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Analog 08

Analog 08

Titel: Analog 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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Hertz“, sagte Mark. Der wirbelnde Kreis wurde langsamer und zeigte sich als schneckenförmiger Käfig mit gekrümmten Schaufeln. „Überwachung der Ladungsfaktoren.“ Eine Tabelle von sich verändernden Zahlen erschien in der unteren Ecke des Schirms.
    „Mario!“ Doris zupfte mich am Ärmel. „Mir ist gerade etwas eingefallen!“
    Ich riß meinen Blick von dem Schirm los. „Was?“
    Sie sah mich unsicher an. „Ich bin keine Physikerin … aber ich habe mir überlegt …“
    „Was denn, Doris?“
    „Wegen dieser hohen Gammawerte bei der Leitung. Plutonium … gibt Alpha-Partikel ab. Das Metall der Leitungswand hätte sie aufhalten müssen …“
    Ich versuchte, ein beruhigendes Gesicht zu machen, aber es gelang mir nicht. „Das ist richtig“, sagte ich. „Es müssen schon genug Trelphs in dem System sein, daß die Spaltung einsetzt.“
    „Aber dann …“
    „Die Gefahr liegt in der Möglichkeit, daß genug Trelphs zusammenkommen, um eine länger andauernde Spaltung zu ermöglichen. Millisekunden würden wahrscheinlich schon ausreichen. Dann wird es einen kurzen Blitz geben – das Rohr wird zerstört, und eine schnelle Dusche von Neutronen und Gamma-Strahlung wird herausgeschleudert.“
    Sie biß sich auf die Lippe. „Und …“
    „Und alle Menschen auf dieser Plattform werden sterben.“
    „Mikrorisse in den Koordinaten neun-elf …“ rief Mark. „Wie weit sind die Leute mit den Zählern?“
    Der Techniker, der auf der anderen Seite des Raums in ein Mikrofon sprach, gab eine Antwort, die ich nicht verstand.
    „Dann sagen Sie ihnen eben, sie sollen sehen, daß sie da wegkommen“, sagte Mark. „Das Rohr ist heiß. Und geben Sie mir die Werte, sobald Sie sie haben!“
    In diesem Augenblick bemerkte ich etwas – ein hohes, heulendes Geräusch, das zur gleichen Zeit aus allen Richtungen zu kommen schien. Die Pumpen schütteln sich in Stücke.
    „Ansaugdruck jetzt bei 450“, sagte Harry. „Ich kann Ihnen jetzt die Strahlungswerte durchgeben.“
    Eine weitere Zahlenreihe erschien auf dem Schirm, und Mark starrte sie angespannt an. „Die Werte sind meiner Meinung nach ziemlich hoch. Schalten Sie einen Moment auf Sieben um!“
    Das Holobild wechselte. Es war die Unterwasserszene, die ich schon bei der Besichtigungstour gesehen hatte: große offene Rohre, die in einem unheimlichen Licht gebadet waren. Jetzt aber füllte eine dunkle Wolke mehr als die Hälfte des Schirms aus. Sie rollte wie eine große Gewitterwolke und ergoß sich in die Metallrohre. Blitze zuckten an ihren Rändern auf, wenn das Licht von den silberorangenen Körpern der Grotucks reflektiert wurde.
    Das Heulen steigerte sich in Tonhöhe und Lautstärke. „Ansaugdruck hat sich auf 300 gesenkt“, sagte Harry. „Wir verlieren Krümmung in den Primärschaufeln.“
    „Zurück auf Neun“, rief Mark. Die belebte Blaupause erschien wieder. Der schneckenförmig gekrümmte Käfig begann, sich zu verzerren. „Gammastrahlung verstärkt sich weiter. Verdammt, ich wünsche, wir hätten einen Fachmann für Nukleartechnik hier.“
    „Ansaugdruck bei 250. Überall Haarrisse“, sagte Harry.
    „Versiegeln Sie die Sekundärpumpen.“
    „Das halten die Schaufeln nicht aus!“
    Mark sah ihn wütend an. „Die Anlage ist sowieso hinüber! Diese Strahlungswerte gefallen mir gar nicht.“
    In diesem Augenblick flog die Tür auf, und eine Menge von Leuten in Geschäftsanzügen stürmten herein. „Lassiter! Sind Sie verrückt geworden!“ Es war Tobias Mooney. Sein Gesicht war vor Empörung und Ungläubigkeit verzerrt. Hinter seiner linken Schulter bemerkte ich Stevens, der verwirrt aussah.
    „Raus hier, Tobias!“ sagte Mark. „Wir haben ernste Schwierigkeiten!“
    „Ansaugdruck jetzt bei 100 … 75 … 50 …“ Harry hielt seinen Blick fest auf die Meßinstrumente vor ihm gerichtet.
    Tobias Mooney drängte sich an mir und Doris vorbei und packte Mark am Arm. „Sie haben diese Anlage zerstört!“ brüllte er ihn an. Mark riß sich los, um den Schirm zu studieren.
    „Schaufelausfall in Primärpumpe Nummer eins!“ rief Harry.
    „Sie werden nie wieder eine Arbeit finden, Lassiter!“ Mooney war rot im Gesicht und kreischte fast vor Wut. „Dafür werde ich sorgen!“
    Doris rannte zu ihrem Onkel. „Mark versucht, uns das Leben zu retten!“ sagte sie. „Die Ansaugrohre sind alle voll …“
    „Doris!“ Mooney schien unsere Anwesenheit in dem Raum endlich bemerkt zu haben. „Was machst du und … Brisando war doch Ihr Name, oder? Was

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