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Analog 1

Analog 1

Titel: Analog 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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verursacht keine Krankheiten, höchstens bei sorglosem Umgang damit.“
    Kenton hob die Augenbrauen. „Resistent gegenüber Strahlenkrankheiten? Kein Wunder, daß Ihnen der Kernreaktor an Bord Ihrer Schiffe nichts ausmachte!“
    „Sie kennen diese Krankheit“, fuhr der Doktor fort. „Ich nicht. Sie müssen den Botschafter heilen.“
    „Wir werden unser Bestes tun“, versprach Anne, „aber es wird seine Zeit dauern.“
    „Aber lassen Sie es nicht zu lange dauern!“ Er schlug einmal mit dem Schwanz auf den Boden und ging.
    Anne biß sich auf die Lippen und setzte sich an ihren Schreibtisch. Kenton ließ sich neben ihr in einen Sessel fallen. „Nun, sehen wir es von der besten Seite“, sagte er, nur um die Stille zu durchbrechen. „Wenn die Thrulmodier gegenüber Strahlen resistent sind, dann kann auch die Bestrahlung bei unserer heimlichen Untersuchung vor drei Monaten nicht dafür verantwortlich sein.“
    „Sehr beruhigend“, knurrte Anne. „Also müssen wir nur noch herausfinden, was dafür verantwortlich war. Und uns eine Heilmethode ausdenken.“
    „Vermuten Sie ein Karzinogen?“
    „Was denn sonst? Aber ich hätte geschworen, daß dieses Gebäude frei von sämtlichen Schadstoffen ist. Die Luft ist so sauber, daß sie schon fast vor Trockenheit quietscht – wenn wir sie noch durch einen weiteren Filter laufen lassen, haben wir vielleicht hinterher nur noch reinen Sauerstoff. Dasselbe gilt auch für das Wasser. Und was Nahrungsmittel anbelangt, da sind die Thrulmodier schließlich Selbstversorger.“ Sie machte eine Geste der Hilflosigkeit.
    „Was ist mit den Möbeln?“ fragte Kenton.
    „Stahl und desinfiziertes Leder. Dasselbe gilt auch für die Wandbespannung. Nirgendwo karzinogene Kunststoffmaterialien.“
    „Aber was für uns karzinogen ist, muß es für sie nicht zwangsläufig auch sein – und umgekehrt.“
    „Ganz besonders umgekehrt.“
    „Richtig.“ Kenton kratzte sich am Kinn. „Machen wir einen neuen Versuch. Welche Organe sind von der Krankheit befallen?“
    Sie schnitt eine Grimasse. „Einfacher wären diejenigen aufzuzählen, die nicht befallen sind.“ Während sie sprach, deutete sie auf verschiedene Stellen eines Skiagramms. „Herz, Genitalien, diese drei Organe hier und das, was wahrscheinlich die Hypophyse ist, scheinen unversehrt zu sein. Bis jetzt.“
    Kenton beugte sich über den Tisch, um einen besseren Blick zu haben. „Besteht diese Innenplatte aus demselben Material wie der äußere Panzer?“
    Anne nickte. „Bitte beachten Sie, daß dadurch die Genitalien und diese drei Organe fast fünf Zentimeter zusätzlichen Schutz bekommen und fast völlig vom oberen Teil der Körperhöhlung abgeschlossen werden.“
    „Merkwürdig. Was haben die drei für eine Funktion?“
    „Das wissen wir nicht.“ Sie drückte einen Computerschlüssel. „Wir gaben ihnen die Bezeichnungen Alpha, Beta und Gamma, von links nach rechts. Alle drei sind endokrine Drüsen, die sich über gekrümmte Kanäle direkt in den Blutkreislauf ergießen, aber sie scheinen gegenwärtig inaktiv zu sein. Die Chemie der Flüssigkeiten in ihrem Inneren ist außerordentlich komplex, aber die molekulare Struktur ist immer noch unklar.“
    „Hmm. Könnte es eine Art von genetischem Material sein? Damit ließen sich die drei Organe dem Fortpflanzungsapparat zuordnen.“
    „Möglich. Die Flüssigkeiten sind ganz bestimmt komplex genug dafür. Da wir gerade davon sprechen …“ – sie drückte ein paar weitere Knöpfe – „… die ersten Studien der zellularen Biochemie sind fertig.“
    Kenton überflog den Report. Thrulmodische Zellen sahen im wesentlichen aus wie ihre terranischen Äquivalente und verhielten sich auch so, aber die Chemie war vollkommen anders. Jenes komplexe Molekül beispielsweise, welches das Gegenstück zur DNS darstellte – man hatte es sinngemäß als ThNS bezeichnet –, war wie ein Ring beziehungsweise eine flache Scheibe geformt und nicht wie die Doppelhelix.
    „Ich habe eine Gruppe zur Erforschung der ThNS eingesetzt“, sagte Anne. „Wir suchen nach Unterschieden zwischen gesunden und kranken Zellen.“
    „Gut.“ Die ersten Effekte des Karzinogens mußten zwangsläufig bei einem solchen Molekül zu sehen sein. „Wenn wir Deformationen an der ThNS feststellen, gelingt es uns vielleicht, die Ursache herauszufinden.“
    Sie nickte. „Was auch immer uns dies beim Finden einer Heilmethode helfen wird. Überdies suchen wir nach Spurenelementen in der gesunden ThNS, die in

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