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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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zu schaffen wäre. Aber
vielleicht war es doch möglich …
    Â»Magie liegt dir im Blut. Und in deiner Zukunft. Komm
her!«
    Cythera hatte keine Wahl. Sie setzte sich ihrer Mutter
gegenüber an den Tisch.
    Â»Dieses Buch gehörte deinem Vater.«
    Cythera nickte. Ja, genauso sah es aus. Sie erinnerte
sich an Hazoths Bibliothek. Sie hatte viele solcher Bücher enthalten. Und noch
weitaus seltsamere und unheimlichere.
    Â»Als sein Herrenhaus
einstürzte, wurden die meisten seiner Bücher vernichtet, aber dieses nicht. Ich
habe es gerettet und nahm es mit, damit es nicht in falsche Hände gerät. Lies!«
    Â»Jetzt? Es wird spät.«
    Â»Dann blättere es durch! Schau hinein!«, befahl Coruth.
»Schließlich ist das alles, was du von ihm erben wirst.«
    Coruth bewegte sich nicht und sprach auch keine
Beschwörung, aber das Buch rutschte wie aus eigenem Antrieb auf sie zu. Das
Messingschloss sprang auf, der Einband öffnete sich, und das Titelblatt wurde
enthüllt.
    KINDER des HÖLLENPFUHLES oder
Das Buch der Bösen Namen
Verfasset von der Hand von
Daulben von Myraum
    Cythera konnte ein Keuchen nicht unterdrücken. Von
diesem Buch hatte sie schon gehört. Es war eine Einführung in die Dämonologie,
das erste Werk, das jeder angehende Zauberer lesen musste. »Keine Hexe sollte
sich so etwas auch nur ansehen«, begehrte sie auf.
    Â»Ja, das gehört nicht zu deiner Ausbildung. Aber es
ist so etwas wie eine Erklärung«, beharrte Coruth. »Und jetzt lies!«
    Mit zitternder Hand griff Cythera nach der ersten
Seite und blätterte um. Sie betrachtete die eng geschriebenen Absätze, als
könnten sie zum Leben erwachen und sie anspringen. Aber es waren bloß Worte.
Sie überflog das Eröffnungskapitel, schenkte den dort ausgesprochenen Warnungen
kaum Beachtung, widmete sich eher den
Versprechungen, die gemacht wurden. Der Verfasser deutete an, dass jemand, der
Dämonen aus dem Höllenpfuhl beschwor, über unvorstellbare Macht verfügte.
Dämonen konnten in einer Nacht um die ganze Welt fliegen. Sie fanden
Gegenstände, die seit Jahrhunderten verloren waren. Sie kannten die Geheimnisse
eines jeden Verstorbenen, und sie vermochten jeden Feind zu töten. Die
Herren – oder Herrinnen – der Dämonen konnten sich mit
unvorstellbarem Reichtum ausstatten, sie konnten Länder beherrschen, sie
bekamen alle Geliebten, nach denen es sie gelüstete.
    Sie konnten jeden heiraten, den sie erwählten.
    Daulben war ein Zauberer gewesen, wenn auch kein
besonders mächtiger – nicht so wie Cytheras Vater. Seine Worte wiesen
darauf hin, dass die Anwendungen, die er beschrieb, mit Vorsicht zu handhaben
waren, auch wenn sie eigentlich nicht verboten waren. Dämonen waren böse
Geschöpfe, aber sie konnten auch dazu gebracht werden, der Menschheit zu dienen. Sie konnten Kranke heilen oder bewirken,
dass in Wüsten Getreide wuchs. Sie konnten einen Zauberer so mühelos zu
großen und barmherzigen Taten bewegen, wie sie ihnen finstere Geheimnisse
zuzuflüstern vermochten. Auf diese Wei-se beschrieben, schien Zauberei gar
nicht so schlimm zu sein. Mit Sicherheit war sie nicht grundsätzlich böse.
    Der Rest des Buches enthielt zahlreiche Beschwörungen,
die Cythera nicht einmal stumm für sich allein zu lesen wagte. Einigen der dort
aufgelisteten Namen wohnte Macht inne, selbst wenn man nur mit entsprechender
Absicht daran dachte . Es gab auch Holzschnitte
verschiedener berühmter Dämonen, über die Cythera möglichst schnell
hinwegblätterte. Dämonen waren unnatürliche Wesen und nicht bekömmlich für
menschliche Augen.
    Coruth stand auf und schritt auf und ab, während ihre
Tochter las und gar nicht merkte, wie ihre Mutter die niedergebrannten Kerzen
ersetzte und das Feuer schürte, als es im Zimmer kalt wurde. Cythera war von
dem Buch so gebannt, dass sie nicht mehr aufsah und die beiden Frauen in dieser
Nacht keine Ruhe mehr zu finden schienen.
    Als Cythera die letzte Seite gelesen hatte und das
Buch schloss, war sie so steif und müde, dass sie kaum vom Stuhl aufstehen
konnte.
    Coruth andererseits hatte nie lebendiger ausgesehen.
Sie trat an den Tisch und beugte sich zu Cythera hinunter. »Genug gesehen?«,
fragte sie. »Schon in Versuchung geführt?«
    Cythera blinzelte und rieb sich die Augen. Sie wusste,
warum Coruth ihr dieses Buch so sehr ans Herz

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