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Analog 07

Analog 07

Titel: Analog 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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Ort, wohin er gezogen wurde, erkennen.
    Ein tiefer Riß spaltete die Flanke des Metallwalls. Darin erwartete ihn eine wimmelnde, faserige Masse. Tiefer drinnen, etwa ein Dutzend Meter weiter nach oben, lag, bereits in einen Wald aus täuschend trägem Laubwerk eingesponnen, etwas Glattes und Graues.
    Toshio fühlte, daß der aus seinem offenstehenden Mund entweichende Atemdampf den Helm füllte. Die Spiegelung seiner eigenen Augen, weit aufgerissen und betroffen, legte sich übergroß auf die unbewegliche Gestalt von Ssassia. Sanft, wie ihr Leben gewesen war – wenn auch nicht ihr Tod –, wiegte die Strömung sie.
    Mit einem Schrei begann Toshio wieder, auf seinen Angreifer einzuhacken. Er wollte nach Hikahi rufen, damit die Truppführerin von Ssassias Schicksal erfuhr, aber alles, was herauskam, war ein Gebrüll aus Angst und Ekel vor dieser kithrupischen Kriechpflanze. Blätter und Wedel trieben im aufgewühlten Wasser davon, als er seinem Haß durch das Abschneiden Luft machte. Aber das nützte wenig, als die Ranken immer zahlreicher über ihn fielen, um ihn zu der Spalte zu ziehen.
    * Leiternsteiger – Scharfäugiger Reimer*
    * Gib ein Zeichen – für die suchenden Retter*
    *Gib Triller-Laute – durch den Vorhang der Blätter*
    Hikahi rief nach ihm.
    Über dem Wirbeln und Sprudeln seines Kampfes und der Heiserkeit seines Atmens konnte er die Kampfgeräusche bei der Zusammenarbeit der Delphine hören. Kurze Trillerlaute in Trinar, nicht verlangsamt für das menschliche Gehör, außer dieser einen, kurzen Anweisung, und die leisen, wimmernden Geräusche ihrer Rüstungen.
    „Hier! Hier bin ich!“ Er schlug mit dem Messer nach einer Rebe, die drohend an seiner luftgefüllten Hose zog – und verfehlte die Hose nur knapp. Er leckte sich die Lippen und versuchte auf Trinar zu pfeifen.
    * Dem Schnabel des Seekraken – kommt nicht zu dicht*
    * Starke Saugnäpfe – sind öde Aussicht*
    * Vergeltung üben – für Ssassia eine Pflicht *
    Lausiger Reim und Rhythmus, aber die Flosser würden es besser hören können als einen Ruf auf Englisch. Nach nur vierzig Generationen der Erkenntnis dachten sie im Notfall immer noch schneller, wenn sie gepfiffene Reime benutzten.
    Toshio hörte die Kampfgeräusche näher kommen. Die nahe gelegenen Wedel bewegten sich nicht nur durch die schwachen Erschütterungen, die er verursachte. Aber wie von dieser Drohung beschleunigt, begannen die Tentakel, ihn schneller zu dem Spalt hinzuzerren.
    Plötzlich wickelte sich einer der mit Saugnäpfen bedeckten Stränge um seinen rechten Arm. Bevor er ihn wegziehen konnte, erreichte einer der brennenden Knoten seine Hand. In dem Kampf, der folgte, schrie er und zerriß die Ranke in Stücke, aber das Messer war verloren.
    Weitere Fasern fielen über ihn. In diesem Moment wurde Toshio sich entfernt bewußt, daß jemand zu ihm sprach.
    „… besagt, daß sich Schiffe im Orbit befinden! Der Kapitän will wissen, warum Hikahi keinen Bestätigungsimpuls gesendet hat …“
    Das war Akkis Stimme, sie rief ihn vom Schiff aus. Toshio konnte seinem Freund nicht antworten. Der Schalter für das Funkgerät des Schlittens war außerhalb seiner Reichweite.
    „Beantwortet diese Meldung nicht“, fuhr Akki mit Nachdruck fort. Toshio ächzte über diese Ironie, während er versuchte, eine Ranke von seinem Helm zu zerren, ohne sich weitere Verletzungen an den Händen zuzufügen. „Hauptsache, ihr kommt zurück-k, alle! Wir nehmen an, daß über Kithrup eine Raumschlacht stattfindet. Wahrscheinlich sind uns zwei oder mehr Gruppen gefolgt und streiten sich nun darum, wer uns gefangennehmen darf, so wie auf Morgran.
    Haltet euch weiter verborgen. Funkstille. Kommt, sobald ihr könnt, zurück, Akki, Ende.“
    Toshio bemerkte, daß eine der Ranken seine Luftpolsterhose fest im Griff hatte. Diesmal war es ein wirksamer Griff.
    „Sicher, alter Freund“, grunzte er, während er daran zerrte. „Sobald das Universum mich läßt, werde ich zurückkommen.“
    Die Hose lag dicht und eng an, und es gab nichts, was er tun konnte. Als er dem Blackout nahe war, schien es Toshio, daß er die Rettungsmannschaft herankommen sah. Aber er war sich nicht sicher, ob es Realität oder eine Halluzination war. Er hätte eigentlich niemals angenommen, daß Keepiru den Angriff leiten würde oder daß er, unachtsam gegenüber der eigenen Gefährdung durch die sengenden Saugnäpfe, ein solch wildes Benehmen entfalten könnte.
    Zum Schluß entschied er, daß es ein Traum war. Die

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