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Analog 07

Analog 07

Titel: Analog 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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Blitze der Laser waren zu hell, das Schrillen der Saser zu durchdringend. Und der Trupp kam mit dem im Kielwasser flatternden Wimpel auf ihn zu – wie die Kavallerie, die fünf Jahrhunderte lang englischsprechenden Menschen als Sinnbild der Errettung gegolten hatte.

 
2
 
    Ein Schiff war natürlich darin verwickelt. Seit er neun Jahre alt war, hatten seine Träume von Schiffen gehandelt. Zuerst Schiffe aus Plaststahl und Kunstglas, die die Meeresengen und Archipele von Calafia durchsegelten, später dann Raumschiffe. Toshio hatte von Schiffen jeglicher Form geträumt, einschließlich der Schiffe der mächtigen Patronrassen der Galaktischen, die er eines Tages zu sehen hoffte.
    Jetzt träumte er von einem Dingi.
    Die winzige Kolonie der Menschen und Delphine auf seiner Heimatwelt hatte ihn zusammen mit Akki auf einem Auslegerboot hinausgeschickt – sein Anstecker mit dem Emblem der Akademie von Calafia glänzte hell im Schein von Alepho. Es schien ein herrlicher Tag zu werden.
    Bald verfinsterte sich allerdings der Himmel, und alles um ihn herum nahm die gleiche Farbe wie das Wasser an. Das Wasser wurde galliggrün, dann schwarz, plötzlich verwandelte es sich in Vakuum, und überall waren Sterne.
    Er würgte nach Luft. Weder er noch Akki hatten einen Raumanzug an. Es war wirklich hart zu versuchen, das Vakuum zu atmen.
    Er wollte sich gerade auf den Rückweg machen, als er sah, daß er gejagt wurde. Galaktische mit Köpfen von jeder Farbe und Gestalt, mit langen gewundenen Armen oder winzigen, nach ihm packenden Klauen oder Schlimmerem ruderten mit sicheren Bewegungen zu ihm und riefen mit hohlen Stimmen. Die schlanken Bugspitzen ihrer Boote funkelten wie das Sternenlicht.
    „Was wollt ihr?“ schrie er, während er mühsam paddelte, um zu entkommen. (War das Boot nicht mit einem Motor ausgestattet gewesen?)
    „Wer ist dein Herr?“ riefen sie in tausend verschiedenen Dialekten. „Ist es der neben dir?“
    „Akki ist ein Flosser! Die Flosser sind unsere Schutzbefohlenen! Wir hoben sie auf einen höheren Stand und befreiten sie!“
    „Dann sind sie frei“, gaben die Galaktischen zurück, während sie näher herankamen. „Aber wer brachte euch den Aufschwung? Wer befreite euch ?“
    „Ich weiß es nicht!“ kreischte er. „Vielleicht haben wir es selbst geschafft!“ Er ruderte schneller, während die Galaktischen lachten. Er kämpfte damit, das zähe Vakuum zu atmen. „Laßt mich allein! Laßt mich nach Hause!“
    Plötzlich zeichnete die Flotte sich undeutlich über seinem Kopf ab. Die Schiffe schienen größer als Monde, größer als die Sterne. Sie hingen dort still und dunkel, und ihr Anblick schien selbst die Galaktischen zu entmutigen – die aber nichtsdestotrotz von jedem Ruderschlag, nun lautlos, näher herangetragen wurden.
    Der vorderste der uralten Globen begann sich zu öffnen. Dann bemerkte Toshio, daß Akki verschwunden war. Sein Boot war verschwunden. Die E.T.s waren verschwunden.
    Er wollte schreien, aber Luft war sehr rar.
     
    Ein durchdringender Pfiff machte ihn in einem schmerzhaften, desorientierten Augenblick munter. Er setzte sich plötzlich auf und fühlte den Schlitten unter dieser Bewegung unschön hüpfen. Während seine Augen ein verwischtes Durcheinander des Horizonts aufnahmen, blies eine steife Brise über sein Gesicht. Der Geschmack von Kithrup begrüßte seine Nase.
    „Es wurde auch Zeit, Leiternsteiger. Du hast uns-s ganz schön erschreckt.“
    Toshio wankte einen weiteren Moment, dann sah er Hikahi in der Nähe schwimmen und ihn mit einem Auge inspizieren.
    „Ist mit dir alles in Ordnung, kleiner Scharfe Augen?“
    „Ähm … ja, ich glaube schon.“
    „Dann solltest du dich am besten um deinen Schutzanzug kümmern. Wir mußten ihn erst einmal aufschneiden, um dir Luft-t zu geben.“
    Toshio befühlte den messerscharfen Schnitt mit seiner linken Hand. Er bemerkte, daß beide Hände geschickt verbunden waren.
    „Ist sonst noch jemand verletzt worden?“ fragte er, als er in seiner Schenkeltasche nach dem Reparaturset kramte.
    „Einige kleinere Verbrennungen. Wir haben den Kampf genossen, nachdem wir wußten, daß du okay warst-t-t. Vielen Dank für die Meldung über Ssassia. Wir hätten niemals dort nachgesehen, wenn du nicht gefangen worden wärst und uns deine Entdeckung mitgeteilt hättest. Sie wird gerade herausgeschnitten.“
    Toshio wußte, daß er Hikahi dankbar dafür sein mußte, daß sie sein Mißgeschick in diesem Licht darstellte. Eigentlich sollte

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