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Analog 08

Analog 08

Titel: Analog 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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als je zuvor, daß er bei dem Projekt bleiben würde. Der Einsatz war erhöht worden, sowohl für ihn als auch für die Löffelbieger selbst. Er hegte keine Illusionen darüber, daß er in der Lage sein würde, etwas zu verändern, aber wenn er nie mehr schaffen würde, als sie am Leben zu erhalten, wollte er zufrieden sein. Andere Menschen hatten in ihrem ganzen Leben nicht mehr geleistet.
    Das Telefon in seiner Hand erwachte zum Leben. Forester schob seine Gedanken beiseite und begann Befehle zu erteilen.
     
    Ich liege ruhig und tue meine Arbeit, so gut ich kann, und genieße die Zufriedenheit, die mir das bringt. Ich bin mit meiner Arbeit glücklich, und ich werde sie nicht mehr vernachlässigen. Sie nimmt jedoch nicht meine gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch, und ich kann noch hinausreichen und andere Dinge erfahren. Das ist gut, denn ich wäre nicht glücklich, wenn ich nicht mehr lernen könnte.
    Die Personen in dem großen leeren Raum (,Kontrollraum’) sind anscheinend auch wieder zufrieden, und das bringt auch mir Zufriedenheit. Ich verstehe nicht, warum es ihnen gefällt, wenn ich diese spezielle Nadel festhalte, aber es scheint der Fall zu sein, und allein das ist wichtig. Es gibt noch so viel, was ich nicht verstehe.
    Aber ich werde lernen.
     
    RAISON D’ÊTRE
    Timothy Zahn
    © 1981
    Aus dem Amerikanischen von Wolfgang Crass
     

Jayge Carr
 
Der Senfsame
 
    „Dieser verflixte Drache ist wieder frech geworden!“ Ulysses, Euphony/2, sprang die Bretterstufen des unterirdischen Hauses hinauf und griff im Hinausstürzen nach dem Verandabesen. „Ksch! Kschschkschsch! Raus da, verschwinde … nicht da lang, du idiotisches Tier! Du trampelst das … Gina, wenn du nicht sofort aufhörst zu lachen und kommst, um zu helfen … Ksch!“
    Seine aufgeregten Schreie lockten die anderen erwachsenen Mitglieder des Euphony Sextetts herbei, und gemeinsam schafften sie es, das riesige, aber friedliche Tier aus dem Getreide zu vertreiben.
    Das Schwierigste an dieser Sache war, daß Mostrich jeden, der ihm zu nahe kam, ableckte – aus Zuneigung, nicht aus Hunger. Von einer einen Meter breiten Zunge abgeleckt zu werden, wenn auch liebevoll, ist wie in einem nassen Handtuch eingewickelt zu sein.
    Der Unkrauteimer war leer. Mostrich fuhr noch einmal mit seiner gelben Zunge hindurch und blökte disharmonisch.
    „Kein Wunder, armer Mostrich“, rief Copper aus, die jüngste und zuletzt verheiratete des Sextetts (also Euphony/6). „Armer Kerl, man hat vergessen, ihn zu füttern. Wer war an der Reihe?“
    „Ist mir egal, wer an der Reihe war“, brauste Ulysses auf, als er sich daran erinnerte, wer es vergessen hatte, und hoffte, die anderen würden dies auch vergessen haben. „Er weiß genau, daß er nicht in die Felder darf. Wir haben sowieso nicht mehr viel Zeit bis zum Schwarmüberfall und …“
    Mostrich blökte wieder. „Ich habe Hunger !“ meinte diese Beschwerde, und alle wußten es. Nicht daß sein Vokabular aus gesprochen reichhaltig war. Es bestand aus: „Ich habe Hun ger !“, „Ich habe viel Hunger!“ (ungefähr zwei Oktaven über dem mittleren C) und „Ich habe extrem viel Hunger!“ (praktisch unhörbar, dafür schmerzten dann alle menschlichen Zähne stundenlang). „Wenn ich etwas einmal sage, muß das reichen.“ Ulysses haßte es, unterbrochen zu werden. „Das Tier frißt mehr, als es wert ist!“ Gina, Pfirsichblüte und Menachim brachen in lautes Gelächter aus, während Copper und Jomo in den Stall rannten, um einen Ballen getrockneter faseriger Pflanzen herauszuzerren. Sie nannten das „Heu“.
    Die Argumente pro/contra Mostrich gingen noch eine Weile hin und her. Derweilen kaute das Tier zufrieden an seinem Heu. Seine großen Schwingen, die aufgrund der flexiblen, aber starken, in Reihen angeordneten Stabilisierungswirbel eher Fischflossen als Flügeln ähnelten, waren weit ausgebreitet, um soviel Wärme wie möglich von der knapp über dem Horizont stehenden Sonne zu absorbieren. Später, wenn es wärmer wurde, klappten die Flügel senkrecht nach oben zusammen, falteten sich und legten sich wie eine senffarbene Opernstola über seinen geschwungenen Rücken. Nahm die Wärme weiter zu, wiederholte sich dieser Prozeß, hoben sich die Flügel, breiteten sich auseinander und wirkten dank spezieller Reflektorenstreifen auf der Oberseite wie ein Schutzschild – ein Sonnenschirm á la Drache.
    Der Streit endete mit einem Schlag, als Ulysses sich an Menachim wandte, um sich mit ihm zu

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