Anansi Boys
bess e r al s da s Orchester . Er wünschte , si e würd e au f di e klein e Bühn e zurückkehre n und weite r ihr e Standard s singe n b e sonder s gefalle n hatte n i h m ih r »Nigh t an d Day « un d ei n ausgesproche n seelenvolles »Spoonfu l o f Sugar « – un d a u fhören , irgendwelch e A n i m i erspielchen m it den Speisenden zu treiben. Oder wenigstens aufhören, die Leute auf seiner Seite des Saa l s anzusprechen.
Er lud sich seinen Teller voll m it allen Sachen, die i h m beim ersten Mal besonders gut gesch m eckt hatten. Wenn man so den ganzen Tag über d i e Insel radelte, d a chte er, dan n br a u c h t e m a n sic h nic h t z u wund e rn , wen n m a n a b e nd s ordentlich Appetit hatte.
Als er zum Tisch zurückkehrte, saß G r ahame Coa t s, dem etwas ent f ernt Bartartiges in d e r unteren Häl f te seines Gesichts wuchs, neben Daisy und grinste wie ein aufgeputschtes Wiesel. »Fat Charlie«, s a gte Grahame Coats, und dabei kicherte er nervös. »Ist doch verblüffend, oder? Da komme ich her, um nach Ihnen zu suchen, für ein kleines Gespräch unter vier Augen, und was finde ich als Zugabe? Diese gla m ouröse kleine Polizeibea m tin. Bitte, setzen Sie sich da drüben h i n und versuchen Sie, keine Szene zu machen.« Fat Charl i e stand da wie eine Wachsfigur.
»Setzen S i e sich«, wiederholte Grahame Coats. »Ich habe eine Pistole, und sie ist gegen Miss Daisys Bauch gepresst.«
Daisy sah Fat Charlie beschwörend an und nickte. Ihre Hände l a gen flach auf der Tisc h d ecke.
Fat Charl i e se t z te s i ch.
»Hände da, wo ich sie seh e n kann. Legen Sie sie flach auf den Tisch, genau wie sie.«
Fat Charl i e gehorchte.
Grahame Coats r ü mpfte die Nase. »Ich habe i mmer gewusst, dass Sie ein Undercoverb u lle sind, Nancy«, sagte er.
»Ein Agent Provo c ateur, eh? Kommen in me ine Fir m a, hauen m ich übers Ohr, kla u en m ir den letzten Pfennig.«
»Ich hab nie …« sagte Fat Charlie, aber dann sah er den Ausdruck in Grahame Coats’ Augen und hielt den Mund.
»Sie halten sich für so schlau, was?«, sagte Grahame
Coats. »Haben geglaubt, dass ich darauf reinfalle. Deswegen haben Sie die anderen b e iden vorgeschickt, nicht wahr? Die zwei i m Haus? Haben Sie im Ernst gedacht, ich würde glauben, dass sie auf einer Kreuzfahrt wären? Um m i ch hin t ers Licht zu führen, m u ss m a n verdam m t früh aufstehen, wissen Sie. Wem haben Sie noch was erzählt? Wer weiß noch Bescheid?«
Daisy sagte: »Ich b i n m ir nicht vö l lig sicher, wovon Sie sprechen, Grahame.«
Die Sängerin näherte sich dem Ende von »So m e of These Days«, ihre Stimme war blu e sig, erdig, voll, und sie u m fing den ganzen S aal wie ein sam t ener Schal.
Some of these days
You ‘re going to miss me honey
Some of these days
You ‘re gonna be so l onely You ‘ll miss my hugg i n ’ You ‘ll miss my kissin
»Sie werden jetzt d i e Rechnung bezahlen«, sagte Graha m e Coats. »Dann werde ich Sie und d i e junge Dame hinaus z u m Auto geleiten. Und wir fahren zu mir n ach Hause, da m it wir uns richtig unterhalten können. Wenn Sie D u mmhei t en mache n , erschie ß e ich Sie beide. Capiche?«
Fat Charlie capich t e. Er capichte jetzt auch, wer den schwarzen Merce d es an dem b e sagten Nac h m ittag gefahren hatte und wie knapp er bereits da dem Tod entronn e n war. Er begann zu capich e n, wie vollkommen durchgeknallt Graha m e Coats war und wie schlecht die Chancen standen, dass Daisy und er leb e nd aus d i eser Sache herauska me n.
Die Sängerin beendete ihr L i ed. D i e anderen i m Saal verteilten Gäste klatschten. Fat Charlie ließ seine Hände flach auf dem Tisch liegen. Er blickte an Grahame Coats vorbei zur Sängerin, und m it dem Auge, das Grahame Coats nicht sehen konnte, zwinkerte er ihr zu. Die Sängerin hatte die Nase voll davon, dass alle Leute ihrem Blick auswichen; Fat Charlies Zwi n kern war eine Wohltat und hochwillkommen.
Daisy sagte: »Grahame, dass i c h Ihretwegen hier b i n, ist offensichtlich, a b er Charlie ist einfach …« Sie b r ach ab und m a chte ein Gesicht, wie es Leute machen, wenn ihnen je ma nd eine Pistole noch tiefer in den Bauch drück t .
Grahame Coats sagte: »Hören Sie mir zu. Z u m W ohle all der unbeteiligten Zuschauer, die hier versammelt sind, sind wir drei gute Freunde. Ich werde die Pistole in meine Tasche stecken, aber sie wird trotzdem auf Sie gerichtet bleiben. Wir werden aufsteh e n. Wir werden zu me inem Auto gehen. Und ich werde
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