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Anansi Boys

Anansi Boys

Titel: Anansi Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
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inen. Ihre Lippen streiften sich nur, aber Ros i es Herz begann so wild zu schlagen wie das von Binky Bu t terwor t h nach einer besonders ruckeligen Liftfahrt in engster Zweisa m k eit mit einem Revue mä dchen.
    »Lunch«, quiekte Rosie. » V orbeigekommen. Dachte, wir könnt e n uns unt e r halten.«
    »Yeah«, sagte der Mann, den Rosie nun m ehr ganz und gar für Fat Charlie hielt. »Lunch.«
    Er legte sehr selbstverständl ic h den Arm um Rosies Schultern. »Wo m ö chtest du denn essen?«
    »Oh«, sagte sie. »Einfach. Wo du me inst.« Es war sein Geruch, dachte sie. War u m w a r ihr no c h nie aufgefallen, wie s e hr ihr sein Geruch gefiel?
    »Wir werden schon was finden«, sagte er. »Neh m e n wir die Treppe?«
    »Falls es dir nichts ausmach t « , sagte sie, »würde ich, glaube ich, lieber den Lift nehmen.«
    Sie knallte die Ziehhar m onikatür zu, d a nn fuhren sie langsam und schaukelnd, eng aneinandergepresst, hinunter ins Erdgeschoss.
    Rosie konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt so glücklich gewesen war.
    Als sie auf die S t raße traten, piepte Rosies Handy, um ihr anzuzeigen, dass sie einen Anruf verpasst hatte. Sie achtete nicht darauf.
    Sie gingen in die erstbeste auf dem Weg liegende Gaststätte. Bis vor einem Monat war es ein hochtechnisiertes Sush i - Restaurant gewesen, mit einem Förderband, das ein m al rund um den Raum füh r te und kleine rohe Fischhappen transportierte, deren Preis ma n an der Tellerfarbe erkennen konnte. Das japanis c he Restaurant hatte den Betrieb kürzlich eingestellt und war, typisch für Londoner Verhältnisse, sofort durch e i n ungarisches ersetzt worden, das das Förderband als High-Tech-Ergänzung zur We lt der ungarischen Küche übernommen hatte, m i t der Folge, dass nun m ehr schnell abkühlende Schüsseln m it Gulasch oder Paprikaklößen und Schalen mi t Sauerrahm gemessen durch die Räu m lichkeit kreisten.
    Rosie glaubte nicht, dass dieses Konzept sich durchsetzen würde.
    »Wo warst du gestern Abend?«, fragte sie.
    »Ich bin ausgegangen«, sagte er. »Mit meinem Bru d er.«
    »Du bist ein Einzelkind«, sagte sie.
    »Eben nicht. Wie sich herausstellt, bin ich die Hälfte eines zusammengehörigen Paare s .«
    »Tatsächl i ch? Geh ö rt das auch zur Hinterlassenschaft deines Va t e rs?«
    »Liebling«, sagte der Mann, d e n sie für Fat Charlie hielt.
    »Du hast ja keine Ahnung.«
    »Nun gu t « , sagte sie. »Ich hoffe, er kommt zur Hochzeit.«
    »Ich glaube, das wird er sich um keinen Preis der Welt entgehen lassen.« Er u m fasste ihre Hand, worauf sie um ein Haar den Gulaschlöffel f a llen ließ. »Was hast du für den Rest des Nach m i ttags geplant?«
    »Nichts Besonderes. Im Büro ist im Moment praktisch nichts los. Ein paar Bittanrufe u m Spenden m ü ssten gemacht werden, aber die könn e n noch warten. Gibt es, äh, hast du, ähm. Warum?«
    »Es ist so ein schöner Tag. Möchtest du ein bisschen spazieren gehen?«
    »Das«, sagte Rosie, »wäre sehr schön.«
    Sie wanderten hinun t er zum T h emseufer, wo sie Hand in Hand entlang der nördlichen S e ite des Flusses spazierten und sich über nichts Bestim m tes unterhie l ten.
    »Was ist m it deiner Arbeit?«, fragte Rosie, als sie einmal anhielten, um sich ein Eis zu kaufen.
    »Ach«, sagte er. »Das geht schon klar. Wahrscheinlich merkt es gar keiner, dass ich nicht da bin.«
     
    —————
     
    FAT CHARLIE rannte die T r eppe z u r Grahame-Coats-Agentur hinauf. Er nahm immer die Treppe. Zum einen war es auf jeden Fall gesünd e r, und zum andern konnte er auf diese Weise nie wieder in die Verle g enheit geraten, m it je ma nd anders zusammen im F a hrstuhl fahren zu m ü ssen, ohne angesichts der Enge so t un zu können, als würde er diese andere Person gar nicht bemerken.
    Leicht keuchend betrat er den E m pfangsbereich. »Ist Rosie hier gewesen, Annie?«
    »Ist sie Ihnen abhanden g e kommen?«, fragte die E m pfangsdame.
    Er ging zu seinem Büro. Sein Schreibtisch wirkte seltsam aufgeräu m t . Der heillose Stapel noch nicht erledigter Korrespondenz war versch w unden. Ein gelber Post- i tZettel klebte an seinem C o mputerbi l d schirm, darauf die Mitteilung »Ich m ö chte Sie sprechen. GC.«
    Er klopfte an Grahame Coats’ Bürotür. Anders als vor einigen Tagen sagte diesmal eine Stimm e : »Ja?«
    »Ich bin’s«, sagte er.
    »Ja«, sagte Grahame Coats. »Treten Sie näher, junger Mann. Bitte Platz zu nehmen. Ich habe sehr gründlich über unsere Unterhaltung von heu t e

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