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Anastasya (German Edition)

Anastasya (German Edition)

Titel: Anastasya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Mitterer
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konnte mir vorstellen, was durch Daniels Kopf schwebte. Keine Blumen, nichts Menschliches. Er pflegte solche Dinge mit Sex zu regeln. Aber ich glaube nicht, dass das bei den beiden geholfen hätte.
    Vermutlich schlug er es nicht einmal vor.
    „Hat Daniel das schon mal gemacht?“, fragte sie mich.
    Ich hätte sie so wahnsinnig gerne angelogen und zugestimmt, aber ich konnte nur in der Gegenwart von Menschen gut lügen, also schüttelte ich langsam und fast unauffällig den Kopf. „Dann hast du keine Ahnung, wovon du redest“
    Hm ja, das stimmte sogar. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass Jared nicht ganz bei sich war, als er es gemacht hatte.
    „Wer war es?“, ich vermutete, dass sie wusste, wem sie dies zu verdanken hatte, Liljana fand sowas immer ziemlich schnell heraus.
    „Levinia“
    Ihre Schwester, die mittlerweile längst verheiratet war und geschätzte acht Kinder hatte. Sie hatte sich einen hübschen Engländer namens Harry geschnappt. Wann immer ich ihm begegnete zeigte er mir den Mittelfinger und schaute geradewegs nach vorne. Er glaubte, dass ihm das ein Image als Bad Boy verschaffte, aber so war das nicht. Er galt als kindisch und dumm. Ich konnte verstehen, warum. Denn er verhielt sich so gar nicht seinem Alter entsprechend.
    „Und was sagt Harry dazu?“
    „Der hat gesagt ich soll besser auf Jared aufpassen“, antwortete sie. Ich grinste. Ja, das konnte ich mir gut vorstellen. Der ausschließlich schwarz gekleidete, für sein Alter ziemlich kleine, Vampir wedelte mit erhobenem Zeigefinger herum und riss seine Klappe auf, das konnte er scheinbar am Besten. Aber wenn er dann einmal ein bisschen Mumm beweisen musste, war er auf einmal nicht mehr so groß.
    Jetzt lachte ich. „Irgendwie ironisch“
    „Komplett lächerlich…“
    Ja, so konnte man es auch sagen. Dieser Harry war der größte Idiot, den ich kannte. Und ich kannte genug! Mein Bruder fiel ebenfalls in diese Kategorie.
    „Naja… Ich werde ihm sicher irgendwann verzeihen, aber jetzt noch nicht. Er kann mich nicht immer nur dann lieben, wenn er mich gerade braucht. Entweder ganz oder gar nicht“, entschied sie.
    Ich nickte. das würde wohl das Beste sein. Ich wusste nicht, wie ich reagiert hätte, wenn Daniel das gemacht hätte. Ich hätte ihn vielleicht bei den Laufburschen der hohen Familie verpetzt. Ehebruch war eines der schlimmsten Vergehen… Jared und Liljana waren aber nicht verheiratet! Daniel und ich hatten eigentlich nur für die Öffentlichkeit geheiratet, aber wir waren wie ein altes Ehepaar. Wir beendeten die Sätze des anderen, konnten unsere Gedanken lesen und er hatte Verständnis für alles, was ich machte.
    Und ich muss zugeben, ich liebte es !
    Liljana stand auf und ging runter. Ich folgte ihr. Sie schaute aus dem Fenster, als wollte sie dort draußen jemanden sehen, aber ich schaute in die Selbe Richtung und sah gar nichts. Da war niemand.
    Plötzlich huschte ein Schatten vorbei. Sie zuckte zusammen.
    „Was war das?“, fragte sie nervös.
    Ich wusste, was das war. Jared und Daniel waren zurück. Ich konnte es riechen. Daniel versprühte diese leicht homo-mäßige Fröhlichkeit immer, wenn er etwas Zeit mit Jared verbracht hatte. Ich wusste nicht, woran das lag, ich wollte es auch nicht wissen. Ich freute mich für ihn, wenn er so glücklich war, Jared war sein bester Freund und sie sahen sich nur alle paar Wochen ein Mal.
    „Beruhig dich. Die Jungs sind wieder da“, sagte ich und riss die Haustür auf. Davor standen, wie ich erwartet hatte, Jared und Daniel.
    Liljana sah immer noch erschrocken aus, als die zwei im Raum waren und die Tür geschlossen wurde. Ich hob eine Augenbraue. Was stimmte nicht mit ihr? Wieso war sie so erschrocken und ernst? „Ich will, dass du wieder gehst“, sagte sie bestimmt.
    Jared schaute Daniel fragend an. Die zwei wechselten einen kurzen Blick, dann drehte er sich um und ging. Daniel kam zu mir und legte seine Hände auf meine Hüften.
    „Du solltest mit ihm-“, murmelte er. Er wurde unterbrochen.
    Liljana schüttelte den Kopf. „Ich will aber nicht“
    „Ich bin noch nicht fertig! Du solltest mit ihm reden, wenn du ihn liebst“, erklärte er.
    Liljana kniff die Augen zu. Ich wusste, was das bedeutete. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn noch liebte. Auf einmal wollte ich nur noch weg. Wieso mischten wir uns da eigentlich ein? Die zwei waren alt genug um das alleine zu regeln und wir hatten sowieso keine Zeit!
    „Ich will ihm nicht einfach so verzeihen, ich kann

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