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Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe

Titel: Anastasija 04 - Tod und ein bisschen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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das Angebot einer Firma, die Spezialmöbel herstellte.
    »Sieh mal, ich kaufe dir so ein Ding da«, sagte Sascha und deutete auf eines der Exponate, das zum Windeln von Babys bestimmt war, wenn die Mutter wegen Krankheit nicht aufstehen konnte und die Windeln im Liegen wechseln mußte.
    »Wozu denn, Saschenka?« protestierte Dascha. »Glaubst du etwa, daß ich nach der Geburt für längere Zeit schwerkrank im Bett liegen werde? Das habe ich eigentlich nicht vor.«
    »Dascha, wir müssen auf alles vorbereitet sein«, sagte Alexander streng. »Stell dir vor, du fällst eines Tages hin und brichst dir ein Bein. Dann liegst du da im Gips, und ich bin den ganzen Tag im Büro. Es ist besser, wenn wir so ein Ding haben.«
    »Gib zu, daß es dir ganz einfach gefällt«, sagte Dascha lachend.
    Endlich hatten sie den Stand der Firma »Blaue Donau« erreicht. Die Auswahl an Exponaten war nicht groß, aber Alexander begriff sofort, daß hinter dem begrenzten Warenangebot hohe Investitionen standen und daß es hohe Gewinne versprach. Den Experten, die für Bartosch arbeiteten, war es gelungen, ein biologisch aktives Gewebe zu entwickeln, mit dessen Hilfe die zwei grundlegenden Probleme bettlägeriger Patienten bekämpft werden konnten: die Gefahr der Lungenentzündung und die des Wundliegens. Dem Bankier Kamenskij war sofort klar, daß es sich auf jeden Fall lohnte, hier Geld zu investieren. Aber der Halbbruder von Anastasija Kamenskaja dachte an etwas anderes. Er mußte unbedingt den Firmenvertreter kennenlernen.
    Letzterer erwies sich als bezaubernde junge Dame in einem grünen Seidenkostüm. Als sie Kamenskijs Blick auffing, lächelte sie und ging sofort auf ihn zu.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?« fragte sie routiniert. »Ich heiße Tatjana und vertrete die Firma ›Blaue Donau‹ auf dieser Ausstellung. Unsere Firma würde sich sehr über die Zusammenarbeit mit der Vega-Bank freuen. Erlauben sie mir bitte, Ihrer Gattin ein kleines Firmengeschenk zu überreichen.«
    Mit diesen Worten reichte sie Dascha ein hübsch anzusehendes Päckchen, das plötzlich von wer weiß woher in ihren Händen aufgetaucht war.
    »Kennen wir uns?« fragte Alexander erstaunt. Er hätte schwören können, daß er diese Frau noch nie im Leben gesehen hatte.
    »Nein, wir sind uns noch nicht persönlich begegnet«, sagte sie mit einem erneuten Lächeln, das diesmal aber mehr kokett als routiniert wirkte. »Aber kaum hatten sie die Ausstellung betreten, hat man mich darüber informiert, daß Alexander Kamenskij von der Vega-Bank mit seiner Gattin hier ist.«
    »Informiert man Sie immer über das Eintreffen wichtiger Geschäftspartner?« fragte Sascha.
    »Selbstverständlich. Sonst würde ich ja womöglich sogar Rockefeiler verpassen.«
    Alle drei begannen zu lachen und nahmen in den Gästesesseln Platz. Tatjana machte sofort eine telefonische Bestellung, und nach einer Minute wurden Kaffee und kalte Getränke serviert.
    »Wie geht es Herrn Latyschew?« erkundigte sich Sascha, nachdem er einen großen Schluck von dem geeisten Orangensaft genommen hatte.
    »Bei ihm ist alles in Ordnung. Es hat sich allerdings ein kleines persönliches Drama in seinem Leben ereignet. Aber ich denke, er wird damit fertig werden.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Das Mädchen, das er heiraten wollte, hat ihn wegen eines anderen verlassen. Eine banale Geschichte, nicht wahr? Wahrscheinlich gibt es auf der ganzen Welt keinen einzigen Mann, der das noch nicht erlebt hat. Und ich glaube, daran ist noch keiner gestorben.«
    Tatjana sprach lächelnd, so, als würde sie eine amüsante Anekdote erzählen.
    »Und wem hat die ungetreue Geliebte den Vorzug gegeben? Einem, der noch reicher, noch schöner ist als Latyschew?«
    »Oh, Sie werden es nicht glauben, aber soviel ich weiß, ist ihr Auserwählter ganz und gar nicht aus diesen Kreisen.«
    Kamenskij wurde hellhörig. Er war Marat Latyschew, dem Geschäftsführer der Firma, einige Male auf geschäftlichen Treffen und bei Werbeveranstaltungen begegnet, er machte den Eindruck eines sehr von sich überzeugten, erfolgreichen Geschäftsmannes, der geschickt genug war, um sich zu nehmen, was er haben wollte, skrupellos genug, um jedes Mittel dafür einzusetzen, und schlau genug, um sich von alledem nichts anmerken zu lassen.
    »Und wer ist die Dame?« fragte er, während er sein Glas auf dem Tisch abstellte und sich eine Zigarette ansteckte. »Ist sie es denn wert, daß man sich ihretwegen grämt?«
    »Halten Sie mich bitte nicht für

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