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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Straße gerissene Pflastersteine waren.
    Diese Erkenntnis spendete Malden keinen Trost. Er hatte erlebt, wie sich die Bettlerkinder im Aschehaufen mit solchen Steinen bewaffnet hatten. Verfügte man über keine andere Waffe, konnte man einen Mann mit einem solchen Stein töten.
    Der Angreifer hob den Arm und schlug Malden den Stein gegen die Schläfe, und zwar so schnell, dass der Dieb zu keiner Abwehr fähig war. Helle Lichter flammten ihm vor den Augen auf, und er spürte, wie sein Bewusstsein floh und Dunkelheit seinen Verstand ins Nichts tragen wollte.
    »O nein, noch nicht!« Der Angreifer lachte und schlug Malden mit der Handfläche hart ins Gesicht. Sofort kam er wieder zu Sinnen – und spürte den Schmerz, der ihm durch den Schädel tobte. »Ich will, dass du meinen Namen kennst. So kannst du dem Blutgott erzählen, wer dich geschickt hat, wenn deine Seele im Höllenpfuhl landet.«
    »Ein… verstanden«, lallte Malden. Er konnte kaum die Zunge bewegen.
    »Mein Name ist Prestwicke. Ich möchte, dass alle, die ich töte, meinen Namen kennen.«
    »Tö… ten«, wiederholte Malden.
    »Ja. Man hat mich beauftragt, dich zu töten, Malden. Das ist mein Handwerk.«
    »W…wer?«, fragte Malden, rechnete aber mit keiner Antwort. Die erfolgte auch nicht.
    Malden hatte viele Feinde, aber ein Mörder dieser Art war nicht billig. Die meisten, die ihn lieber tot als lebendig gesehen hätten, hätten einfach einen Söldner angeheuert, irgendeinen Schläger mit einer Axt. Der Kerl hätte einfach darauf gewartet, dass Malden in eine dunkle Gasse einbog, und kurzen Prozess mit ihm gemacht.
    Dieser Mann war um vieles unheilvoller. Er war seltsam. Für seine Dienste bezahlte man in Ness hohe Summen.
    Wer mochte ihn geschickt haben? Malden zermarterte sich das Hirn nach einer Antwort, denn dieses Wissen würde einen bedeutsamen Unterschied machen. Es würde ihm zumindest verraten, warum er dieser Sonderbehandlung wert war. Es musste ein wohlhabender Mann sein. Die Liste der wirklich reichen Männer, die sein Leben beendet sehen wollten, war nicht lang, aber sie fing mit dem Burggrafen an, dem unumschränkten Herrscher und Lord der Freien Stadt Ness. Malden kannte ein Geheimnis, das der Burggraf um jeden Preis bewahrt wissen wollte.
    Natürlich hätte der Burggraf in einer anständigeren Welt Malden einen Gefallen geschuldet. Der Dieb hatte die Krone des Lords wiederbeschafft, als sie im Besitz von Hazoth gewesen war, und sie auf den richtigen Kopf gesetzt. Dabei hatte er die Stadt vor einem Umstürzler gerettet und die weitere Herrschaft des Burggrafen sichergestellt. Allerdings hatte er einiges erfahren, das besser geheim geblieben wäre, und solches Wissen konnte einen Mann das Leben kosten. Am Ende war es Cutbill gewesen, der ihn vor einem schnellen Tod gerettet hatte. Tatsächlich schuldete der Burggraf Cutbill einen Gefallen, sogar einen ziemlich großen, und der Diebesmeister hatte ihn für Malden eingefordert. Der Burggraf hatte Cutbill versprochen, den Dieb am Leben zu lassen. Natürlich bedeutete das bloß, dass die Leibwächter und Stadtwächter des Burggrafen nicht die Drecksarbeit erledigen würden. Falls man es unauffällig bewerkstelligen konnte – und Prestwicke wirkte ausgesprochen unauffällig –, dann war der Burggraf möglicherweise entschlossen, sein Versprechen zu brechen.
    Malden wäre darüber nicht im Geringsten überrascht gewesen.
    Prestwicke griff in seinen weiten Ärmel und zog ein in Wachstuch eingewickeltes Bündel hervor. Auf dem Boden entrollte er es, und Malden entdeckte ein halbes Dutzend Messer verschiedener Größen und Formen. »Man bezahlte mir eine gewisse Gebühr, damit ich dir das Leben nehme. Für gewöhnlich bezahlt der Klient eine kleine zusätzliche Summe, um sicherzustellen, dass es schnell geschieht. Mit möglichst geringen Schmerzen.«
    »Das … ist … nett«, nuschelte Malden.
    »Bedauerlicherweise hat sich mein Klient in diesem Fall geweigert, die zusätzliche Gebühr zu bezahlen.« Prestwicke lächelte breit.
    Maldens Kopf schien mit so viel Wolle vollgestopft zu sein, dass sich die Angst in seinem Verstand nicht ausbreiten konnte. Aber er spürte, wie er rascher atmete und wie sein Herz raste. Er vermochte sich kaum zu bewegen, konnte in diesem Augenblick auch gewiss nicht aufstehen. Er hatte noch immer die Ahle im Gürtel, aber sein Arm fühlte sich so tot an wie ein Stück Holz. Selbst wenn es ihm gelungen wäre, die Waffe zu ziehen, würde Prestwicke ihn zweifellos

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