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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Mensch. »Auf der Stelle. Ich habe einiges mit ihm zu besprechen.«
    »Ich bin sicher, er wird … er wird bestimmt …« Aelbring fühlte sich alles andere als wohl. »Er wird dir Fragen stellen, das kann ich dir voraussagen.«
    »Ich hoffe, meine Antworten gefallen ihm«, erwiderte der Mensch.
    Aelbring versuchte sich an das Protokoll ähnlicher Fälle zu erinnern. Ach ja, richtig. »Hier entlang!«, blaffte er. »Geh voraus, damit ich dich im Auge behalten kann. Und keine Dummheiten!«
    »Sei ganz beruhigt«, erwiderte der Mensch mit leisem Kichern.

Kapitel 71
    Nachdem sich der Hieromagus zurückgezogen hatte, schenkten die Feiernden im Großen Elfensaal den Menschen und dem Zwerg keinerlei Aufmerksamkeit mehr. Sie wichen kaum zur Seite, als die Soldaten ihre Gefangenen durch den Raum stießen. »Sie scheinen von unserem Anblick gar nicht so überrascht zu sein. Man sollte glauben, sie hätten uns erwartet«, flüsterte Malden Cythera ins Ohr.
    Eine mit Edelsteinen behängte Elfendame in einem lila Gewand ging nicht aus dem Weg. Die Soldaten baten sie, Platz zu machen, aber sie lachte bloß über einen Scherz ihres Gefährten, eines Kriegers mit einem Silberreif um die Stirn.
    »Es hat vielmehr den Anschein, als würden sie uns bereits kennen, und zwar schon so lange, dass wir jeden Wert als Kuriosität verloren haben«, erwiderte Cythera, während sie darauf warteten, dass die Soldaten einen Weg um die Dame herum fanden. »Aber vielleicht täuschen sie diese Gleichgültigkeit bloß vor. Hast du auch das Gefühl, dass dich jemand beobachtet?«
    Was dies betraf, besaß Malden den Instinkt eines Diebes, aber er hatte sich nicht davon leiten lassen, bis Cythera ihn darauf ansprach. Auf einmal spürte er, wie sich die Härchen auf seinen Armen aufstellten und sich der Rücken spannte. »Du könntest recht haben.« Er unternahm einen kleinen Versuch. Er wandte den Kopf und versuchte den Blick des ersten Elfen einzufangen, dessen er ansichtig wurde – den eines der Jongleure. Aber der Artist wandte sich just in diesem Moment ab, um einem Krieger in Rüstung gegenüber eine freche Bemerkung zu machen. »Ah«, machte Malden. Dann musterte er einen Elfen, der seine Laute stimmte. Der Kopf des Musikers senkte sich, als er die Saiten untersuchte. »Ja, ja, ich sehe es. Sie beobachten uns, alle, und zwar ganz genau. Aber sie tun so, als wären wir überhaupt nicht anwesend. Was immer das bedeuten soll …«
    »Was soll es schon groß bedeuten, verfluchte Pest?«, murmelte Slag. »Ich wette, in Kürze zerren sie uns unter die Folter. Meinst du nicht, wir müssten uns inzwischen um Wichtigeres kümmern?«
    Für eine weitere Unterhaltung blieb keine Zeit mehr. Malden erhielt einen Stoß in den Rücken, und die Soldaten führten die Gefangenen aus dem Saal hinaus in einen Korridor. Die Wände des Ganges waren genauso unbearbeitet wie in dem gewundenen Tunnel zuvor, aber wenigstens war die Decke so hoch, dass sich niemand ducken musste.
    In unregelmäßigen Abständen gab es Alkoven und Türen. Vor den meisten standen Elfen und sahen zu, wie die Menschen vorbeigeführt wurden. Zumindest diese Elfen trugen nicht die übertriebene Gleichgültigkeit ihrer Artgenossen im Saal zur Schau – sie starrten die Fremden offen an und flüsterten aufgeregt miteinander. Sie waren auch weitaus schlechter gekleidet und trugen die gleiche geflickte Kleidung wie die Dienerin des Hieromagus. Es handelte sich offenkundig um Sklaven oder Bauern oder wer immer in der Elfengesellschaft in Leibeigenschaft gehalten wurde. Allerdings waren diese Geschöpfe ebenso bezaubernd anzusehen wie die anderen. Sie waren von strahlender, durchsichtiger Schönheit, ihre Haut leuchtete, ihre Haut war hell und makellos. Die Gliedmaßen passten sich vollendet der schlanken Gestalt an. Malden lächelte einer hochgewachsenen Elfenfrau mit Perlen im Haar zu. Erschrocken duckte sie sich zurück in ihren Alkoven, als wären Dämonen hinter ihr her.
    »Die sind alle genauso verrückt wie ihr Hieromagus«, meinte Malden mit einem Seufzer. »Ich begreife, dass man für einen Einbruch zu Tode gefoltert wird, so ist die Gesellschaft nun einmal geregelt. Aber wenn wir getötet werden, weil unsere Kleider die falsche Farbe haben, oder weil wir unwissentlich die unsichtbare Große Schildkröte beleidigt haben, die sie anbeten, dann …«
    »Ich glaube, du irrst dich, was ihn betrifft«, sagte Cythera. »Den Hieromagus.«
    »Ach ja?«
    »Er ist nicht verrückt.

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