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Analog 1

Analog 1

Titel: Analog 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Verkehrsaufsichtsbehörde von Shenandoah. Wir müssen Sie vor einem Lastfahrzeug warnen, das etwa drei Kilometer vor ihnen schwebt. Es befindet sich auf Ihrem Flugschema. Sehen Sie es auf Ihrem Bildschirm?“
    „Ja. Es wird gerade eben sichtbar.“
    „Das andere Fahrzeug befindet sich auf Höhe fünfzehntausend“, fuhr die monotone Stimme fort. „Da Sie das schnellere Fahrzeug sind, heben wir Sie hoch auf siebzehn fünf. Erbitten Einverständnis.“
    „Einverstanden. Handelt es sich um ein Handelsfahrzeug?“
    „Wir können Ihnen keine weiteren Informationen geben. Ende.“
    Das war merkwürdig. Er mußte es auf jeden Fall wissen.
    Also zurück zu seinem treuesten Freund. „Kodex 9.“
    „Hier, Mr. Thomas.“
    „In meiner Fluglinie befindet sich ein Fahrzeug. Es bewegt sich in Richtung Shenandoahtal, etwas westlich von der Kleinstadt Luray, Virginia. Welche Fracht?“
    Pause. „Fünfundzwanzigtausend Dollar, Mr. Thomas.“
    Er verbarg seine Überraschung.
    Da meldete Kodex 9 sich wieder. „Vielleicht fragen Sie sich, weshalb so billig?“
    „Dieser Gedanke kam mir soeben.“
    „Weil wir nicht für den Inhalt garantieren können. Wir können bestenfalls eine Wahrscheinlichkeit angeben. Wollen Sie die Information trotzdem?“
    „Ja. Hier ist die Überweisung.“
    „Wie Sie vielleicht wissen, handelt es sich um einen Handelslieferwagen herkömmlicher Bauart. Zuletzt hielt er bei Earth Excavators in Jessup, Maryland. Dort wurde etwas von geringer Größe eingeladen, zusätzlich ein Passagier, offensichtlich ein Techniker.“
    Seine Gedanken rasten. Also ein Gerät zum Erdeausheben, klein genug, um in einem Lieferwagen Platz zu finden. Das konnte nur eines sein – eine Maschine zum Ausheben von Gräbern.
    Seine Kehle war wie zugeschnürt. „Kodex 9?“
    „Ja, Mr. Thomas?“
    „Ich möchte, daß Sie in diesen Lieferwagen andere Zielkoordinaten einspeichern.“
    „Das können wir nicht, wie Ihnen sehr wohl bekannt ist, Mr. Thomas. Dazu würden wir mindestens drei Kontakte bei der Verkehrsaufsichtsbehörde von Shenandoah benötigen. Die Kosten wären exorbitant.“
    „Wie ich ganz sicher weiß, haben sie mindestens einen Mann dort, der Ihnen gehört. Er kann die beiden anderen beeinflussen. Die Kursänderung wird außerdem nur geringfügig sein. Das nächste Farmhaus unten an der Straße. Nur ein paar Bogensekunden. Unaufspürbar. Sollte es je zu einer Untersuchung kommen, wird man es einem Irrtum des Piloten zuschreiben.“
    „Was Sie verlangen, ist gegen das Gesetz, Mr. Thomas. Eingriffe in Flugbahnen und Verkehrswege unterliegen dem öffentlichen Recht, Paragraph 1209. Zehn Jahre Gefängnis.“
    „Wieviel?“ fragte er trocken.
    „Fünfhunderttausend. Bar. Sofortige Einzahlung.“



Er schluckte. Das machte ihn fast mittellos. „Hier ist die Überweisung. Sie haben fünf Minuten Zeit. Gelingt es Ihnen innerhalb dieser Spanne nicht, will ich mein Geld zurückhaben.“
     „Akzeptiert, Mr. Thomas.“
    Er schaltete ab. Gierige Bastarde. Aber Gott sei Dank, daß sie existierten.
    Nun wandte er dem winzigen Pünktchen auf dem Radarschirm seine ganze Aufmerksamkeit zu. Wich es nicht schon ab? Nur eine Kleinigkeit? So bald? Wie konnte das sein? Die Möglichkeiten waren zahlreich. Womöglich hatte Kodex 9 bereits die entsprechenden Kontakte in der Verkehrsaufsichtsbehörde. Oder sie hatten Shenandoah übergangen und ihr Geschäft direkt mit dem Piloten abgewickelt. Das war rascher, billiger und weniger risikoreich. Schließlich hätten sie auch noch die Möglichkeit gehabt, direkt die Koordinaten des Lieferwagens zu verändern. Diese Alternative war natürlich die billigste und mit dem geringsten Risiko behaftet. Natürlich gehörte dazu ein wenig elektronische Zauberei höchster Vollendung, aber es war durchführbar. Er zuckte die Achseln. War ja auch egal. Je weniger er davon wußte, desto besser.
    Jedenfalls war es an der Zeit für das Chamäleon, sein Äußeres zu verändern. Er tippte den Schriftzug in die Konsole ein:
     
    Earth Excavators Inc.
    Jessup, Md.
     
    Er konnte nicht sehen, was draußen vor sich ging, aber theoretisch mußte dieser Schriftzug jetzt an der Seite des kleinen Schiffs erscheinen. Er spähte hinaus in die Dunkelheit. Die Lichter von Luray wurden sichtbar. Höchste Zeit, mit Kull Kontakt aufzunehmen.
     
    „Und damit wären wir nun am Ende angekommen, Mr. Morissey“, sagte Jethro Kull. „Unsere Wege trennen sich.“
    Robert Morissey betrachtete die niederen Hügel, die

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