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Analog 3

Analog 3

Titel: Analog 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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nicht gern, wenn man Munition vergeudete.
    „Geben Sie mir nur einen unumstößlichen Beweis“, sagte Kmarsk. „Nur einen , der den Aufwand rechtfertigt, und ich halte dafür meinen Kopf hin. Aber nicht auf puren Verdacht hin.“
    Der Hiag versuchte nachzudenken. „Gut, gehen wir noch einmal die ganze Geschichte durch. Man installiert rund um die Insel einen Kasten, dann einen weiteren irgendwo im Ozean. Daraufhin werden beide miteinander vertauscht.“
    „Schön“, sagte Kmarsk. „Wie versteckt man die Insel, wenn sie fortbewegt worden ist?“
    „Indem man die Wände durch eine weitere Querverbindung austrickst, das zweite Loch sozusagen auffüllt.“
    Kmarsk sprang auf. „Aber würde das nicht eine Störung der örtlichen Metrik nach sich ziehen?“
    „Das vermute ich.“
    „Was Gravitationsabnormalitäten hervorrufen müßte.“
    „Ja.“
    „Auf, wir wollen einen planetarischen Gravitationstest vornehmen.“
    Um den Gravitationstest durchführen zu können, mußten sie Zugang zu dem Meßsatelliten haben, und dies wiederum ging nur mit der Erlaubnis von Traffic Control. Aber es lag in der Macht von Kmarsk, dies zu arrangieren. Nach einem ausgedehnten Studium der Betriebsvorschriften fütterten sie das Testprogramm in den Satelliten. Während sie noch die Resultate der Vorchecks, die die Betriebstüchtigkeit überprüften, abwarteten, blätterte der Hiag gelassen durch die Seiten des Handbuches von Traffic Control. Es war dies die erste und möglicherweise auch die letzte Chance für ihn, einmal zu sehen, wie ein solches System funktionierte. Die angeborene Neugier ist für einen Hiag so grundlegend wichtig wie das Rechenbrett für einen Mikroprozessoren.
    Der Hiag las alle Seiten durch. Er war nicht sonderlich beeindruckt. Den Programmen mangelte es an originellen Einfällen.
    Otis Pigge kam vorbei. Die Leiche des Mannes, der Billy angegriffen hatte, war identifiziert worden als die eines gewissen Hymeth Ibral Fasmet, ein Bewohner von Poor Yorick, einem Planetoiden im Shemplery System. Man hatte die Ferienwohnung von Fasmet bereits durchsucht und dabei ein kleines Waffenarsenal entdeckt, jedoch keinerlei schriftliche Unterlagen. Die mikroskopische Analyse des Staubs in seinen Kleidern erbrachte den Befund von einigen ungewöhnlichen Pollenkörnern, die man nur auf einer Inselgruppe von Bahamba Bright finden konnte. Die Greifer von Lurkin Mole kontrollierten bei dieser Gelegenheit noch weitere Villen in der Umgebung und fanden heraus, daß eine von ihnen offensichtlich überstürzt verlassen worden war. Diese Villa war vermietet an Lindilu Glynde.
    Als der Gravitationstest auch noch keine Abnormalitäten feststellen konnte, war die Laune des Hiags auf dem absoluten Nullpunkt angelangt. Aber seine natürliche Reaktion auf emotionalen Streß war eine noch härtere Konzentration auf Oberflächenvorkommnisse. Sie lenkte ihn ab von den schmerzvollen Themen. Nach einer etwa halbstündigen erfolglosen Diskussion überkam ihn ein Geistesblitz.
    „Augenblick mal“, sagte der Hiag. „Ich hatte angenommen, der zweite Kasten befinde sich auf dem Planeten wegen der Notwendigkeit eines passenden Energiepotentialverhältnisses entlang der Schnittflächen. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, die Gravitationsfelder in eine enge Übereinstimmung zu bekommen. Vielleicht befindet sich der zweite Kasten außerhalb des Planeten.“
    „Aber“, warf Kmarsk ein, „theoretisch liegt die Reichweite einer Übertragungsebene bei ungefähr einem Drittel Lichtjahr. Wo sonst wäre schon das entsprechende Energiepotential zu finden? Alle anderen Körper in diesem System haben eine geringere Oberflächengravitation als Bahamba Bright.“
    „Nein, das stimmt nicht“, antwortete Billy.
    „Ach ja, die Sonne.“
    „Haargenau. Kmarsk, Sie sind ein Genie. Ja, ich sehe jetzt vollkommen klar.“
    „Behalten Sie es nicht für sich“, sagte Kmarsk.
    „Der ganze Aufbau besteht aus drei Stufen. Man braucht zwei Kästen. Einen um Trixydix, einen in der Nähe der Sonne bei gleichem Energiepotential. Man installiert die gegenüberliegende Innenseite des Kastens um Trixydix. Somit ist die Insel ein eigenes Universum, nach außen hin abgeschlossen. Versucht man, durch die eine Wand nach draußen zu gelangen, so kommt man zur gegenüberliegenden Seite wieder herein. Es ist also in der Tat ein flacher Torus. Nichts geht hinaus.
    Dann wird das Innere des sonnennahen Kastens an die Stelle geheftet, an der das Innere des Trixydixkastens

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