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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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hielt den Kopf
gesenkt. »Diese Zwergin ist eine Eidbrecherin. Das bezeuge ich vor jedem von
Euch berufenen Gericht. Sie ist eine Mörderin und eine Schänderin. Eine …
Giftmischerin«, fügte er hinzu. Seit dem Tod seines Vaters fürchtete sich der
König ganz besonders vor Giftmischern. Es war grausam von Croy, das Wort
überhaupt auszusprechen, aber es war die Wahrheit und musste gesagt werden.
»Sie erhob Waffen gegen Menschen und … andere. Sie zerstörte eine ganze Stadt,
mit Vorbedacht, Täuschung und dem Einsatz von Waffen.«
    Ulfram sah die Zwergin an. »Stimmt das?«
    Â»Jedes verdammte Wort«, erwiderte Balint. Sie
verdrehte die Augen. »Tu dein Schlimmstes und schick mich auf den Heimweg. Mich
juckt eine Stelle am Hintern, und mit diesen Fesseln kann ich mich nicht
kratzen.«
    Â»Eine weitere sinnlose Verzögerung!«, kreischte der
König. Er massierte sich mit den Fingerspitzen die Schläfen und rief nach
seinen Dienern, die sich im Korridor bereithielten. »Holt einen Schreiber! Er
soll Papier und Tinte mitbringen. Und jemand soll sie von ihren Ketten
befreien. Wie heißt du, Zwergin?«
    Â»Balint.«
    Croy starrte sie böse an. »Wenn du den König
ansprichst, nennst du ihn Euer Majestät ,
oder ich …«
    Â»Oder auch nicht. Mir ist das nun wirklich einerlei«,
sagte Ulfram. Croys Schultermuskeln spannten sich. Er hatte stets die Ansicht
vertreten, dass Könige durchaus unnahbar sein mussten, zumindest aber zu den
niederen Untertanen eine gewisse Distanz einhalten sollten. Ulfram der Fünfte
dachte da wohl anders – er hatte die sorgfältig formulierten Phrasen der
Hofetikette stets verschmäht und sprach so unverblümt wie ein Bauer. Natürlich
war das sein gutes Recht – der König konnte sprechen, wie er wollte und zu
wem er wollte. Falls Croy das ungehörig fand, war das seine Sache.
    Â»Anscheinend bin ich heute gnädig gestimmt«, sagte der
König. »Glaub mir, das ist nicht meine Entscheidung. An jedem anderen Tag hätte
ich dich bei diesen Anschuldigungen auf der Stelle ins Exil geschickt. Ich habe
nur wenig Geduld mit Leuten, die nicht tun, was man ihnen gesagt hat.«
    Balint schwieg. Ihr Gesicht war eine Maske der
Gelassenheit, aber Croy entging nicht, dass ihre gefesselten Hände zitterten.
    Â»Sag mir«, sagte Ulfram, »kannst du eine zerbrochene
Balliste reparieren?«
    Â»Das kann jeder Zwerg«, versicherte ihm Balint.
    Der König nickte. »Und du hast eine Stadt verwüstet.
Das behauptet Croy. Er neigt dazu, alles zu übertreiben, aber du hast es nicht
bestritten. Also weißt du, wie man eine Belagerung durchführt. Kennst du dich
auch darin aus, Städte zu verteidigen, oder kannst du sie bloß zerstören?«
    Â»Ich bin in allen Arten der Belagerungskunst
ausgebildet«, erwiderte Balint. »Ich kann für jede Seite arbeiten.«
    Â»Manchmal wirft einem die Göttin ihre Gaben wirklich
in den Schoß.« Der König beugte sich vor und legte der Zwergin eine Hand auf
die Schulter. »Ich gewähre dir Amnestie für sämtliche Verbrechen, die du
möglicherweise in der Vergangenheit begangen hast«, verkündete er.
    Croy blieb der Mund offen stehen.
    Â»Ich gehe davon aus, dass mir das eine gewisse
Dankbarkeit einbringt«, fuhr der König fort. »Vielleicht bist du damit
einverstanden, für mich zu arbeiten. Ich benötige dringend Sappeure und
Ingenieure.«
    Â»Muss ich dafür den verdammten königlichen Hosenlatz
küssen oder etwas Ähnliches, um den Handel zu besiegeln?«, fragte Balint.
    Der König musterte sie gründlich, dann hob er die
Brauen. »Nein.«
    Â»Dann gehöre ich ganz dir.«
    Â»Euer Majestät!«, protestierte Croy. »Ich … ich kann
nicht glauben, dass …«
    Aber dann unterbrach er sich. Diesen Gedanken konnte
er nicht laut aussprechen. Er war kein fahrender Ritter mehr. In dem
Augenblick, da er seine Stellung zurückerhalten hatte, hatte er auch gewisse
Freiheiten eingebüßt. Das Wort des Königs infrage zu stellen, gehörte dazu.
»Verzeihung, Euer Majestät. Ich schweige.«
    Â»Das wäre zur Abwechslung recht nett«, erwiderte der
König. »Sehr gut. Balint, melde dich in der Festung – Sir Goris ist der
Meister des Arsenals. Richte ihm aus, dass ich eine vollständige Inventur

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