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Anansi Boys

Anansi Boys

Titel: Anansi Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
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Tatsache. die ihr an sich bereits Sorgen bereitete. Es war, w i e so vieles in Rosies Leben, ob sie es sich nun eingestand od e r nicht, die Schuld ihrer Mutter.
    Rosie hatte sich einigerma ß en daran gewöhnt, in einer Welt zu leben, in der ihre Mutter absolut nichts für die Vorstellung übrig hatte, dass s i e, Rosie, F a t Charlie Nancy heiratete. Den Widerstand ih rer Mutter gegen d i ese Ehe nahm sie als Zeichen dafür, dass sie sich auf dem rechten Wege befand, auch wenn sie sich selbst gar nicht ma l so sicher wa r , ob das a u ch wirklich stimm t e.
    Und sie liebte ihn, selbstver s tändlich. Er war solide, verlässlich, zurechnungsfähig …
    Dass ihre Mutter nun sozusag e n eine Kehrtwende in Sachen Fat Charlie v o llzogen hatte, bot Rosie Anlass zur Sorge, und die plötzliche Be g eisterung ihrer Mutter für die Organisation der Hochzeit beunruh i gte sie zutiefst.
    Sie hatte Fat Charlie am Abend zuvor angerufen, um die Angelege n h eit m it ihm zu bes p rechen, h a tte ihn aber auf keinem seiner Telefone errei c ht. Vielle i c ht, dachte Rosie, war er früh zu Bett gegangen.
    Es geschah aus diesem Grund, dass sie ihre Mittagspause opferte, um m it i h m zu sprechen.
    Die G r ahame-Coat s - Agentur beanspruchte das oberste Stockwerk eines grauen viktorianischen G e bäudes und war über fünf steile Treppenflüch t e zu erreichen. Es gab aber auch einen Lift, einen alteh r würdigen Fahrstuhl, der vor hundert Jahren auf Veranlassung des Theateragenten Rupert »Binky« Butterworth installiert worden war. Es war ein extrem kleiner, la ngsa m er und ruckelnder Lift, dessen gestalterische und funk t ionale Eigentü m lichkeiten erst nachvollziehbar wurden, wenn man sich vor Augen führte, dass Binky Butterworth über d i e Größe und Gestalt eines stattlichen jungen Nilpferdes v e rfügt hatte, wie auch über dessen Fähigkeit, s i ch in e nge Räume zu zwängen, und dass der Lift so angelegt war, dass er, m it viel Gedränge und knapper Not, Binky Butterwo r th und eine andere, sehr viel schlankere Person aufnehmen konn t e: eine Revuetänzerin z u m Beispiel, oder auch einen Re v uetänzer – Binky war in diesem Punkt nicht wählerisch gewesen. Um Binky glücklich zu machen, war n i chts weiter vonnöten gewesen als eine Person, die die Die n s t e der Theateragentur in Anspruch nehmen wollte und sich zu diesem Behufe m it Binky i n den Lift zwängen ließ, um die sehr langsame und sehr ruckelige Fahrt nach oben, fünf Stockwerke hoch, anzutreten. Oft geschah es, dass Binky zum Zeitpunkt der Ankunft im Obergeschoss von den Belastungen der Fahrt so überwältigt war, dass er sich schleunigst ein wenig hinlegen m u sste, währenddessen die R e vuetänzerin oder der Revuetänzer im Wartezimmer Däumc h en drehte und sich besorgt fragte, ob das rotg e sichtige Keuchen und unkontrollierte nach Luft Schnappen, das Binky während der Reise i m Fahrstuhl entwickelt hatte, a u f eine frühe edwardianische Art von E m bolie hindeuten m o chte.
    Man ging immer nur ein m al m it Binky Butterworth in den Lift, danach benutzte man die Treppe.
    Grahame Coats, der die Ü b erreste der Butterworth-Agentur vor über zwanzig J a hren von Binkys Enkelin erworben hatte, hielt dafür, d a ss der Lift ein unverzichtbarer Teil von deren Geschichte sei.
    Rosie schlug die innere Ziehhar m onikatür zu, s c hloss die äußere Tür und ging zur Rezeption, wo sie der E m pfangsdame m itteilte, sie wünsc h e Charles Nancy zu sprechen. Z u m Warten setzte sie sich vor eine Wand mit Fotografien, die Gra h ame Coats mit einigen seiner Klienten zeigte n si e erkannt e Morri s Livingstone , de n Komiker , einig e einstmal s berühmt e Boygroup s un d ein e Reih e von Sportstars , di e gege n En d e ih r e r Karr i e r e z u »Persön l ich k eiten « g e reif t ware n – je n e Sorte , d i e s o vie l a u s de m L e b e n heraushol t wi e m öglich , bi s ein e neu e L e be r verfügba r wird.
    Ein Mann kam zum E m pfang. Er sah n i cht unbed i ngt aus wie Fat Charlie. Er war dunkler und er lächelte, als würde er sich über alles und je des a m üsieren tief und gefährlich a m üsieren.
    »Ich bin Fat Charlie Nancy«, sagte er.
    Rosie ging auf Fat Charlie zu und gab i h m einen Kuss auf die Wange. Er sagte: »Ke n ne ich Sie?«, was im Grunde eine zie m lich merkwürdige Äußerung war, und dann sagte er: »Natürlich. Du bist Rosie. Und du wirst m it jedem Tag schöner«, und er erwiderte den Kuss, berührte i h re Lippen mit s e

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