Anansi Boys
andauernd so aufgefunden.
KAPIT E L
SECHS
—————
IN DEM
FAT CHARLIE
ES SELBST MIT DEM TAXI
NI C HT B I S
NACH HAUSE
SCHAFFT
—————
DAISY ERWACHTE vom Klingeln des Wec k ers, streckte und räkel t e sich im Bett wie e i ne junge Katze. Sie konnte die Dusche hören, woraus f o lg te , dass ihre Mitbewohnerin bereits auf war. Sie zog ein e n flauschigen rosa Morgenmantel über und trat in den Flur.
»Möchtest du Porridge zum Frühstück?«, rief sie durch die Badez i mmertür.
»Muss nicht sein. Aber wenn du welchen machst, ess ich ihn.«
»Du hast es echt drauf, einen m it deiner Begeisterung anzustecken«, sagte Daisy, s c h lurfte in die kleine Küche und setzte den H a ferbrei auf.
Sie ging zurück i n i h r Zimmer und zog i h re Arbeitskleidung an, anschließend betrachtete sie sich im Spiegel. Sie verzog das Gesicht. Sie band die Haa r e zu einem f e sten Knoten am Hinterkopf.
Ihre Mitbewohnerin Carol, e i ne sch m algesichtige Weiße aus Preston, beugte den Oberkö r per dur c h die Tür. Sie hatte ein Handtuch um den Kopf und rubbelte sich energisch die Haare trocken. »Das Bad g e hört jetzt ganz dir. Wie ist der Stand beim Porridge?«
»Muss wahrscheinl i ch m a l umgerührt werden.«
»Wo warst du eigentlich letztens die ganze Nacht? Du wolltest doch m it Sybilla Geburtstag feiern gehen, und ich hab nur gemerkt, dass du überhaupt nicht nach Hause gekommen bist.«
»Sei ma l nicht so neugierig.« Daisy ging in die Küche, um d e n B r ei u m zurühren. Sie g a b eine Prise Salz hinzu und rührte noch ein m al. Sie ließ d i e zä h e Masse in zwei Schüsseln schwappen, die sie auf den Esstresen stellte.
»Carol? Der Porridge wird kalt!«
Carol kam herbei, setzte sic h , starrte auf den Haferbrei. Sie war erst halb angezogen. »Eigentlich ist das kein richtiges Frühstück, oder? Zu einem richtigen Frühstü c k , wenn du m i ch fragst, gehören Rührei, Würste, Black Pudd i ng und gegri ll te Tomaten.«
»Wenn du es zubereitest«, s a gte Daisy, »bin ich dabei.« Carol streute einen Teelöffel voll Zucker auf ihren Porridge. Sie betrachtete das E r gebnis. Dann streute sie noch einen dazu. »Von wegen. Das sagst du nur so. Aber in Wirklichkeit würdest du dich die ganze Zeit über d e n Cholesteringehalt auslassen und d a rüber, was gebratenes Essen m it d e inen Nieren anstellt.« Sie kostete vom Brei, als befürchte sie, er könnte zurückbeißen. Daisy reichte ihr einen Becher Tee. »Du u nd deine Nieren. Apropos, das wäre vielleicht auch mal eine schöne Abwechslung. Hast du schon mal Nieren gegessen, Daisy?«
»Einmal«, sagte Daisy. »Wenn du m ich fragst, kannst du den gleichen Effekt auch d a durch erreichen, dass du ein halbes Pfund Leber grillst und dann drüberpinkelst.«
Carol rümpfte die Nase. »Das hätte jetzt nicht nötig getan.«
»Iss deinen Brei.«
Sie aßen ihren Porr i dge und t r anken ihren Tee. Sie stellten die Schüsseln in die Spülm a schine, die sie aber, da sie noch nicht voll war, nicht in G a ng setzten. Dann stiegen sie ins Auto, um zur Arbeit zu fahren. Carol, inzwischen in Uniform, s a ß am Steuer.
Daisy ging zu ihrem Schrei b tisch, der in einem Ra u m voller leerer Schreibtische sta n d.
Das Telefon kl i ngel t e, als sie sich auf ihren Stuhl setzt e .
»Daisy? Sie k o mmen zu spät.«
Sie blickte auf ihre Ar m b anduhr. »Nein«, sagte sie. »Das stim m t nicht, Sir. Gibt es sonst noch etwas, was ich heute Morgen für Sie tun kann, Sir?«
»Aber hallo. Sie können einen Menschen na me ns Coats anrufen. Er ist ein Freund vom Chief Super. Beide Fans von Crys ta l Palace. Er hat m i r deswegen heute Morgen schon zweimal gesi m st. Wer h a t dem Chief Superintendent das Sim s en beigebracht, w ü rde ich gern mal wissen?«
Daisy notierte sich die Einzelheiten und wählte die Telefonnummer. Ihren besten g e schäftsmäßigen und ko m p etenten Ton anschlagend, sagte sie: »Krim i na l m eiste r in Day hier. Was kann ich für Sie tun?«
»Ah«, sagte eine männliche Stimme. »Nun, wie ich schon zum Chief Superintendent sagte gestern Abend, ein großart i g er Mann, alter Freund von m ir. Sehr guter Mann. Er legte mir nahe, ich sollte m it jemandem aus Ihrer Abteilung sprechen. Ich möchte etwas anzeigen. Nun ja, ich bin m ir eigentlich nicht völlig sic h er, ob überhaupt eine Straftat vorliegt. Wahrscheinlich g i bt es eine ganz und gar einleuchtende Erklärung. Es h a t g e wisse Unr e gel m äßigkeiten gegeben
Weitere Kostenlose Bücher