Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anansi Boys

Anansi Boys

Titel: Anansi Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
Vom Netzwerk:
und, nun, um ganz offen zu sprechen, habe ich meinem Buchhalter ein paar Wochen freigegeben, derwe i l ich in Ruhe der Möglichkeit auf den Grund gehen kann, dass er si c h unter U m ständen in gewisse, hmm, finanzielle Unregelmäßigkeiten verstrickt hat.«
    »Lassen Sie uns doch zu den Details kommen«, sagte Daisy. »Wie lautet Ihr voller Name, Sir? Und der Name des Buch h a lters?«
    »Ich heiße Grahame Coats«, sagte der Mann am anderen Ende der Leitung. »Von der Grahame-Coats-Agentur. Mein Buchhalter ist ein Mann namens Nancy. Charles Nancy.«
    Sie schrieb sich be i d e Namen auf. Mit keinem von beiden konn t e sie etwas anfangen.
     
    —————
     
    FAT CHARLIE hatte die Absicht, sich Spider vor z uknöpfen, soba l d dieser nach Hause kam. Er hatte das Streitgespräch in Gedanken geprobt, i mmer wieder, und jedes Mal war er, eindeutig und verdientermaße n , als Sieger daraus hervorgegangen.
    Spider war jedoch letzte N a cht nicht nach Hause gekommen und Fat Charlie schli e ßlich vor dem Fernseher eingeschlafen, nachdem er noch einige Zeit m it halbem Au g e ei n e c h aoti s c h e Gamesh o w fü r notgei l e S c h l a f gestör t e verfolgt hatte, die ansch e inend unter dem Titel Zei g uns deinen Hintern! lief.
    Er erwachte, auf dem Sofa liegend, als Spider die Vorhänge aufzog. »Wunders c höner Tag«, sagte Spider.
    »Du!«, sagte Fat Charlie. »Du hast Rosie geküsst. Versuch nicht, es zu leugnen.«
    »Ich musste«, sagte Spider.
    »Wie, was heißt das, du m u sstest? Es hat dich doch keiner gezwungen!«
    »Sie dachte, ich wär du.«
    »Na ja, du wusstest aber, dass du nicht i c h bist. Du hättest sie nicht küssen sollen.«
    »Wenn ich m ich aber geweigert hätte, sie zu küssen, hätte sie gedacht, dass du derjen i g e bist, d e r sie nicht küss e n will.«
    »Ich war es aber nic h t.«
    »Das wusste sie doch nicht. Ich wollte nur helfen.«
    »Je m andem zu helfen«, sagte Fat Charl i e v o m Sofa aus,
    »beinhaltet, grundsä t zlich gesprochen, nicht, dass man die Verlobte des Betreffenden küsst. Du hättest sagen können, dass du Zahnsch me rzen hast.«
    »Das«, sagte Spider rechtschaffen, »wäre gelogen gewesen.«
    »Aber du warst doch schon am L ügen! Du hast so getan, als wärest du ich!«
    »N a ja , e s hätt e di e Lüg e jeden f all s n o c h v e r s chl imm e rt « , erklärte Spider. »Und ich habe das alles ja nur getan, weil du absolut nicht in der Lage warst, zur Arbeit zu gehen. Nein « , s a g t e e r , » i c h hät t e d ie Lüg e nich t noc h weitertreiben können. Da hätte ich m i ch ganz erbär m lich gefühlt.«
    »Also, ich habe m ich erbär m lich gefühlt. Ich m u sste zugucken, wie du sie geküsst has t .«
    »Ah« , s a gt e Spid e r . »Si e da c ht e aber , das s si e dic h küsst.«
    »Hör auf, das hast du jetzt oft genug gesagt!«
    »Du sol l test dich gesch m eic h elt fühlen«, sagte Sp i d er.
    »Möchtest du zu Mittag essen?«
    »Zu Mittag? Natürlich nicht. Wie spät i st es?«
    »Mittagszeit«, sagte Spide r . »Und du kom m st schon wieder zu spät ins Büro. Ein G lück, dass ich nicht wieder für dich eingesprungen bin, wenn das der ganze Dank ist, den ich dafür kriege.«
    »Ja, ist s c hon gu t «, sagte Fat Charlie. »Ich habe zwei Wochen freibekommen. Und dazu noch eine Extrazahlung.«
    Spider lüpfte eine Augenbraue.
    »Pass auf.« Fat Charlie hatte das Gefühl, dass es Zeit wurde, in die zweite Bunde d e s Streitgesprächs einzutreten.
    »Nicht, dass ich dich loswe r den wollte oder so, aber ich habe m ich gefragt, wann du die Absicht hast, wieder abzureisen?«
    Spider sagte: »Tja, als ich h i er anka m , hatte ich geplant, nur einen Tag zu bleiben. O d er vielleicht zwei. Lang genug, me inen kleinen Bruder kennenzulernen und m ich dann wieder auf den Weg zu machen. Ich bin ein viel beschäftigter Mann.«
    »Also reist du heute ab.«
    »Das war mein Plan«, sagte Spider. »Aber dann habe ich dich kennengelernt. Ich kann nicht glauben, dass wir fast ein ganzes Leben haben verst r eichen lassen, ohne einander zu sehen, mein Bruder.«
    »Ich schon.«
    »Die Bande des Blutes«, sag t e Spider, »sind stärker als Wasser.«
    »Wasser ist nicht besonders stark.«
    »Dan n e b e n s t är k e r a l s Wod k a . O d e r Vul k a n e . O d er , o d e r Sal m iakgeist. Hör zu, worauf ich hinauswill: Dir begegnet zu sein, d a s ist na ja, ein Privileg. Wir haben all die Jahre nicht am Leben des anderen teilgenomm e n, aber das ist jetzt

Weitere Kostenlose Bücher