelt hell aufglänzten.
    „Es müssen wohl Wächter an den Pforten stehen“, sagt Kendrick.
    „Nur ein einziger Wächter“, wird ihm von Alvarlan eingeflüstert, „aber der ist ein Drache. Würdest du mit ihm kämpfen, kämen alle Wächter herbei, durch den Lärm und das Feuer aufgeschreckt. Habe keine Angst. Ich werde in seinen feurigen Kopf fahren und ihn in einen Traum versetzen, so daß er dich nicht sehen wird.“
    „Vielleicht wird der König deinen Zauber bemerken“, läßt Ricia ihn wissen. „Während du fort sein wirst, um die Seele dieser Bestie zu bezwingen, Alvarlan, werde ich den König aufsuchen, um ihn abzulenken.“
    Kendrick verzieht das Gesicht. Er weiß nur zu gut, welche Mittel sie dabei anwenden wird. Sie sagte zwar, daß sie sich nach Freiheit und ihrem Ritter sehnt, aber sie hat auch angedeutet,
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