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Anastasya (German Edition)

Anastasya (German Edition)

Titel: Anastasya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Mitterer
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Menschen. Da schloss sich der Kreis.
    Vielleicht waren wir einfach schon eine Weiterentwicklung aus dem Menschen. Womöglich war irgendwann einmal jemand aufgestanden und hatte sich überlegt, wie es wohl wäre, schneller zu sein, klüger zu sein und Blut zu trinken… Vielleicht hatte der sich eine Frau gesucht und sie dazu gebracht, das Selbe zu denken, und vielleicht hatten sie sich dann fortgepflanzt.
    Ich weiß nicht, wie unsere Rasse entstand, aber auf jeden Fall sind wir der Menschheit ohnehin schon zahlreich weit unterlegen, und jetzt haben sie es wieder einmal mitbekommen, dass es uns gibt. Bereits zwei Mal passierte das. Naja, es passierte schon öfter, aber zwei Mal waren die Auswirkungen verheerend.
    Einmal im sogenannten Mittelalter, der Zeitspanne, in der sehr viele von uns gejagt, gefasst und verbrannt wurden. Damals hörten viele Menschen auf, an Gott zu glauben. Sie verbrannten und töteten alles, was ihnen komisch vorkam. Hexenverbrennungen sind bekannt.
    Grundsätzlich wurde bei jedem Versuch, irgendwie einen Teil der Menschen zu vernichten, auch immer ein paar von uns erwischt.
    Dann die Atombomben auf Hiroshima und  Nagasaki… Atombomben zerfetzen uns ebenfalls und die sich ausbreitende Strahlung zerstört auch unsere Gewebe.
    Natürl ich kam es, sobald der Hype um Vampire sich verbreitete auch zu einer kleinen Treibjagd, aber die überlebte der Großteil.
    Wir überlebten vieles. 
    Meiner Meinung nach sogar zu viel. Man sollte meinen, dass ewiges Leben auf Dauer anstrengend und langweilig wurde, aber je länger man lebte, desto größer wurde die Angst, zu sterben. Man baute sich über Jahrhunderte etwas auf, das man natürlich nicht auf einmal hergeben wollte.
    Ich hatte panische Angst vor dem Tod. Ich hielt einfach an dem Leben, an der Freiheit fest und wollte nicht loslassen.
    Tristan fuhr ziemlich schnell.
    Ich schaute aus dem Fenster. Häuser, Bäume, Menschen… alles raste an uns vorbei, die Erde drehte sich so schnell. Ich war mittendrin. Die Zeit verging so schnell. Ein Jahr war nichts. Ein Monat weniger als nichts.
In ca. einem Monat würde ich heiraten.
    Nein… Moment…
    10…11… 12….13… ich würde in 14 Tagen heiraten.
!!
    !!!
!!!!!!!!!
     
    Anastasya…
    Ich war irgendwie müde. Ich hatte dieses Gefühl noch nie zuvor gehabt.
    Ja?
    Hunger?
    Ich nickte. Ja.
    Jetzt?
Ich nickte erneut. Ja, bitte.
    Wir saßen immer noch im Auto, waren schon fast an der Küste und jetzt brauchte ich bald einmal eine Pause. Ich wollte nicht mehr. Langsam hatte ich das Gefühl, dass mir der Rücken einschlief.
    „Da vorne dann links“, las Jared in der Karte.
    Tristan lugte hinüber und schüttelte den Kopf. Dann nahm er seine freie Hand und deutete auf die Karte. „Nein, wir müssen da hin und wir sind dort“, erklärte er.
    Und wieder einmal entfachte sich eine lautstarke Diskussion der beiden, wo wir waren, welchen Weg wir nehmen mussten, und wer Recht hatte. Tristan und Jared waren Kleinkinder vom Feinsten.
    Die zwei sind ja so wahnsinnig klug, in Wirklichkeit müssen wir geradeaus fahren… Wir kommen von der Hauptstraße und die endet genau an der Küste… ein paar Kilometer noch, dann sind wir da…
    Als ich das hörte, grinste ich. Ich habe keine Ahnung davon, aber ich will nur zu dir nach Hause, mehr nicht.
    Das ist bald auch dein Zuhause.
    Ich schaute ihn unsicher an. Nein. Das würde ewig sein Zuhause für mich bleiben. Ich würde mich in den riesigen, breiten Mauern niemals Zuhause fühlen. Ich war weitaus kleineres gewohnt.              
    Wenn es nach mir ginge würden wir ja nach der Hochzeit die Burg verlassen, irgendwo ein kleines Haus suchen und dort alleine leben, ohne das alberne Kasperletheater um Prinz Marius.
    Ich war nicht genervt, nur leicht gereizt, weil mir das manchmal einfach zu viel wurde.
    Ich hatte jetzt schon Angst davor, bei der Hochzeit vor allen zu stehen und…
    Nein, nur nicht daran denken…
    Woran?
    Daran, dass wir in 14 Tagen heiraten müssen.
    Er nahm meine Hand und lächelte leicht. Du musst Garnichts… Du darfst.
    Nein, Marius, ich muss.
    Nein.
Dein Vater hat es mir befohlen.
    Er hob eine Augenbraue . Ich kann dir theoretisch auch etwas befehlen.
    Seine Befehle stehen über deinen.
    Ach ja? Soll ich dir von nun an ein paar Befehle geben, wäre dir das lieber?
    Ich schüttelte den Kopf. In 14 Tagen bin ich es, die dir Befehle erteilt, nutze die Zeit.
    Jetzt kicherte er. Ich werde tun, was auch immer du mir befiehlst.
    Das werden

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