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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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hinter ihm stieß ihn mit dem Speer an. Man trieb sie weiter, blieb aber einen Augenblick später wieder stehen, als der Anführer Maldens Ärmel ergriff. »Lass dir nichts vormachen«, sagte er. »Der Hieromagus sieht alles – die Vergangenheit wie auch die Zukunft. Sein Sakrament gestattet ihm, sowohl mit seinen Vorfahren als auch mit seinen Nachkömmlingen zu sprechen. Falls er in der Gegenwart zerstreut wirkt, dann nur deshalb, weil er so viel sieht.«
    Malden hatte genug Verstand, den Mund zu halten, andererseits hatte er wenig zu verlieren. »Er wirkte nicht zerstreut«, antwortete er. »Er kam mir wie ein Wahnsinniger vor.«
    Er erwartete schon, dass ihn eine Faust im Panzerhandschuh traf und seinen bereits in Mitleidenschaft gezogenen Kiefer brach. Aber der Soldat lachte bloß. »Im Augenblick hält nur sein Wahnsinn dich am Leben, Mensch.«

TEIL FÜNF
    DES GEFANGENEN ERSTE PFLICHT

Zwischenspiel
    Aelbring erklomm die Stufen zur obersten Ebene des Vinculariums. Er hatte nicht die geringste Lust, dort hinaufzusteigen. Wer mochte wissen, was ihn dort erwartete? Wie die meisten Elfen hasste er den Zwergenfriedhof. Die Elfen hausten in einem recht kleinen Bezirk der tieferen Ebenen und mieden die übrigen Bereiche der Untergrundstadt. Und das aus gutem Grund. Hoch oben stürmten zu viele Erinnerungen auf sie ein. Kam man der Welt außerhalb zu nahe, gaben die Vorfahren im Kopf einfach keine Ruhe. Im Gegensatz zu Aelbring erinnerten sie sich an jene Welt. Verzweifelt wollten sie der Dunkelheit und dem Staub entfliehen. Vielleicht konnte der Hieromagus ihre flüsternden Stimmen ertragen, aber einem niederen Soldaten wie Aelbring drohten sie die Sinne zu verwirren. Das fand er schlichtweg unzumutbar.
    Und ausgerechnet er war zu diesem Dienst eingeteilt worden! Dort unten gab es Menschen – Menschen! Nach so langer Zeit. Er wollte sie sehen. Wollte wissen, ob sie so hässlich waren, wie die Vorfahren behaupteten, oder so haarig. Vielleicht erwiesen sich die alten Legenden ja als unzutreffend. Angeblich war eine Frau dabei. Aelbring verspürte eine geheime Sehnsucht, die unbestimmte Hoffnung, dass sie sich von den anderen unterschied. Vielleicht war sie eine exotische Schönheit, wie sie bei seinem Volk nicht zu finden war. Aelbring brannte vor Neugier. Vielleicht konnte er es so einrichten, dass er zu ihrer Bewachung eingeteilt wurde. Vielleicht konnte er ihr kleine Freundlichkeiten erweisen, unerwartetes Mitgefühl zeigen und sie so weit bringen, dass sie etwas für ihn empfand. Eine Regung, die Menschen für Zuneigung hielten …
    Aber er hatte seine Befehle. Irgendetwas hatte die Wiedergänger auf der obersten Ebene aufgeschreckt. Nun, natürlich – die Menschen waren durch das Siegel hereingebrochen, oder nicht? Aber nein, man hatte Aelbring erzählt, da sei erneut etwas oder jemand eingedrungen. Seit der Ankunft der Menschen hatten sich die ewigen Wächter wieder beruhigt, aber mittlerweile gab es neue Aufregung unter ihnen. Die Wiedergänger sprachen nicht und hatten auch keine Möglichkeit, eine Botschaft zu den unteren Ebenen zu schicken. Aber die Königin war auf arkane Weise mit ihnen verbunden, und sie fühlte den Zorn der Untoten angeblich stärker brennen als je zuvor. Demnach hatte irgendetwas sie in Unruhe versetzt. Also musste einer der Elfen hinaufsteigen und der Sache auf den Grund gehen.
    Natürlich fiel die Wahl auf Aelbring.
    Wenigstens herrschte hier oben nicht immerzu Nacht. Die rote Sonne schien, und in dieser Höhe erreichte das Licht jeden Winkel und erleuchtete auch die finsterste Ecke. Aelbrings Augen, an das Dämmerlicht der unteren Ebenen gewöhnt, wurden geblendet. Die rechteckigen Grüfte der Zwerge warfen lange Schatten auf die weit entfernten Wände. Zuerst konnte Aelbring nichts Ungewöhnliches erkennen – keine grausigen Überraschungen warteten auf ihn in diesen heimgesuchten Gewölben. Kein Wiedergänger kam, um ihn zu begrüßen, aber natürlich würden sie es ihm nicht so einfach machen. Er überprüfte das Bronzeschwert an seiner Seite und begab sich auf die Suche nach ihnen, um alles so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
    Da sah er neben einem Grabmal in Form einer Marmorsäule etwas auf dem Boden liegen. Vermutlich irgendein Stück Unrat, das die menschlichen Eindringlinge zurückgelassen hatten. Von Tieren wie ihnen war wohl kaum zu erwarten, dass sie hinter sich aufräumten. Er eilte zu der Stelle, um nachzusehen, worum es sich handelte. Nach wenigen

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