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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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viele unter den Zwergen und
bei der Gelehrten Bruderschaft sowie beim Kolleg der Dekane an der Universität
von Vijn. Irgendwann stieß ich auf Mörg. Nur selten bin ich einem wacheren
Verstand begegnet. Der mit seinem Vermächtnis so verzweifelt etwas erreichen
wollte. Mehr als Eroberung und Blutvergießen. Er wollte sein Volk stärker
machen, Malden.«
    Â»Wenn die Barbaren noch stärker wären, könnten sie die
Stadtmauer mit bloßen Fäusten niederreißen.«
    Cutbill zischte ungehalten. »Er begriff, dass die
Kraft eines Volkes nicht auf Körperkraft oder Stahl beruht. Sondern auf der
Möglichkeit, sich zusammenzusetzen und die richtigen Entscheidungen zu treffen,
ohne ein Schwert an der Kehle zu spüren und unter Zwang handeln zu müssen. In
vielerlei Hinsicht ist die Nation, die Mörg aus den Clans bildete, einheitlicher
und fortschrittlicher, als es unsere je sein wird.«
    Malden schwieg. Ihm war klar, dass Cutbill trauerte.
Ihm lag eine spöttische Bemerkung auf der Zunge, aber er hielt sie in Zaum.
    Â»Nun ist alles verloren. Die Nation, die er erschaffen
wollte, würde seinen Tod nicht überstehen – das war seine größte Sorge.
Seine Kinder hatten die Lektion nicht gelernt. Du bist Mörget und Mörgain
begegnet.«
    Â»In … in der Tat«, stotterte Malden.
    Â»Einer von ihnen wird neuer Großer Häuptling, das ist
so gut wie sicher. Der seltsame Frieden, den du kürzlich zu verspüren meintest?
Diese Veränderung in Bezug auf den Angriff? Die Barbaren werden sich nur so
lange ruhig verhalten, bis sie untereinander entschieden haben, wer Großer Häuptling
werden soll.«
    Malden schluckte schwer. Er ahnte, wer aus diesem Wettbewerb
als Sieger hervorgehen würde. Mörgain war eine Achtung gebietende Frau, aber
Mörget hatte das Herz eines verwundeten Löwen. »Und wenn es entschieden ist?«
    Â»Dann werden sie auf dich einschlagen wie der Hammer
auf den Amboss. Sie sind beide klug genug und wissen, dass sie ihre Macht zur
Schau stellen müssen, wenn sie die Zügel in der Hand behalten wollen. Sie
werden Ness vernichten, was immer es kosten mag. Ich glaube, du hast höchstens
noch zwei Tage Ruhe. Du solltest dich darauf vorbereiten, dass der Sturm bald
losbricht.«
    Danach vergaß Malden, worüber er eigentlich mit Cutbill
hatte sprechen wollen. Unter einem
Vorwand – er behauptete, müde zu sein und schlafen zu müssen –
ging er. Als sich die Geheimtür des Versteckes hinter ihm geschlossen hatte,
lehnte er sich an die kühlen Steine des Kapitelhauses und versuchte dem Wirbel
seiner Gedanken Einhalt zu gebieten. Schließlich konnte er wieder atmen, und
der Puls hämmerte ihm nicht länger in den Schläfen. Nicht die Bedrohung eines
erneuten Angriffes machte ihm zu schaffen, sondern eine simple Tatsache …
    Cutbill hatte einen Spion im Barbarenlager gehabt! Und
nun war diese sprudelnde Nachrichtenquelle versiegt, ohne brauchbare
Neuigkeiten geliefert zu haben. Zur Hölle mit Cutbill! Zur Hölle mit ihm, weil
er ihn nicht früher darüber unterrichtet hatte! Was hätte er nicht alles
erfahren können! Nun erführe er nicht einmal den Namen dieses Informanten.
    Er wandte sich zum Gehen. Da erst bemerkte er den
räudigen Hund, der sich neben der Tür zusammengerollt hatte, als warte er
darauf, dass sein Herr nach Hause zurückkehrte. Stirnrunzelnd betrachtete er
das Tier und fragte sich, was der Köter hier zu suchen hatte – Cutbill
hatte sich noch nie um Hunde gekümmert, soweit er wusste.
    Er bückte sich, um das Tier
zu streicheln, und achtete darauf, dass kein Floh auf ihn
übersprang. Der Hund wedelte mit dem Schwanz und hechelte freudig. Es tat gut,
sich freundlich zu erweisen, ohne mit bösen Worten oder üblen Verwünschungen
bedacht zu werden – selbst wenn die Geste einem Hund galt.

Kapitel 99
    Malden wickelte einen Brotlaib in ein
Seidentuch – der Inhalt war inzwischen kostbarer als die Verpackung –
und begab sich zur Pferdeinsel, um sich bei Coruth zu bedanken. Sie hatte die
Stadt gerettet oder ihr zumindest einen weiteren Tag Freiheit geschenkt, und er
wollte ihr seinen Dank erweisen.
    Als er aber in Ostbecken eintraf, musste er
feststellen, dass die Wasseroberfläche gefroren und die Boote umgedreht und für
den Winter in Segeltuch eingehüllt waren. In der Nähe der

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