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Analog 3

Analog 3

Titel: Analog 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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ahnungslosen Besitzer zu.
    Am Nachmittag verabschiedete sich der Hiag unter dem Vorwand, essen zu gehen. Auf dem Blue Mull Markt erstand er ein Bahamban-Souvenir: Eine tragbare, elektronische Zuffoletta , eine Art Flöte in einem Kästchen aus Calyptusholz. Er brachte sie in sein Zimmer in der Leuchtenden Lagune und ging zurück ins Laboratorium, um den Rest des Tages dort zu arbeiten.
    Am Abend stellte er ungestört in seinem Hotelzimmer ein Duplikat von Kmarsks Magnetkarte her. Mit ihrer Hilfe und nach ein paar geschickt geknackten Schlössern verschaffte er sich kurz nach Mitternacht Zutritt zu dem Laborgelände und stahl den Übertragungsebenen-Generator.
    Eine halbe Stunde später versteckte er sich im Unterholz des dichten Waldes, der den Raumhafen umsäumte. Im Lichtkegel seiner Taschenlampe studierte er die Karte, die er von Pigge bekommen hatte, und änderte die Kontrolleinstellung auf der Maschine so, daß sie mit den Koordinaten von Alaya de Flore Strooghns Zelle im Shan-Husan-Gefängnis übereinstimmten.
    Alaya-Lindilu schlief: Der Hiag vernahm ihr zartes Schnarchen. Ein eindringliches Flüstern, direkt in ihr Ohr, riß sie aus ihren Träumen. Lindilu! Wach auf! Kein lautes Wort, und bewege dich nicht! Antworte nur flüsternd! Nun wach endlich auf! Er wiederholte seinen hypnotischen Gesang. Sie wachte auf. Seine ins Unterbewußtsein dringenden Worte taten ihre Wirkung. Sie machte kein Geräusch und lag still.
    „Wer ist da?“ flüsterte sie schwach.
    „Bist du allein?“
    „Ja.“
    „Ich bin’s, Billy.“
    „Ich kann dich nicht sehen!“
    „Ich bin auch nicht bei dir. Ich habe lediglich eine kleine Übertragungsebenen-Verbindung aufgestellt, über die ich mit dir rede.
    Du wirst mir jetzt schnell deine Geschichte erzählen, ehemals Lindilu Glynde, und ich hoffe, sie ist gut.“
    Sie zögerte. „Warum sollte ich mit dir reden?“
    „Vielleicht, weil ich mich gerade dazu entschlossen habe, dich da rauszuholen.“
    Es war eine recht simple Geschichte.
    Vor vier Generationen hatte die Strooghn-Familie Bahamba Bright entdeckt und damit begonnen, den Planeten zu einer Kolonialwelt zu entwickeln. Alayas Urgroßvater, Durgash Strooghn, hatte einen gewissen Dixon Purl als seine rechte Hand eingestellt. Purl hatte Strooghn ermordet, seine Frau und sein Kind konnten jedoch entkommen. In Purls Besitz befindliche Dokumente übertrugen ihm die Strooghn-Familienrechte an dem Planeten gegen eine formale jährliche Gebühr. Die Dokumente waren gefälscht, aber Clementine Strooghn war zu eifrig damit beschäftigt, den von Purl angeheuerten Killern zu entkommen, als daß sie einen gerichtlichen Prozeß angestrengt hätte.
    Purl hatte Agenzia Bahambin ins Leben gerufen und aus Bahamba Bright einen Vergnügungsplaneten gemacht.
    Clementine Strooghn konnte der Verfolgung entkommen und ließ sich auf Hosperlan nieder. Das Geschlecht der Strooghns konnte sich auch dort behaupten. Die Familie brachte es wieder zu Geld und Landbesitz. Alayas Vater hatte die Übertragungsebene erfunden. Bald nachdem Agenzia Bahambin den Strooghns wieder auf die Spur gekommen war, verschwand Alayas Vater. Alaya floh mit ihrer Sippe nach Poor Yorick. Dort fand sie die Möglichkeit, den Übertragungsebenen-Generator gegen Agenzia Bahambin einzusetzen. Das Kidnapping war nur der erste Schritt: Es sollte den Gegner unter Druck setzen und bot eine zusätzliche Geldquelle. Genügend Druck hätte möglicherweise die Rückgewinnung des Planeten bewirken können.
    „Das klingt aber alles recht amateurhaft“, sagte Billy. „Zu plump. Bahamba Bright stellt eine gewaltige Machtkonzentration dar. Bevor du den Planeten zurückgewinnen kannst, mußt du diese ausschalten. Das heißt, nimm ihnen den Planeten weg. Aber wenn du das schaffst … Auf jeden Fall, dein Plan mußte schon aufgrund der Grynth scheitern. Agneth : rassistischer Stolz. Sie hätten niemals gezahlt.“
    „Wir haben versucht, was wir konnten“, sagte Alaya entmutigt.
    „Und dann tauchten Pigge und ich auf“, flüsterte der Hiag, „und …“
    „Und wir haben ein Auge auf euch gehabt.“
    „Ein sehr hübsches Auge“, sagte der Hiag bitter. „Das gehörte wohl auch zu dem Plan.“
    „ Nein! Ich wollte nicht … ich hatte nicht die Absicht … verdammt, Billy, ich mochte dich . Sehr sogar!“
    „Also hast du Hymeth Fasmet beauftragt, mich umzulegen, als du sahst, daß ich euer Geheimnis gelüftet hatte.“
    Er hörte, wie sie heftig nach Luft schnappte.
    „Was?“
    „Er hat

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