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Analog 2

Analog 2

Titel: Analog 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Stacy derart umfassende Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen – seine eigene Tochter paßte ja auf ihn auf.
    Nun, sie war bei erster Gelegenheit nach ihrer Landung in Neuve Albuquerque verschwunden. Er nahm an, daß sie sich schnurstracks zur hamiltonischen Botschaft in Großwashington begeben hatte. Möglicherweise mit einem Charterflugzeug.
    Er selbst ließ sich Zeit und wartete auf die reguläre Shuttle-Fähre.
    In Großwashington kam er zu dem Entschluß, daß es ein Fehler wäre, wenn er sich zur Botschaft selbst begäbe. Die hamiltonische Botschaft war schließlich dem Gesetz nach hamiltonisches Territorium, und ein gewisser Major Raleigh mochte vorhaben, ihn aus Sicherheitsgründen verhaften zu lassen – und auch imstande sein, den Vorsatz in die Tat umzusetzen.
    Er beschloß unmutig, daß er noch immer einen Auftrag auszuführen hatte und daß er ihn genausogut auch tatsächlich ausführen konnte. Der Auftrag führte ihn zum Oktagon, jener weit ausgebreiteten Ungeheuerlichkeit, die sich über ein Gebiet erstreckte, das in vergangenen Tagen eine Stadt von stattlicher Größe umfaßt hätte.
    Ein Autotaxi brachte ihn zu einem der acht Haupteingänge. Er drückte die Kreditkarte an den Schirm, stieg aus und sah zu, wie es im Verkehr verschwand. Er wandte sich an einen der Posten.
    „Ich vertrete den souveränen Planeten Hamilton“, sagte er zu diesem gar nicht beeindruckten guten Mann. „Ich bin hier in besonderer Mission für Seine Führerschaft Norman Victor. Ich möchte Ross Metaxa, Sektion G, Untersuchungsamt, Justizdepartment, Kommissariat für Interplanetare Angelegenheiten, sprechen.“
    „Ich kann Sie zum Untersuchungsamt hinüberschicken, Oberst, aber wie Sie dort empfangen werden, darauf habe ich keinen Einfluß“, antwortete der Wachtposten.
    „Danke“, erwiderte Stacy.
    Der Wachtposten rief ein Dreirad herbei und gab ihm einige Koordinaten ein. Er salutierte salopp vor Stacy, als dieser in den Schalensitz kletterte.
    Während seiner Dienstjahre bei der hamiltonischen Mission bei den Vereinten Planeten hatte Stacy mehrere Male im Oktagon zu tun gehabt. Jedesmal hatte es ihn durch seine schiere Größe in Erstaunen versetzt. Jetzt ging es Säle hinauf und hinunter, er fuhr mehrmals Rampen hinauf, und selbst nachdem schon das Gelände des Kommissariats für Interplanetare Angelegenheiten erreicht war, mußte er noch eine Meile bis zur Sektion G des Untersuchungsamtes zurücklegen.
    Er erinnerte sich dunkel an Ross Metaxas Sekretärin, eine schlagfertige Person, die ständig unterbrochen wurde und offensichtlich zu jenem Typus von Supersekretärin gehörte, die kein Erzeugnis des Genies der Automatenkonstrukteure je wird ausschalten können.
    Sie blickte scharf zu ihm auf und sagte: „Stacy Temple. Ich war der Meinung, Ihre Stationierung hier sei vorbei. Ich nehme an, Sie möchten den Kommissar sehen.“
    „Stimmt. Aber in offizieller Funktion. Ich bin im speziellen Auftrag des Tyrannen von Hamilton hier.“
    Sie wurde sofort dienstlich. „Ich kann Ihnen zehn Minuten geben. Durch diese Tür hinein und zur Linken.“
    Stacy bedankte sich, trat durch die Tür, ging nach links und befand sich vor einer anderen Tür, die unauffällig mit Ross Metaxa , Kom missar , Sektion G , beschriftet war. Stacy fiel wieder ein, wie unauffällig und diskret Metaxa seine Geheimdienstabteilung führte.
    Ross Metaxa blickte müde von seinem Schreibtisch auf, der mit dicken Stößen von Berichten übersät war. Er war mittleren Alters, hatte eine griesgrämige Mine und feuchte Augen, als ob er entweder zuviel trank oder zuwenig schlief – oder beides.
    „Stacy!“ rief er aus. „Ich dachte, Sie seien auf diese gottverlassene, diktatorverseuchte Heimatwelt zurückgekehrt.“
    Stacy schüttelte die Hand, die ihm über den Schreibtisch entgegengestreckt wurde.
    Er sagte: „Wir wollen diese unschöne Anspielung übergehen. Ich bin hier, um mich auf den Artikel zwei zu berufen. Ceuta mischt sich in unsere inneren Angelegenheiten ein, indem es unsere Wirtschaft durch den Verkauf von Nartha, ein entnervendes Narkotikum, stört.“
    Metaxa hatte sich im Sessel zurückgelehnt, die Füße auf dem Tisch. Jetzt schwang er die Füße herum und richtete sich auf. Er sprach in seine Gegensprechanlage. „Irene, schick mir sofort alle Unterlagen über Ceuta, über Hamilton und die gegenseitigen Beziehungen, wenn es so was gibt.“
    Er schaltete ab und murmelte Stacy zu. „Ich hatte geglaubt, Ceuta sei eines dieser autarken

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