Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Analog 1

Analog 1

Titel: Analog 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
arbeiten, laß uns gefälligst in Ruhe.“
    Danzig ließ einen Seufzer vernehmen. „Entschuldigung. Findet ihr bereits irgendeinen Aufschluß über die Natur dieser … dieser Dinge da?“
    Scobie stellte seine Kamera scharf ein, er schien sich wieder beruhigt zu haben. „Die unterschiedlichen Formen und Oberflächen – aber ohne Zweifel vor allem die unterschiedlichen Formen – scheinen das zu bestätigen, was man aufgrund der Reflexionsspektren-Analyse der Raumsonde bereits vermuten konnte. Der chemische Aufbau scheint eine Mischung, ein ungeordnetes Durcheinander – oder beides – von verschiedenen Materialien zu sein. Dieser Aufbau variiert von Ort zu Ort. Mit Sicherheit läßt sich Wassereis ausmachen, aber ich bin mir fast sicher, daß Kohlendioxyd ebenfalls hier vorkommt; desgleichen Ammoniak, Methan und vermutlich andere Stoffe in geringeren Mengen.“
    „Methan? Könnte dies bei den vorhandenen Temperaturen bei Vakuum in festem Zustand bleiben?“
    „Das müssen wir noch herausfinden. Ich schätze jedoch, daß es meistens kalt genug ist, zumindest für die Methanschichten, die weiter unterhalb liegen, wo Druck auf sie ausgeübt wird.“
    Hinter der gebogenen Sichtscheibe ihres Helmes zeigten die Züge in Brobergs Gesicht helle Freude. „Wartet!“ rief sie. „Ich habe eine Idee – und zwar betrifft sie die hier gelandete Sonde für Gesteinsproben.“ Sie holte tief Atem. „Erinnert euch daran, sie kam fast am Fuß des Gletschers herunter. Aus unserer Sicht sah es so aus, als ob eine Lawine die Sonde begraben hätte, aber wir haben nicht verstanden, wie das zustande kommen konnte. Nehmen wir einmal an, daß eine Methanschicht genau an der ungünstigsten Stelle geschmolzen ist. Hitzestrahlung der Düsen hat sie vielleicht aufgewärmt. Später haben dann die Radarstrahlen für das Abtasten des Oberflächenprofils die noch notwendigen Gradzahlen hinzugefügt. Die Schicht ist ins Fließen geraten und mit ihr alles, was auf ihr ruhte.“
    „Das klingt plausibel“, sagte Scobie. „Ich gratuliere dir, Jean.“
    „Konnte niemand diese Möglichkeit im voraus erkennen?“ beklagte sich Garcilaso. „Was für Wissenschaftler führen wir bloß mit uns?“
    „Wissenschaftler, die in der Arbeit ersticken, seit wir den Saturn erreicht haben, und von den Daten überschwemmt werden“, antwortete Scobie. „Das Universum ist größer als du oder irgend jemand ermessen kann, du Hitzkopf.“
    „Klar. Sollte auch keine Beleidigung sein.“ Garcilaso blickte wieder auf das Eis. „Ja, uns werden die Rätsel nicht ausgehen, nicht wahr?“
    „Nie“, Brobergs Augen glühten. „Im Kern aller Dinge liegt ein Zauber begraben. Der Elfenkönig herrscht …“
    Scobie legte die Kamera zurück in ihre Schutztasche. „Hör auf damit und geh endlich weiter“, befahl er barsch.
    Sein Blick traf sich mit dem von Bromberg. In dem seltsamen, schillernden Licht schien es, als würde sie erst blaß, dann rot, und schließlich sprang sie einen Schritt zur Seite.
    Ricia war in der Mittsommernacht allein in den Mondwald gegangen. Der König fand sie dort und zog sie an sich, wie sie es erhofft hatte. Als er sie schließlich für sich gewann, verwandelte sich jedoch das anfängliche Glück in Unglück. Dennoch verlebte sie während ihrer Gefangenschaft in der Eisstadt noch viele dieser wunderbaren Stunden, sah Schönheiten und Kostbarkeiten, wie sie noch kein Sterblicher erblicken konnte. Alvarlan, ihr Lehrer, sandte seinen Geist auf die Suche nach ihr und war überwältigt von dem, was er vorfand. Er mußte seinen ganzen Willen aufbringen, um Sir Kendrick, dem Herrn der Inseln, zu berichten, wo sie sich aufhielt, obwohl er feierlich versprochen hatte, bei ihrer Befreiung zu helfen.
    N’Kuma der Löwenjäger, Bela von der Ostmarsch, Karina Far West, Lady Aurelia und Olav Harpmaster waren nicht zugegen, als sich dies ereignete.
     
    Der Gletscher (ein falscher Name für etwas, das im ganzen Sonnensystem keine Entsprechung findet) beendete die Ebene mit einer fast senkrecht aufsteigenden Wand. Die drei standen nun unmittelbar davor, wodurch ihnen der Blick auf die Gipfel versperrt wurde. Sie konnten jedoch sehen, daß der Abhang, der steil anstieg und in einem kunstvoll gezackten Grat endete, nicht glatt war, wie von weitem zu vermuten war. Blaue Schatten lagen in unzähligen kleinen Ausbuchtungen. Die Sonne stand hoch genug, um sie erzeugen zu können; ein Iapetustag ist mehr als neunundsiebzigmal so lang wie ein Tag auf der

Weitere Kostenlose Bücher