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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Absicht, die Tiere zu schlachten und von der Koppel zu holen, ohne den Wächter zu wecken?
    Malden spähte nach oben zum Dach der Stellmacherei. Nichts zu sehen. Verstohlen bewegte er sich, um einen Blick auf den Schuhmacherladen auf der anderen Seite der Weide zu werfen. Die Dachkante war menschenleer. Warum brauchte Pathis nur so lange …
    Mit dumpfem Aufprall stürzte etwas Schweres vom Dach des Stellmachers und landete klatschend im Schlamm. Malden zuckte nicht einmal zusammen, aber sein Herz pochte schneller. Wieder warf er einen raschen Blick zum Dach der Stellmacherei hinauf, aber da war nichts zu entdecken. Er richtete sich unmerklich auf und umkreiste den Rand der Koppel, um zu sehen, was dort herabgefallen war.
    Zwischen den Zaunlatten hindurch starrte ihn Pathis mit glasigen Augen an. Die Kehle des Dummkopfs war von einer Seite zur anderen durchgeschnitten.
    Die plötzliche Störung hatte die Schweine aufgeweckt. Lautstark bewegten sie sich und quiekten vor Angst. Ein paar von ihnen kamen auf die Beine und rutschten im Schlamm aus. Malden war überzeugt, der Lärm werde den jungen Wächter wecken, aber der regte sich nicht.
    O nein, dachte Malden. Nein, das kann nicht sein.
    Noch immer tief in der Hocke, umkreiste der Dieb die Koppel ein Stück entfernt, bis er sich einen besseren Überblick verschaffen konnte. Auch der Wächter war tot, seine Kehle war genauso grausam aufgeschlitzt worden wie die von Pathis. Der Junge war an den Zaun gebunden worden, die Arme um den Stab gelegt, damit der Körper aufrecht blieb. In der Dunkelheit hätte jeder angenommen, dass er bloß schlief.
    So wie Malden.
    Die Schweine standen alle auf den Beinen und grunzten vor Furcht. Sie kannten den Geruch des Todes, und niemand beruhigte sie. Ihr Lärm klang in Maldens Ohren wie Donnerhall. Sicherlich würden die Anwohner geweckt und sich fragen, was die Tiere so aufregte. Bald würde jemand kommen und nachsehen.
    Wer eine ungesetzliche Handlung plant und schon an den Vorbereitungen scheitert, dem bleibt als klugem Dieb nur eine Möglichkeit – das nächtliche Geschäft zu vergessen und so schnell wie möglich an einen sicheren Ort zu fliehen. Die Stadtwache war immer in der Nähe, vor allem im Qualmbezirk. Sollte man Malden bei der Koppel entdecken, würde man ihn beider Morde beschuldigen, in Eisen legen, in den Kerker werfen und kurzerhand aufhängen.
    Er erhob sich zu seiner vollen Größe und rannte auf den Schuhmacherladen zu. Die Mauer hinauf und über die Dächer, das war der kürzeste Weg. Die Wand des Stellmachers wagte er aus Furcht vor dem Mörder nicht hinaufzuklettern. Wer auch immer es gewesen war. Der Schuhmacherladen befand sich in einem zweistöckigen, zur Hälfte holzverkleideten Gebäude mit vielen Fenstern. Für einen Mann mit Maldens Geschick ein müheloser Aufstieg. Keine Schwierigkeit, er musste bloß entkommen. Die Antwort auf die Frage, was hier so tödlich misslungen war, überließ er nur allzu gern der Wache. Er griff nach einem Balken und zog sich in die Höhe, war zehn Fuß weit gekommen, als ihn etwas wuchtig im Rücken traf. Er rutschte ab.
    Man lernte nicht so gut zu klettern wie Malden, wenn man nicht erst lernte, wie man fallen musste. Mitten im Sturz drehte sich Malden und richtete Hände und Füße nach unten, bereit, den Aufprall auf dem schlammigen Boden abzufangen. Aber bevor er landete, traf ihn ein schwerer, stumpfer Gegenstand im Magen, und er brach atemlos und schmerzgepeinigt zusammen.
    Jemand kam auf ihn zu. Schnell. Der Dieb stemmte sich im Schlamm auf die Knie und wollte auf die Füße springen. Ein Unterarm wie aus Stein krachte ihm gegen den Hals, und er stürzte zurück auf den Hintern, prallte mit dem Rücken gegen die Wand des Schuhmacherladens.
    Er hatte seine Lektion gelernt und versuchte nicht erst, wieder aufzustehen. Stattdessen blickte er zu seinem Angreifer auf.
    Der Mann war klein, fast so klein wie Malden, und noch schlanker. Er trug eine ungefärbte Kutte, die an ein Mönchsgewand erinnerte, mit dazu passender Kapuze, die den größten Teil seines Kopfes verbarg. Sein Gesicht war rund und fröhlich, allerdings waren die Augen sehr klein und sehr dunkel.
    Er sieht aus wie ein Priester, dachte Malden. Genau wie der Mann, der in den Aschehaufen gekommen war, sich nach ihm erkundigt hatte und von den Straßenkindern abgewiesen worden war. Der Angreifer hielt einen Stein in der Hand, und Malden begriff, dass die Geschosse, die ihn von der Wand geholt hatten, aus der

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