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Anansi Boys

Anansi Boys

Titel: Anansi Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
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    Und fuhr nach Hause.
    Als er dort anka m , fühlte Fat Charlie sich zie m lich erledigt, daher legte er sich auf sein Bett, das noch immer leicht nach Daisy roch, und sch l oss die Augen.
    Es verging einige Zeit, und dann spazierte Fat Charlie auf einmal an einem Sandstrand entlang, zusammen m it seinem Vater. Sie waren bar f uß. Er war wieder ein Kind, und sein Vater w a r alterslos.
    Na, sagte sein Vater gerade, wie verstehst du dich denn so mit Sp i der?
    Dies ist ein Traum, stellte Fat Charlie klar, un d ich möchte nicht darüber reden.
    Ach, ihr Jungen, sagte sein Vater kopfschüttelnd. Hör zu, ich werde dir jetzt etwas Wichtiges erzählen.
    Was denn?
    Aber sein Vater antwortete nicht. Etwas am Rande der Wellen hatte seine Aufmerksa m k e it erregt, er b ü ckte sich und hob es auf. Fünf spitze Beine beugten und streckten sich träge.
    Ein Seestern, sagte sein Vater nachdenklich. Wenn man ihn in zwei Teile schneidet, wachsen daraus zwei neue Seesterne.
    Ich dachte, du wolltest mir etwas Wichtiges erzählen.
    Sein Vater griff sich an d i e Brust, dann brach er zusammen, fiel auf den Sand und b e wegte sich nicht me hr. Würmer krochen aus dem Sand und verspe i sten ihn in Sekundenschnelle, ließen nur die Knochen übrig.
    Dad?
    Fat Charl i e e r wachte in seinem Schlafz i mmer, die Wangen tränennass. Sofort hörte er auf zu weinen. Es gab keinen Grund zur Aufregung. Sein Vater war nicht ges t orben, das war ja nur ein b ö ser Traum gewesen.
    Er beschloss, Rosie für morgen Abend zu sich einzuladen. Sie würden Steak essen. Er würde es zubereiten. Alles würde gut werden.
    Er stand auf und zog sich an.
    Er war in der Küche und löff el te gerade eine Fertigsuppe hinunter, als ih m , zwanzig M i nuten später, ins Bewusstsein trat, dass zwar das Ereignis am Strand nur ein Traum gewesen, se i n Vater a b er trotzdem tot war.
     
    —————
     
    AM SPÄTEN NACHMITTAG MACHTE ROSIE einen Besuch bei ihrer Mutter in der Wi m pole Street.
    »I c h hab e de i ne n Fr e un d h e u t e geseh e n« , sagt e Mrs . Noah. Ih r V o rn am e hatt e ursprüngli c h Eutheri a gelautet , abe r seit dre i Jahrzehnte n wa r si e dami t nich t m e h r ang e rede t worden, auß e r vo n i hre m vers t orben e n E h e m ann , nac h d e ss e n To d der Name dann vo l lends verkümmert war und nun b i s zu ihrem Tod vermutlich keine Ver w endung me hr finden würde.
    »Ich auch«, sagte Rosie. » Mein Go t t, wie ich diesen Mann liebe.«
    »Na ja, natürlich. Du will s t ihn schließlich heiraten, nicht wahr?«
    »Nun, ja. Ich meine, ich wusste immer, dass ich ihn liebe, aber heute habe ich erst richtig erkannt, wie sehr ich ihn liebe. Alles an i h m .«
    »Hast du herausgefunden, wo er gestern Abend war?«
    »Ja. Er hat mir al l e s erklärt. Er ist m it seinem Br u d er ausgegangen.«
    »Ich wusste gar nicht, dass er einen Bruder hat.«
    »Er hat vorher nie über ihn gesprochen. Sie stehen sich nicht sehr nahe.«
    Rosies Mutter schnalzte m it der Zunge. »Da scheint ja ein orden t liches Fa m ilientreff e n im Ga n g e zu sein. Hat er auch von seiner Cousine erzählt?«
    »Cousine?«
    »Vielleic h t auch seine Schwes t e r. Er schien sich da nicht ganz sicher zu sein. Hübsches Ding, auf die billige Art. Sah ein bisschen chinesisch aus. Weiß Gott keine Heilige, wenn du m i ch fragst. Aber das kann man ja wohl für die ganze Fa m ilie sagen.«
    »Mama. Du bist seiner Fa m ilie noch nie begegnet.«
    »Ich b i n i h r begegnet. Sie war in der K ü che heute Morgen. Ist so gut wie nackt in der Wohnung ru m g elaufen.
    Scha m l os . Falls sie wirklich seine Cousine ist.«
    »Fat Char l ie würde n icht lügen.«
    »Er ist ein Mann, oder?«
    » Mama ! «
    »Und überhaupt, warum war er denn heu t e nicht im Büro?«
    »War er. Er war heute im Büro. Wir h a ben zusammen Mittag gegessen.«
    Rosies Mutter überprüfte ihre L ippenbemalung m it Hilfe eines Taschenspiegels, wis c hte dann m it dem Zeigefinger einige scharlachrote Flecken von den Vorderzähnen.
    »Was hast du sonst noch zu ihm gesagt?«, fragte Rosie.
    »Wir haben nur über die Hochzeit gesprochen. Ich hab ihm klargemacht, dass sein Trauzeuge keine von diesen gewagten Reden ha r t an der Grenze hal t en soll. Für mich sah er so aus, als hätte er getrunken. Du weißt, ich hab dich davor gewarnt, einen Trinker zu heiraten.«
    »Nun, als ich ihn gesehen h a be, mach t e er einen einwandfreien Eindruck«, sagte Rosie steif. Dann: »Ach, Mama, ich hab so einen schön e

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