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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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und
erlosch sogleich flackernd. Das verebbende rote Glühen des Dochtes taumelte von
ihm fort. Im letzten zuckenden Lichtschein hatte er rings-um Ketten hängen
gesehen, aber das war auch schon alles.
    Scheinbar gewichtslos stürzte er nach unten, ein
Zustand, der nur in einem plötzlichen Aufprall enden konnte – und zwar
sehr bald.
    Verzweifelt ruderte er mit den Armen. Seine
Fingerspitzen berührten die raue Oberfläche einer Kette und stießen sie
beiseite. Sein linkes Bein traf eine weitere Kette, und er versuchte, mit dem
Fuß Halt darin zu finden. Der Fuß rutschte ab – aber erst nachdem er sich
gedreht hatte und zugreifen konnte.
    Sein Sturz endete mit einem harten Aufprall, der ihm
beinahe das Schultergelenk auskugelte. Seine Finger zitterten, aber es gelang
ihm, mit der anderen Hand die Kette zu umklammern. Rost rieselte ihm ins
Gesicht, aber er hielt sich fest, bis er etwas ruhiger atmen konnte.
    Er sah nichts. Im Kapitelhaus brannte kein Licht. Es
gab auch nichts zu hören. Nichts außer dem Wind, der durch verlassene Traufen
flüsterte.
    Aber seine Nase nahm etwas wahr. Den stechenden Geruch
von schalem Öl. War es das Fett der Ketten, das im Lauf der Jahre ranzig
geworden war? Ihm schwante allerdings wesentlich Unangenehmeres.
    Sobald seine Hände nicht länger zitterten, ließ er
sich langsam an der Kette nach unten. Sie schwang und drehte sich bei jeder
Bewegung – offensichtlich war sie an ihrem unteren Ende nicht befestigt.
Was mochte ihn dort erwarten? Vielleicht wäre es vernünftig gewesen, nach oben
zurückzukehren. An den wirbelnden Klingen vorbei und hinaus aus dem
Kapitelhaus.
    Aber er musste Gewissheit haben. Er musste Cutbill
finden und eine Antwort verlangen. Das Geheimnis lauerte in seinem Hinterkopf
wie ein Dämon, der ihn vorwärtslockte. Also kletterte er in die Tiefe hinab.
    Schließlich erreichte er das Ende der Kette und hatte
keine Ahnung, wie es weitergehen sollte. Er machte sich so lang wie möglich,
spürte aber keinen Boden unter den Füßen. Ein Sprung konnte einen Sturz von
Dutzenden oder auch Hunderten von Fuß bedeuten, und bei der Landung würde er
sich ein Bein oder auch den Hals brechen. Andererseits konnte sich der Fußboden
auch nur wenige Zoll unter seinen Zehenspitzen befinden. Ohne Licht würde er
das nie herausfinden.
    Bald hatte er mehr Licht, als ihm lieb war.
    Ãœber ihm hatte sich das zerborstene Säulenstück, mit
dem er die wirbelnden Klingen aufgehalten hatte, in den Zahnrädern verkeilt.
Als sich der Klingenmechanismus langsam weiterbewegte, gab er den Stein frei.
Er sauste unmittelbar an Malden vorbei und riss ihm beinahe ein Ohr ab.
Schließlich landete er auf dem Boden.
    Ein Laut wie von vielen aneinanderkratzenden Eisenstücken
war zu hören, gefolgt von einem lauten Platschen. Malden nahm wahr, wie Luft in
ein Vakuum rauschte. Grelles Licht blitzte auf und blendete ihn.
    Er kniff die Augen zusammen. Hitze stieg auf, es roch
nach Rauch. Dann konnte er wieder etwas sehen und entdeckte unter sich die
Falle, vor der ihn nur sein Zögern bewahrt hatte.
    Auf dem Boden unter ihm stand ein gewaltiger Bottich,
der bis zum Rand mit Lampenöl gefüllt war. Darauf hatte ein Gitter aus
miteinander verknüpften Streifen gelegen. Die Hälfte der Streifen bestand aus
einem mattgrauen Material, das wie Stein aussah. Die andere Hälfte bestand aus
funkelndem Metall, das an einigen Stellen dunkle Rostflecke aufwies.
    Die Streifen mussten aus
Feuerstein und Stahl gemacht sein. Jeder Druck veranlasste
sie, aneinanderzureiben und einen Funken zu erzeugen, der das Öl entzündete.
Wäre Malden die zehn Fuß bis nach unten gesprungen, hätte seine Landung die
Falle mit Sicherheit ausgelöst, und er wäre bei lebendigem Leib geröstet worden. Stattdessen hatte die abgebrochene
Säule das Öl entzündet, während er noch immer unversehrt an der Kette
hing.
    Zumindest für den Augenblick. Die Hitze war gewaltig,
und inmitten der Dämpfe wurde ihm schwindelig. Es war die Frage, ob ihm der Luftmangel das Bewusstsein raubte
oder die schweißnassen Hände den Griff lockerten – so oder so würde
er alsbald in die Flammen stürzen.
    So schnell er konnte, schwang er an der Kette hin und
her und hoffte verzweifelt, bei Bewusstsein zu bleiben, bis er unten war. Unter
dem Ölbottich war ein freies Stück Holzboden zu erkennen. Wenn es

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