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Analog 3

Analog 3

Titel: Analog 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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war. Bei dieser Vorgehensweise entstehen keine gravitationellen Anomalitäten auf Bahamba Bright.
    Aber da bleibt noch ein Loch im Raum bei der Sonne, denn das Innere des Sonnenkastens ist verlorengegangen. Der einfachste Weg, dieses Problem zu lösen, ist, gegenüberliegende Fronten von außerhalb zu identifizieren. Also macht man einfach einen Sprung zur Seite. Das bewirkt natürlich auch Anomalitäten, aber nur dort, wo sie keiner erwartet.“
    Kmarsk unterbrach ihn. „Ich komme nicht mehr mit.“
    „Oh, tut mir leid. Ich lasse mal die technischen Einzelheiten außer acht. Man bewegt Trixydix und steckt die Insel in ein abgeschlossenes Universum, schließt das entstandene Loch, damit es keiner merkt, mit etwas sonnennahem Vakuum und schließt dann das neu entstandene Loch, indem man seine Kanten zusammenklebt. Trixydix verschwindet, und der Rest sieht so wie immer aus.“
    „Was ist mit dem Vakuum?“ fragte Kmarsk.
    „Tja“, antwortete der Hiag, „unmittelbar nach der Vertauschaktion erhält man einen leeren Kasten hier unten auf Bahamba Bright. Aber dann fließen Wasser und Luft nach, um dieses Loch aufzufüllen.“
    „Das würde bedeuten“, sagte Kmarsk, „daß man eine atmosphärische und hydrodynamische Oszillation hervorruft.“
    „Donnerschläge und Flutwellen.“
    „Jetzt kann ich Ihnen Ihre Geschichte abkaufen“, sagte Kmarsk.
     
    Ein SpaDe-Kreuzer stieg am frühen Nachmittag des folgenden Tages zur Bucht von Mermynthine herab.
    Das Ziel war, einen größtmöglichen Energieschub zu erzeugen, und zwar entlang der vermuteten Grenzen des Kastens der Übertragungsebene. Das Sperrfeuer einer Laserkanone würde dies wunderbar erledigen können, aber es war auch gut möglich, daß man die See rundum zum Kochen bringen würde. Der Kommandant des Schiffes schlug deshalb vor, einfache Mantikorium-Projektile zu verwenden: Das waren im wesentlichen massive Klumpen aus hochverdichtetem Metall. Falls Trixydix wieder auftauchte, würden noch einige Sekunden nach Abschalten der Projektoren die durch die Projektile entwickelten Feuerspuren bestehen bleiben.
    Da man nicht wollte, daß die Insel in der Dunkelheit zurückkam, wurde mit der Bombardierung im Morgengrauen begonnen: eine alte militärische Tradition, ganz nach dem Geschmack des Kommandanten Macintyre. Über eine Stunde lang zischten die Projektile durch die Luft, begleitet von einem ohrenbetäubenden Explosionslärm. Zwei Stunden. Drei.
    Kmarsk drückte die Hoffnung aus, daß Jarneyvores Verdacht auch diese Feuerprobe überstehen möge. Der Hiag verstärkte ihn in seinem Vertrauen: Die Hersteller der Übertragungsebene hätten wohl bei ihrer Arbeit eine übergroße Energieladung eingesetzt. Aber als fast fünf Stunden verstrichen waren, begann selbst er zu zweifeln. Der Kreuzer hatte bereits eine verschwenderische Menge der teuren Mantikorium-Projektile verpulvert, aber die Ebenen hielten immer noch – falls es welche gab …
    Da kam es zu einer fast unmerklichen Unterbrechung; die Bombardierung wurde eingestellt.
    Trixydix war zurückgekehrt.
    Dieses Mal waren keine Flutwellen oder Donnerschläge festzustellen: Die verschiedenen Wasserspiegel und Luftdrucke paßten fast genau zusammen, obwohl sich vermutlich nun ein Teil der Bucht von Mermynthine in der Sonnenumlaufbahn befand. Kmarsk schüttelte Jarneyvores Hand.
    Lindilu Glynde, alias Alaya de Flore Strooghn, war am Raumhafen Arcady bei dem Versuch, eine Raumfähre zu betreten, festgenommen worden. In ihrer Handtasche fand man eine erstaunliche Apparatur, vermutlich der Übertragungsebenen-Generator. Sie wurde verhaftet und dem Polizeikommissariat übergeben. Otis Pigge informierte den Hiag. Den Apparat brachte man in das SpaDe-Laboratorium, das dem Raumhafen Arcady angeschlossen war. Dort wurde es von einem Team unter Leitung von Kmarsk untersucht. Man verlangte, daß der Hiag dabei zugegen sein sollte.
    Lindilu verhaftet. Der Hiag erwartete, eine gewisse hämische Befriedigung, die Rache des Verratenen, zu verspüren. Aber das war nicht der Fall. Er fühlte gar nichts.
    „Damit wäre der Fall wohl abgeschlossen“, sagte der Hiag fade.
    „Da bin ich mir nicht sicher“, antwortete Pigge.
    „Sie sind sich nicht sicher? Aber die Sache liegt doch klar auf der Hand!“
    „Wissen Sie“, begann Pigge nachdenklich, „ich bin schon fast mein halbes Leben lang Polizist. Ich habe ganz unten angefangen, und es war nicht immer leicht. Ich habe auf diesem Weg eine Menge von Dingen gelernt, die ich

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