Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
Vom Netzwerk:
warten.
    »Eins verstehe ich nicht. Was will Hazoh überhaupt mit der Krone? Möchte er bloß ihren Zauber ergründen?«, fragte er.
    Darauf wusste Croy keine schlüssige Antwort. »Das gibt auch mir ein Rätsel auf. Hazoh war ein guter Freund des ersten Burggrafen Juring Tarness. Sie kämpften zusammen gegen die Elfen, die einst hier herrschten. Hazoh spielte eine entscheidende Rolle bei der Gründung von Ness. Seitdem zeigte er nie ein Zeichen von Rebellion – Ness war ihm immer ein sicherer Hafen. Wo Zauberer in anderen Städten gejagt wurden, wurde er beschützt. Für diesen Schutz hat er die Burggrafen immer nach seinen besten Kräften unterstützt. Einen weniger um das Allgemeinwohl besorgten Zauberer hätte man schon vor langer Zeit aus der Freien Stadt gejagt – ihn auf den Scheiterhaufen gebracht. Männer wie er werden selten alt, aber Hazoh lebt schon Jahrhunderte.«
    »Alles über Magie zu wissen hilft da bestimmt«, meinte Malden.
    »Er ist ein mächtiger Zauberer. Nach den Geschichten zu urteilen, die ich gehört habe, muss er sich allerdings im Verlauf der Jahrhunderte sehr verändert haben. Damals, bevor die Freie Stadt ihre Stadturkunde erhielt, war Juring Tarness ein großer General. Er verteidigte das Königreich gegen die Elfen und die Zwerge, die bessere Waffen hatten und überall im Land unbezwingbare Festungen besaßen. Hazoh führte in diesem Konflikt die Wende herbei, da die Zwerge keine eigenen Zauberer hatten und seiner Magie nichts entgegensetzen konnten. Hazoh wurde als großer Held und Juring als Beschützer des Reichs gefeiert.«
    »Als ich mir die Krone holte, sah ich die Feldzugbanner in seinem Turmzimmer hängen«, sagte Malden und dachte angestrengt nach. »Er war ein großer Anführer, oder?«
    »Juring? O ja. Man sagt, seine Stimme habe die Macht besessen, andere zum Gehorsam zu zwingen. Meiner Meinung nach handelte es sich dabei um keine Magie, sondern gründete sich allein auf die Kraft seiner Persönlichkeit.«
    »Also wurde jeder, mit dem er sprach, dazu angehalten, seine Befehle zu befolgen. Bemerkenswert.« In Maldens Kopf fingen ein paar Tatsachen an, ein Bild zu ergeben, aber das reichte nicht. Er würde später noch einmal darüber nachdenken.
    In Croys Stimme schwang allerhöchste Bewunderung mit, als er weitersprach. »Ein geborener Herrscher, und doch diente er treu seinem König. Als er die Stadt gründete, erwies er sich als genauso guter Staatsmann wie zuvor als Krieger, was nicht oft der Fall ist. Der damalige König fragte ihn, welche Belohnung er für seine Dienste erhalten wollte. Juring hätte alles haben können – Reichtümer, ein großes Lehen, eine Privatarmee. Stattdessen erbat er Freiheit für die Bürger von Ness. Du musst wissen, dass sie ihn während eines langen und anstrengenden Feldzugs unterstützt hatten. Sein Heer musste viel Leid ertragen. Er benutzte seine Belohnung, um sie für alle Ewigkeit von Steuern und Sklavendiensten zu befreien. Die Freiheit, über die du heute verfügst, wird allein durch die Urkunde garantiert, die er den König zu unterschreiben bat. Tatsächlich …«
    »Warte!«, unterbrach ihn Malden.
    Unten auf dem Markt war Cyhera erschienen. Sie trug einen purpurnen Samtumhang und schlenderte luslos von einem Stand zum nächsten, berührte aber nur selten die ausgestellte Ware. Sie wurde von einem von Hazohs Gefolgsleuten begleitet, einem blassen Mann in einem Kettenhemd, der am Gürtel eine Axt trug. Er schob eine Karre, auf der die Einkäufe lagen, aber sein Blick war immer auf die Menge gerichtet, schien unablässig nach einer Bedrohung Ausschau zu halten.
    »Ich hatte gehofft, sie kommt allein«, murmelte Malden. Ihr Plan hatte so ausgesehen, dass sie Cyhera in eine abgeschiedene Seitenstraße locken würden, um dort ungestört mit ihr sprechen zu können. Es war von entscheidender Bedeutung, dass man sie weder mit Malden noch mit Croy sah, da Hazoh zweifellos davon erfahren hätte. »Nun gut«, sagte Malden. »Da ist unser Scharfsinn gefragt. Folge mir nach unten!«
    Die beiden Männer kletterten ein Abflussrohr an der Hauswand hinunter, außer Sichtweite des Markts. Croy hatte unterwegs Mühe und wäre beinahe gefallen, aber er schaffte es. Malden führte ihn um eine Ecke herum und aus einer anderen Richtung wieder auf den Markt. Er ging nicht geradewegs auf Cyhera zu, sorgte aber dafür, ihren Pfad zu kreuzen, damit sie die beiden sah.
    Als die Menschenmenge sie wieder verschluckt hatte, wandte sich Malden flüsternd

Weitere Kostenlose Bücher