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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Schritten jedoch stolperte er und wäre beinahe auf die Nase gefallen.
    »Menschliche Hurensöhne!«, stieß er hervor und fing sich mit den Händen ab. Behände zog er ein Knie unter den Körper und erhob sich, dann wandte er sich um und wollte sehen, worüber er gestolpert war. Einen Augenblick lang packte ihn blankes Entsetzen, als er einen Knochen erkannte, der in einer Skeletthand endete.
    Dann zuckte die Hand, die Knochenfinger zogen sich an verfaulenden Sehnen zusammen, und Aelbring lachte laut. »Ist einer von euch gefallen und hat sich wehgetan?«, rief er, um die Wiedergänger anzulocken. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass sie sich wegen nichts und wieder nichts aufregten. Da ging einer von ihnen zu nahe am Rand des Zentralschachtes entlang und stürzte ins Wasser, und alle gerieten in Panik, weil sie sich angegriffen glaubten.
    Die Wiedergänger waren stark und so gut wie unverletzbar, und in ihnen brannte das Verlangen nach Vergeltung. Aber sie waren nicht besonders klug.
    Aelbring trat den Knochenarm beiseite und machte sich weiter auf den Weg zur Säulengruft. Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde schwächer, als sich der menschliche Müll als Überrest eines Wiedergängers erwies. Man hatte ihm den Schädel eingeschlagen und den Brustkorb in viele Einzelteile zertrümmert. Ein Bein zuckte noch schwach. Das andere war beinahe zu Pulver zertreten.
    »Ihr habt doch nicht etwa miteinander gerauft, oder?«, rief er. So etwas war noch nie vorgekommen.
    »Nein, das nicht«, sagte eine Stimme. Eine Stimme in unmittelbarer Nähe.
    Aelbring keuchte überrascht auf und riss das Schwert aus der Scheide. Er spürte niemanden hinter sich, hatte keine Schritte gehört, keine Bewegung gesehen. Und diese Stimme – sie hatte einen menschlichen Zungenschlag. Noch einer von ihnen? Vielleicht waren die ersten drei ja nur die Vorhut eines Invasionsheeres gewesen. Die Elfen warteten schon seit Jahrhunderten voller Schrecken darauf. »Zeig dich!«, verlangte Aelbring.
    »Aber gern.« Der Mensch kam in Sicht, und Aelbring entdeckte mit Erleichterung, dass es kein Ritter in eiserner Rüstung war. Die Gestalt trug eine farblose Kutte, deren Kapuze die Gesichtszüge verbarg. Dann schlug der Mensch die Kopfbedeckung zurück, und Aelbring erkannte überrascht, dass nicht etwa das erwartete Affengesicht zum Vorschein kam, sondern die feinen Zügen eines Gelehrten.
    »Du bist ein Mensch«, stellte Aelbring fest.
    »Und du bist sehr aufmerksam. Wie ich höre, sprichst du auch meine Sprache. Famos! Das vereinfacht die Sache ungemein.«
    Verwirrt befeuchtete sich Aelbring die Lippen. Es hatte ihn nicht überrascht, dass ihn der Mensch in der Elfensprache angesprochen hatte. Ihm war gar nicht der Gedanke gekommen, dass es mehr als eine Sprache geben sollte.
    »Es tut mir aufrichtig leid, dass ich eurem Wächter den Garaus machen musste.« Der Mensch deutete auf die Knochen am Boden. »Ich gab mir alle Mühe, mich mit ihm zu unterhalten, aber er griff mich unentwegt an.«
    »Er hatte allen Grund, nach deinem Blut zu verlangen«, sagte Aelbring. Er hob das Schwert. »Genau wie ich.« Er bereitete sich darauf vor, den Menschen zu durchbohren. Er musste nur hart und schnell genug zuschlagen. Die Vorfahren hatten ganz klar gesagt, dass Menschen keine Schmerzen verspürten und auch Verletzungen überlebten, die drei Elfen auf einen Streich dahingerafft hätten.
    »Möchtest du mich nicht lieber gefangen nehmen?«, fragte der Mensch ganz nüchtern. Als würde er fragen, ob Aelbring seinen Wein heiß oder kalt serviert haben wolle.
    Eine Weile konnte der Elf den Menschen einfach nur anstarren, unsicher, was hier eigentlich vor sich ging. Glücklicherweise gab es verschiedene Vorschriften, die man befolgte, gewisse Protokolle, die man als Soldat lernte, um solche Situationen zu bewältigen. Alle waren ziemlich eindeutig.
    Erwischte man einen Feind zum Beispiel in hilfloser Lage, drohte man ihm so lange, bis er sich unterwarf. So ging man da vor.
    »Du fürchtest mich? Das will ich dir auch geraten haben!«, brüllte Aelbring. »Ich töte dich, solltest du auch nur den geringsten Widerstand leisten.«
    »Ich verhalte mich friedlich wie ein Lämmchen«, versprach der Mensch. Dann lächelte er. Es war ein sanftes, freundliches Lächeln, wie man es einem Kind gegenüber zeigt.
    Warum überkam Aelbring bloß das Gefühl, dass sich sein Blut in Eiswasser verwandelte?
    »Du solltest mich zu deinem vorgesetzten Offizier bringen«, meinte der

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