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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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flackerte, und setzte sich, um zu
warten.
    In den dunklen Schatten regte sich nichts. Gar nichts.
In weiter Ferne schrie eine Eule, ein trauriger Laut, der fast vom Lärm seiner
eigenen Atemzüge übertönt wurde.
    Er wartete.
    Er zog das Stück Pergament aus dem Wams, entfaltete es
und legte es auf dem Oberschenkel ab. Im Kerzenlicht vermochte er nur mühsam
die Worte und das Symbol am unteren Seitenrand auszumachen – eine Art
Signatur.
    Â»Was ist das, mein Junge?«, fragte Slag und trat ins
Licht.
    Slag war kaum größer als vier Fuß. Er war so dürr wie
eine Zaunlatte und so bleich wie Mondlicht auf Schnee. Sein dunkler Bart stand
vom Kinn ab, und seine scharfen Augen funkelten im Kerzenschein, aber in der
Dunkelheit machte ihn seine Kleidung so gut wie unsichtbar, sodass sein Gesicht
im Licht zu schweben schien. Er hätte ein Rachegeist sein können, der an den Ort
gefesselt war, an dem er umgebracht worden war.
    Für Malden war er Balsam für müde Augen.
    Der Dieb eilte auf seinen alten Freund zu und umarmte
ihn herzlich. Seit sie sich vor den Ruinen des Vinculariums getrennt hatten,
hatte er den Zwerg nicht mehr gesehen. Bevor er nach Helstrow geritten war.
    Â»Ein Liebesbrief von deinem Schatz?«, fragte Slag und
deutete auf das Pergament.
    Â»Nicht ganz«, erwiderte Malden und faltete es rasch
wieder zusammen.
    Â»Dachte ich mir. Ich habe gesehen, wie du es
Prestwickes Leiche abgenommen hast«, sagte Slag. »Habe mich immer gefragt, was
es wohl sein mag.«
    Malden schüttelte den Kopf. Er wollte nicht über das
Schriftstück sprechen, noch nicht. Nicht bevor er genau wusste, auf welcher
Seite Slag stand. »Was gibt es Neues von den Elfen?«, fragte er stattdessen.
    Â»Sind weggepackt, so ordentlich wie Nägel in der
verdammten Schublade. Ich brachte sie nach oben in das grüne Ödland, wo sie
zumindest Bäume als Gesellschaft haben. Und ich riet ihnen, sich bedeckt zu
halten. Die Abgeschiedenheit dieses Ortes und ihr natürliches Misstrauen sorgen
dafür, dass kein Mensch je von ihrer Gegenwart erfährt.« Der Zwerg seufzte
tief. »Obwohl sie drohten, mir zu folgen, und nicht stillhalten wollten, bis
ich Aethil versprach, zu ihr zurückzukehren. Sie ist noch immer in mich
vernarrt.«
    Malden lachte leise. »Vielleicht mag sie kleine
Männer.« Man hatte Aethil, der Königin der Elfen, heimlich einen mächtigen
Liebestrank verabreicht, und sie hatte dem ersten Mann ihr Herz geschenkt, den
sie danach zu Gesicht bekam. Unglücklicherweise für alle Beteiligten war das
Slag gewesen. Cythera zufolge, die sich mit Zauberei auskannte, war die Wirkung
dauerhaft.
    Die Tatsache, dass Elfen und Zwerge bittere Erbfeinde
waren, spielte keine Rolle. Als Malden sie das letzte Mal zusammen gesehen
hatte, war Aethil noch immer der Ansicht gewesen, Slag sei bloß ein etwas zu
kurz geratener Mensch.
    Â»Aber genug von meinem Liebesleben«, sagte Slag. »Was
ist mit dem Papier? Haben wir Geheimnisse voreinander, verflucht noch mal?«
    Malden betrachtete das
zerknitterte Blatt in seinen Händen. Er hatte gehofft, Slag ablenken zu können,
aber Zwerge verfügten über einen scharfen und neugierigen Verstand, und ihm war
klar, dass der Schmied nicht nachgab, bis er die Wahrheit kannte. »Es ist ein Mordauftrag.
Ich sollte umgebracht werden. Da steht meine Beschreibung, Notizen über meine
Lieblingsplätze in Ness. Ein Preis steht dort nicht, aber wenn ich bedenke,
dass Prestwicke ein ganzes Königreich durchquerte, um den Auftrag auszuführen,
mag er hoch genug sein.«
    Â»Ist er unterschrieben?«
    Stirnrunzelnd entfaltete Malden das Papier.
»Gewissermaßen.« Er hielt Slag die Seite vors Gesicht. Unten war die
unbeholfene Zeichnung eines von einem Schlüssel durchbohrten Herzens zu sehen.
    Slag riss die Augen weit auf.
    Â»Der Meister hat dir einen Meuchelmörder
hinterhergeschickt?«
    Malden ließ den Zwerg nicht aus den Augen. Slag
arbeitete ebenfalls für Cutbill. War es die richtige Entscheidung gewesen, ihm
Cutbills Zeichen zu zeigen?
    Â»Verfluchte Scheiße, warum? Du bist doch einer von
denen, die ihm das meiste Geld bringen.«
    Â»Vielleicht reicht das ja bereits als Grund.
Vielleicht war er der Ansicht, dass ich mein Handwerk zu gut beherrsche.
Vielleicht wurde ich zu einer Bedrohung.«
    Â»Für Cutbill? Wohl kaum. Tut mir leid, mein Junge,
aber diesem

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