Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
Vom Netzwerk:
den Hurensohn erwischt?«
    Â»In der Tat«, erwiderte Orne. Er erweckte den
Anschein, als wolle er nicht weiter darüber reden. Croy und Hew starrten ihn
an, bis er schließlich nachgab. »Aber er lachte mir mit seinem letzten Atemzug
ins Gesicht. Und verriet mir, wie ich sterbe.«
    Die Gefährten ahnten, was der Ritter verschwieg. Wenn
er sich so sehr fürchtete, nach Helstrow zu kommen, dann ließ das nur eine
Bedeutung zu. Die Prophezeiung des sterbenden Zauberers hatte Orne darüber in
Kenntnis gesetzt, dass er sterben würde, hier in der Festung.
    In abergläubischer Scheu warf Hew Croy einen Blick zu.
Croy schüttelte den Kopf. Er verneigte sich vor Orne. »Ihr seid gekommen«,
sagte er. »Allein das ist wichtig.«
    Â»Ich leistete einen Eid«, erwiderte Orne. »Ich
leistete einen Eid.«
    Sie brachten ihn zu Bett und stellten einen Wächter
vor seine Tür – nicht zu Ornes Schutz, sondern um die Neugierigen
fernzuhalten, die den Ritter im Schlaf schreien hörten und die prophetischen
Worte hören wollten, die er im wachen Zustand nicht aussprechen konnte.
    Am zehnten Tag nach der Sperrung der Tore kamen die
Barbaren.

Kapitel 22
    Malden legte die Hand auf Acidtongues Griff,
behielt das Schwert aber in der Scheide. Für einen Dieb war es eine lächerliche
Waffe – sie spuckte und schäumte, sobald sie gezogen wurde, und die Säure
tropfte auf alles herab und erzeugte zischende Geräusche. Lärm, der Malden noch
ins Verderben stürzen würde.
    Allein vom Sternenlicht gelenkt, umrundete er das
Meilenhaus und warf einen Blick in den Hof. Da war nichts zu sehen –
abgesehen von den Rauchschwaden, die aus dem Stroh aufstiegen, war keine
Bewegung auszumachen.
    Das Gesetz verlangte, dass zwischen Helstrow und der
Freien Stadt Ness alle zehn Meilen ein Meilenhaus unterhalten werden musste,
das rund um die Uhr für Gäste geöffnet zu sein hatte. Es waren Zufluchtsorte,
an denen müde Reisende übernachten oder frische Pferde kaufen konnten. Hier
ließ sich der Straßenstaub mit einem Becher billigem Ale hinunterspülen. Malden
und seine Mannschaft waren den meisten dieser Herbergen aus dem Weg gegangen,
denn sie wollten nicht gesehen werden. Aber dieses Haus hatte die Neugier des
Diebes erweckt, weil es niedergebrannt worden war.
    Die Steinwände standen noch, aber das Dach war nach
innen gesunken. Die Ställe standen leer, und es gab keinerlei Anzeichen von
menschlichem Leben.
    Vielleicht wäre es klüger gewesen, auch dieses
Meilenhaus zu umgehen, aber was Malden da sah, gefiel ihm ganz und gar nicht.
Möglicherweise war der Zustand des Hauses ein deutlicher Hinweis auf Ärger, der
sie im Verlauf der Straße erwartete, und er brauchte Gewissheit.
    Velmont hatte gelacht und ihm die Entscheidung
überlassen, sich dort umzusehen – allein.
    Mit der Geschmeidigkeit einer jagenden Wildkatze glitt
Malden in die Schatten der offenen Tür des Meilenhauses. Aus dem Innern stieg
ihm der Geruch von Asche und verbranntem Haar in die Nase. Die Sterne
spiegelten sich in einer Wasserpfütze in der Mitte des vormaligen Schenkraumes.
Vielleicht hatte der Wirt versucht, das Feuer zu löschen. Vielleicht war es
auch nur Regenwasser, das sich hier nach dem Dacheinsturz gesammelt hatte.
    Malden schlüpfte in das zerstörte Gebäude hinein und
hielt sich nahe an den rußgeschwärzten Wänden. Er hörte nichts, spürte auch
keinerlei Bewegung. Aber er war lieber vorsichtig.
    Auf dem Boden war eine Stelle von Asche und Trümmern
gesäubert worden. Neben den Überresten eines Lagerfeuers ragte ein Haufen
Tonflaschen auf. Ein paar zusammengetragene Fetzen bildeten eine behelfsmäßige
Bettstatt. Also war seit dem Brand jemand hier gewesen. Malden wagte sich aus
der Deckung und trat ins Licht, gerade lange genug, um nach einer der Flaschen
zu langen und an der Öffnung zu schnüffeln. Saurer alter Wein. Die Flasche war
völlig leer.
    Da war in der Dunkelheit plötzlich ein Stöhnen zu
vernehmen, und Maldens Schwert glitt aus der Scheide.
    Â»Nein, ich bitte dich, nicht noch einmal!«, ächzte
eine Frauenstimme.
    Große Teile ihres Körpers waren rußbedeckt und
verbargen ihre Nacktheit. Ihr Haar war vermutlich blond, aber es war so stark
mit Asche verklebt, dass es weiß wirkte. Allein ihre Augen spiegelten Licht
wider, als sie eine Hand hob, um ihn

Weitere Kostenlose Bücher