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Analog 2

Analog 2

Titel: Analog 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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er stehen und lauschte vorsichtig.
    Er ging die Treppe zum zweiten Stock hoch.
    Und dann den schmalen Korridor hinab zum Schlafzimmer.
    Die Tür stand einen winzigen Spalt offen. Er zögerte einen Augenblick, bevor er sie ganz aufstieß.
    Dann trat er geräuschlos ein.
    Das riesenhafte Wasserbett stand in einem Alkoven zur Rechten. Er konnte durch seine Infrarotbrille deutlich zwei nackte Gestalten darauf erkennen. Nicht mal mit einer Decke bedeckt. Er war über den Hitzeausstoß eines menschlichen Körpers verblüfft. Ihre Kleidungsstücke, offensichtlich hastig ausgezogen, lagen verstreut auf dem Boden um das Bett herum.
    Sie sahen so unschuldig aus, wie schlafende Kinder.
    Er legte das Gewehr an, zielte auf Victor Higgins’ Kopf, dann betätigte er den Abzug.
    Die liegende Gestalt schnellte hoch, entspannte sich dann aber wieder und sank zurück. Das langsame, rhythmische Heben und Senken der Brust hörte auf.
    Die Frau drehte sich um, bis sie auf dem Rücken lag. Ihre Brüste standen als helle Halbmonde über ihrem Brustkasten, die Nippel funkelten rot in der IR-Brille ihres Mannes.
    Carlton Millers Knie zitterten. Er mußte ganze dreißig Sekunden warten, bevor er die Waffe wieder heben konnte.
     
    6. Das Verhör
     
    „Bitte treten Sie ein, Leutnant“, sagte Quentin Thomas. Er bat den Offizier in sein kleines Wartezimmer. „Ich bin nicht sicher, ob ich ganz wach war, als Sie anriefen. Sie sagten, Mrs. Miller sei tot im Bett aufgefunden worden – mit einem anderen Mann?“
    „Einem Burschen namens Victor Higgins“, sagte Leutnant Dirken. „Wir konnten ihn identifizieren. Fingerabdrücke. Brieftasche in seiner Hose. Verschiedene andere Dinge. Millers Partner, soweit ich weiß.“
    „Sie sagen, Sie wurden angerufen?“
    „ ’woll. Um ein Uhr fünfzehn. Der Mann sagte, er hätte gerade seine Frau und ihren Liebhaber mit einer Mossberg 409 erschossen. Wir würden die Waffe im Schlafzimmer finden, und er wolle die Haustür für uns offen lassen.“
    „Carlton Miller?“
    „Derselbe. Wir sind gerade mit dem Überprüfen der Bänder fertig geworden. Die Stimmanalyse stimmt hundertprozentig mit einer vorhandenen Probe überein.“
    „Was für einer?“
    „Seinem letzten Willen. Hat er auf einer Cassette im Kellerlabor hinterlassen. Hat uns ebenfalls bei dem Anruf darauf hingewiesen. Hätten wir aber trotzdem gefunden.“
    „Natürlich“, stimmte Quentin Thomas zu.
    „Er hat alles Ihnen hinterlassen.“
    Der Anwalt wußte nicht, was er sagen sollte. Er glaubte aber nicht, daß der Erfinder einen großen Nachlaß hatte. Nur Kleinigkeiten. Und die Maschine.
    „Als Anwalt“, sagte Leutnant Dirken ruhig, „sind Sie sich sicher darüber im klaren, daß jegliche Unterstützung Carlton Millers in diesem Stadium Sie automatisch zum Mitschuldigen macht.“
    „Ja“, sagte Quentin Thomas ebenso ruhig. „Aber warum stehen wir? Setzen wir uns doch.“
    „Vielen Dank.“ Der Offizier kam rasch zum Wesentlichen. Sein Blick bohrte sich in den von Quentin Thomas. „Wann haben Sie Mr. Miller zum letzten Mal gesehen?“ fragte er leise.
    „Gestern. Wir flogen mit dem Shuttle nach Washington, D. C, Angelegenheiten im Patentamt. Er flog auch wieder mit mir zurück. Erst am Flughafen trennten sich unsere Wege.“ Er sah dem Offizier ins Gesicht. „Aber das wußten Sie bereits.“
    „Das meiste. Aber ich wollte es noch mal von Ihnen hören.“ Er stand auf, zog eine Grimasse, verschränkte die Arme hinter dem Rücken, dann begann er, im Zimmer auf und ab zu gehen. Vor dem Portrait von Sir Francis Bacon blieb er einen Augenblick stehen, dann überwältigte er den Anwalt mit seiner Frage: „Wo ist Mr. Miller jetzt, Mr. Thomas?“
    „Das weiß ich nicht, Leutnant.“ (Ah, aber ich habe einen Verdacht! )
    „Wenn Sie ihn dazu bringen könnten, sich friedlich zu ergeben, könnten Sie damit vielleicht sein Leben retten.“
    „Sie sagten, Sie waren schon in seinem Laboratorium im Keller?“
    „Ja.“
    „Ist Ihnen dort ein Metallrahmen an der Nordwand aufgefallen?“
    „Mal sehen.“ Der Leutnant holte ein ledergebundenes Notizbuch aus seiner Tasche, leckte sich den Daumen, dann überblätterte er ein paar Seiten. „Da haben wir’s. Plan des Kellers. Ausgang. Wände. Nordwand. Vier Zentimeter durchmessendes Heizungsrohr. Quadrat. Meinen Sie das?“
    „Das ist es. Glühte der Rahmen?“
    „Mal sehen. Nein, hier steht nichts. Ein helles Glühen?“
    „Wenn die Deckenbeleuchtung eingeschaltet ist, entgeht es einem

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