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Anbetung

Anbetung

Titel: Anbetung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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Soldat«, berichtete Terri. »Er hat Sonderurlaub bekommen und ist am zwölften August heim nach Memphis geflogen, um am Bett seiner Mutter im Krankenhaus zu sein. Aber der sechzehnte August ist auch ein schlechter Tag für ihn.«
    »Wieso?«
    »Da ist er gestorben«, sagte Terri.
    »Elvis selbst?«, fragte Stormy.
    »Ja. Am 16. August 1977.«
    Mein zweites Glas Pfirsichbrandy war leer.
    Terri hob die Flasche.
    Ich wollte zwar noch etwas, brauchte es aber nicht und hielt deshalb die Hand über mein Glas. »Scheinbar hat Elvis sich Sorgen um mich gemacht«, sagte ich.

    »Inwiefern?«, fragte Terri.
    »Er hat mir den Arm getätschelt, als würde er Mitgefühl mit mir spüren. Außerdem hatte er so einen … melancholischen Blick, so als täte ich ihm aus irgendeinem Grund Leid.«
    Diese Enthüllung schreckte Stormy auf. »Das hast du mir gar nicht erzählt!«, rief sie. »Wieso hast du mir das verschwiegen?«
    Ich zuckte die Achseln. »Weil es keine Bedeutung hat. Es war bloß Elvis.«
    »Aber wenn es keine Bedeutung hat«, sagte Terri, »weshalb hast du es dann erwähnt?«
    »Für mich hat es schon eine Bedeutung«, sagte Stormy. »Gladys ist am vierzehnten gestorben, Elvis am sechzehnten. Am fünfzehnten, haargenau dazwischen – da wird dieser Bastard Robertson auf Menschenjagd gehen. Morgen!«
    Terri sah mich stirnrunzelnd an. »Robertson?«
    »Der Pilzmann. Der Typ, zu dessen Suche du mir deinen Wagen geliehen hast.«
    »Hast du ihn gefunden?«
    »Ja. Er wohnt in Camp’s End.«
    »Und weiter?«
    »Der Chief und ich … wir sind ihm auf den Fersen.«
    »Dieser Robertson ist wie so ein Horrorfilm-Typ, der durch Giftmüll zum Monster mutiert ist«, sagte Stormy zu Terri. »Er hat uns bis zur St. Bart verfolgt, und als wir ihm entwischt sind, hat er die halbe Kirche demoliert.«
    Terri bot Stormy noch einen Pfirsichbrandy an. »Und er wird auf Menschenjagd gehen, sagst du?«
    Obwohl Stormy sonst nicht viel trinkt, ließ sie sich noch einmal einschenken. »Der immer wiederkehrende Albtraum deines Grillkochs wird zuletzt doch noch Wirklichkeit.«
    Jetzt sah Terri erschrocken aus. »Der mit den toten Mitarbeitern von irgendeinem Bowlingcenter?«

    »Vielleicht müssen auch noch jede Menge Kinobesucher dran glauben«, sagte Stormy und kippte den Pfirsichbrandy in einem Zug.
    »Hat das etwa auch etwas mit Violas Traum zu tun?«, fragte Terri mich.
    »Das ist eine zu lange Geschichte für heute Abend«, sagte ich. »Es ist spät. Ich bin total erledigt.«
    »Es hat hundertprozentig was mit ihrem Traum zu tun«, erklärte Stormy.
    »Ich muss jetzt schlafen«, sagte ich flehentlich. »Ich erzähl’s dir morgen, Terri, wenn alles vorüber ist.«
    Als ich den Stuhl zurückschob, um aufzustehen, packte Stormy mich am Arm und hielt mich fest. »Und jetzt kriege ich auch noch heraus, dass dich Elvis Presley höchstpersönlich gewarnt hat, du könntest morgen sterben!«
    Ich widersprach. »Das hat er nicht getan! Er hat mir bloß den Arm getätschelt, und später, bevor er ausgestiegen ist, hat er mir die Hand gedrückt.«
    »Er hat dir die Hand gedrückt?«, sagte Stormy, als könnte man eine solche Geste nur als Ausdruck düsterster Vorahnungen deuten.
    »Das ist doch keine große Sache. Er hat bloß mit beiden Händen nach meiner rechten Hand gegriffen und sie zwei Mal gedrückt …«
    »Zwei Mal!«
    »… und mich dabei noch mal so angeschaut.«
    »Mitleidig?«, fragte Stormy scharf.
    Terri griff nach der Flasche, um Stormy nachzuschenken.
    Ich hielt die Hand über das Glas. »Wir haben beide schon genug gehabt.«
    Stormy packte meine rechte Hand und hielt sie mit beiden Händen fest, genau wie Elvis es getan hatte. »Weißt du, was er
dir sagen wollte, du paranormaler Macho, der gern Batman spielen würde?«, sagte sie mit Nachdruck. »Seine Mutter ist am vierzehnten August gestorben, er selbst ist am sechzehnten August gestorben, und du wirst am fünfzehnten August sterben, wenn du dich nicht, verdammt noch mal, höllisch in Acht nimmst!«
    »Das hat er mir zweifellos nicht mitteilen wollen«, sagte ich.
    »Was – meinst du etwa, er wollte dich bloß anmachen?«
    »Er hat kein Liebesleben mehr. Er ist tot.«
    »Außerdem«, sagte Terri, »war Elvis nicht schwul.«
    »Ich hab gar nicht behauptet, dass er schwul war. Die Anspielung kommt von Stormy.«
    »Ich würde das Lokal und meine linke Hinterbacke darauf verwetten, dass er nicht schwul war«, sagte Terri.
    Ich stöhnte. »Das ist die abgedrehteste Unterhaltung, die ich

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